»Um Bildung als eine Praxis der Freiheit zu verwirklichen, ist eine Art zu lehren notwendig, die für alle offen ist. Es wird am einfachsten für diejenigen sein, die bereit sind zu erkennen, dass die Lehre auch eine ›heilige Funktion‹ hat (hooks 1994:13). Die Sorge für unser ›Selbst‹ einschließlich der eigenen Seele, ist für diesen Prozess der Befreiung und Transformation, für uns und unsere Schüler_innen oder Student_innen grundlegend. Unsere Befreiungen sind miteinander verflochten und nur durch gemeinsame Arbeit und Wachstum möglich. hooks schreibt: ›Jedes Klassenzimmer, das ein ganzheitliches Lernmodell einsetzt, wird auch ein Ort sein, an dem Lehrer_innen wachsen und durch diesen Prozess befähigt werden.‹ Diese Ermächtigung kann nicht stattfinden, wenn wir uns weigern, verletzlich zu sein und die Schüler_innen gleichzeitig dazu zu ermutigen, Risiken einzugehen. (…) Wenn Professor_innen ihre Erfahrungen in die Diskussion einbringen, verhindert das, dass wir als allwissende, stille Fragen-Abfrager_innen auftreten können. Es ist oft produktiv, wenn Professor_innen das erste Risiko auf sich nehmen und bekennende Erzählungen mit akademischen Diskussionen verknüpfen, um zu zeigen, wie die persönliche Erfahrung das akademische Material veranschaulichen kann. Die meisten Professor_innen müssen erst üben, im Klassenzimmer verletzlich zu sein, ganz präsent zu sein mit Verstand, Körper und Geist.«

Rajkamal Kahlon: »Du hast gesagt, es würde nicht wehtun. Verkörperte Pädagogik«. In: Connecting the dots. Lernen aus Geschichte(n) zu Unterdrückung und Widerstand, 2017, S. 82. https://www.glokal.org/publikationen/connecting-the-dots/
Hier findet Ihr noch mehr inspirierende Ausschnitte:
Laden...
Merkliste PDF