Diese Übung kann zu verschiedenen Zeitpunkten während der Arbeit mit den Bildungsmaterialien zu diskriminierungskritischen Perspektiven an der Schnittstelle von Bildung und Kunst immer mal wieder durchgeführt werden. Sie dient der Visualisierung und Verkörperung von jeweiligen Ist-Zuständen der Lernenden im Prozess. Sie ist als Gruppenübung gedacht, kann aber prinzipiell auch von einer Einzelperson gemacht werden.

  1. Einigung auf ein Thema, zu dem eine Haltung eingenommen werden soll (kann auch von den Lehrenden bestimmt werden).
  2. Finden einer auf das Thema bezogenen Frage, zu der die Haltung gefunden werden soll (kann auch von den Lehrenden bestimmt werden).
    Beispiele für Fragen:
    Frage beim Treffen im Anschluss an die Arbeit mit der Power Flower: »Wie stehst Du heute zu dem Werkzeug Power Flower?«
    Frage nach der Beschäftigung mit dem Zine zu abstrakter Kunst: »Wie stehst Du zu abstrakter Kunst
    Frage vor Beginn der Arbeit des »Übersetzens« der diskriminierungskritischen Perspektive in den eigenen Tätigkeitsbereich: »Wie siehst Du dem Prozess entgegen?«
    Frage beim Treffen im Anschluss an eine Konfliktsituation: »Welche Haltung hast Du heute zu dem Konflikt vom letzten Mal?«
  3. Auswahl eines Gegenstandes im Raum, der das Thema verkörpert – der genaue Gegenstand spielt keine Rolle, z.B. ein Tisch, ein Stuhl, ein Blumenkübel etc.
  4. Bei Bedarf kann die Frage angeschrieben werden, an die Wand, auf ein Papier, an eine Tafel, …
  5. Alle Beteiligten nehmen nun eine selbstgewählte Haltung zum Thema (dem Gegenstand im Raum) ein, welche ihre persönliche Antwort auf die Frage verkörpert. Dabei ist jede Haltung erlaubt. Es ist auch möglich, dabei von Gegenständen, Materialien und Möbeln Gebrauch zu machen. Die Haltung kann sehr expressiv-theatralisch oder auch ganz zurückgenommen und leise sein – es gibt keine Vorschriften. Es stehen drei Minuten Zeit zur Verfügung, um die eigene Haltung zu finden.
  6. Alle Beteiligten schauen sich von ihrer Position aus um und nehmen die Haltungen wahr, die die anderen eingenommen haben, soweit es ihr Sichtradius erlaubt. Dafür sollten etwa fünf Minuten Zeit zur Verfügung stehen.
  7. Wenn gewünscht (nicht zwingend notwendig), Reflexionsrunde über das, was zu sehen war. Dabei auf eine gute Verteilung der Redezeit achten. Die Reflexionsrunde kann entweder von den Haltungen aus oder in einem Stuhlkreis stattfinden.
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