Unterwegssein, Gehen, Rollen, kann das Verarbeiten von Gefühlen, Begegnungen und Erkenntnissen unterstützen.

Ein Vorschlag:

Nehmt Euch einige Stunden Zeit für eine Fortbewegung im Freien: Alleine oder mit Eurer Lerngruppe oder mit Menschen, die Euch bei dem diskriminierungskritischen Bildungsprozess begleiten. Die folgende Anleitung bezieht sich auf die Zeit von drei Stunden.

In der ersten Stunde lasst Ihr Eure Gedanken und Gefühle schweifen, wohin sie wollen.
Versucht, Euch mit nichts zu lange aufzuhalten, sondern alles anzuschauen und dann ziehen zu lassen.

Falls Ihr zusammen unterwegs seid, könnt Ihr auch plaudern.

Anschließend versucht, für etwa eine halbe Stunde still zu werden. Konzentriert Euch auf verschiedene Wahrnehmungen.

Zum Beispiel:

  • Die Geräusche, die um Euch sind und die Ihr macht, wenn Ihr Euch bewegt.
  • Die Gerüche, die Euch begegnen.
  • Das Licht oder die Materialien, die Euch umgeben.
  • Der Untergrund, der sich unter Euch ausbreitet, mit seiner Textur und seiner Weichheit oder Härte.
  • Die Barrieren, die Euch aufhalten oder das Fortkommen erschweren.
  • Die Tiere, die Ihr beim Unterwegssein trefft.

Dann beschäftigt Euch etwa eine Stunde der Zeit mit einer diskriminierungskritischen Reflexion der Zusammensetzung der eigenen Lerngruppe, des eigenen Teams oder des eigenen sozialen Umfelds. Spürt den akuten oder möglichen Konflikten nach. Spürt den möglichen Leerstellen nach. Spürt den stärkenden Elementen und schönen Augenblicken nach. Spürt Eurem Lernprozess nach.

Falls Ihr gemeinsam unterwegs seid, könnt Ihr Euch in dieser Zeit darüber austauschen, ohne den Anspruch, etwas zu lösen, etwas in Gang zu bringen oder etwas festzuhalten. Macht jeweils drei Atemzüge Pause, nachdem jemand etwas gesagt hat. Fallt Euch nicht gegenseitig ins Wort. Bleibt aufmerksam für die Verteilung von Redezeit. Bleibt in Bewegung.

In der letzten Phase der gegebenen Zeit – hier etwa eine halbe Stunde – schweigt.

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