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»Vielen Menschen ist bewusst, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer Sexualität oder einer Behinderung diskriminiert werden. Im Gegenzug ist bei vielen nicht im Bewußtsein verankert, dass Menschen auch aufgrund ihrer sozialen Herkunft diskriminiert werden. Ganz im Gegenteil, es wird oft vehement bestritten. Die Vorstellung, dass jede_r der_die will in unserer Gesellschaft aufsteigen kann, ist weit verbreitet. In Ihrer Expertise dekonstruiert Tanja Abou diese Vorstellung und setzt sich zudem mit dem Begriff »Klassismus« auseinander, der »Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft« beschreibt. « (https://www.vielfalt-mediathek.de/content/39/expertisen.html?querynp.xdmedia.skip=10&pid=39 Zugriff 21.02.20)
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Der Artikel »Klassismus. Oder: Was meine ich eigentlich, wenn ich von Klassismus spreche? Eine Annäherung.« von Tanja Abou aus dem Jahr 2017 erläutert den Begriff »Klassismus« und liefert einen kurzen Überblick über die Begriffsgeschichte. Anschließend erörtert die Autorin die gesellschaftlichen Auswirkungen von Klassimus zum Beispiel auf die Bildungsbiographien von Akademiker*innen-Kindern und Arbeiter*innen-Kindern. Desweiteren beschreibt sie chronologisch vorgehend die (Nicht-)Bearbeitung des Themas auf politischer Ebene, sowie die Bildung politischer Bewegungen und Schwierigkeiten von Aktivist*innen im linkspolitischen Spektrum, die selbst von Klassismus betroffen sind. Die Autorin bietet außerdem (Literatur-)Vorschläge für eine vertiefende Beschäftigung mit dem Thema an. Kritik Die Autorin Tanja Abou ist u.a. Sozialarbeiterin, queere Poverty-Class Akademikerin, Social-Justice-Trainerin und systemische Therapeutin in Ausbildung (https://www.vielfalt-mediathek.de/data/expertise_klassismus_abou_vielfalt_mediathek.pdf) Sie schreibt aus der Ich-Perspektive und legt ihre Position als Betroffene offen dar. Eine Stärke des Textes ist daher, dass Tanja Abou ihre Erfahrungen und Emotionen bezüglich Klassimus teilt und diese den gängigen Reaktionen/ Handlungen von privilegierten Akademiker*innen gegenüberstellt. Damit verschafft sie der Position von Betroffenen gehör. Auch mit ihrer wissenschaftlichen Argumentation richtet sie sich vorrangig an ein akademisches Publikum, thematisert (und adressiert) aber auch explizit »WorkingClassPovertyClassAcademics«. Der deutschsprachige Text verwendet gendersensible Sprache, keine Fremdwörter und ist verständlich geschrieben – abgesehen von einigen verschachtelten Satzkonstruktionen. Zudem ist er kostenlos zum Download verfügbar in der Vielfalt-Mediathek. Der Text lässt vermuten, dass die Autorin intersektional informiert ist. Da sie auf die Arbeiter*innentöchter und Prololesben sowie auf »weiße Feminist*innen der Mittelklasse«, die die »Feminist*innen aus der Arbeiter*innenklasse« in den 1970ern abhängten, Bezug nimmt, erkenne ich Ansätze intersektionaler Argumentation. Dennoch geht ihre Argumentation nicht soweit ins Detail, dass Wechselwirkungen von »Klasse« mit anderen Kategorien deutlich hervorgehoben würden.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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ADEFRA e. V. – Schwarze Frauen in Deutschland ist ein kulturpolitisches Forum von und für Schwarze Frauen
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»Our lives, our cultures, are composed of many overlapping stories. Novelist Chimamanda Adichie tells the story of how she found her authentic cultural voice — and warns that if we hear only a single story about another person or country, we risk a critical misunderstanding.«
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Kommentar von Danja Erni
Ein AHA-Moment war für mich, dass Ngozi Adichie die Bedeutung von »privilege as loss« (Spivak, 1988) erfahrbar macht – »Die Idee, Privilegien als Verlust zu betrachten, erkennt, dass diese, bleiben sie unreflektiert, das kritische Denken vernebeln und die Imaginationshorizonte einschränken.« (Castro Varela, 2015) Dazu zwei Zitate aus dem Transkript des Talks: »I’ve always felt that it is impossible to engage properly with a place or a person without engaging with all of the stories of that place and that person. The consequence of the single story is this: It robs people of dignity. It makes our recognition of our equal humanity difficult. It emphasizes how we are different rather than how we are similar.« »Ich war schon immer der Meinung, dass es unmöglich ist, sich mit einem Ort oder einer Person richtig auseinanderzusetzen, ohne sich mit allen Geschichten dieses Ortes und dieser Person zu beschäftigen. Die Folge einer einzigen Geschichte ist dies: Sie raubt den Menschen ihre Würde. Sie erschwert es uns, unser gleiches Menschsein anzuerkennen. Sie betont, wie unterschiedlich wir sind, anstatt zu betonen, wie ähnlich wir uns sind.« »All of these stories make me who I am. But to insist on only these negative stories is to flatten my experience, and to overlook the many other stories that formed me. The single story creates stereotypes. And the problem with stereotypes is not that they are untrue, but that they are incomplete. They make one story become the only story.« »All diese Geschichten machen mich zu dem, was ich bin. Aber nur auf diese negativen Geschichten zu beharren, bedeutet, meine Erfahrungen zu verflachen und die vielen anderen Geschichten zu übersehen, die mich geformt haben. Die einzelne Geschichte schafft Stereotypen. Und das Problem mit Stereotypen ist nicht, dass sie unwahr sind, sondern dass sie unvollständig sind. Sie lassen eine Geschichte zur einzigen Geschichte werden.« Der TED-Talk scheint mir auch deshalb hilfreich, weil Ngozi Adichie auch darauf eingeht »how impressionable and vulnerable we are in the face of a story, particularly as children« / »wie beeinflussbar und verletzlich wir angesichts einer Geschichte sind, besonders als Kinder«
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Originalbeitrag: Adusei-Poku, Nana: »Everyone has to learn Everything: Emotional Labour«. In: Liepsch, Elisa und et al (Hg.): Allianzen. Kritische Praxis an weißen Institutionen, Bielefeld: Transcript 2018. S. 34–50. https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/67/5b/fa/oa9783839443408OKITS02eXD4EE.pdf (zuletzt abgerufen am 21.12.2021).
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In dem Beitrag »Alle müssen alles lernen oder: emotionale Arbeit« erläutert Nana Adusei-Poku, welche Schritte erforderlich sind, um Diskriminierung an Universitäten zu minimieren und damit einhergehend welche zusätzlichen Belastungen und Hindernisse von Diskriminierung betroffene Pädagog*innen, insbesondere of Colour, haben, wenn sie machtkritische Forschung und Lehre an Universitäten betreiben wollen.
Der Dekolonialisierungsprozess erfordert ein ganzheitliches Verständnis von Lernen, was unter anderem die historische Aufarbeitung aus verschiedenen geopolitischen Blickwinkeln bedeutet. Dazu gehört die Überwindung des Eurozentrismus und die Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien. Es reicht nicht nur aus, den Wissenskanon an Universitäten zu erweitern. Bildungsstätten müssen grundsätzlich hinterfragen welches Verständnis von Wissen existiert und welche Formen von Wissen wiederum abgewertet werden, um dauerhaft eine systematische Veränderung zu erwirken. Die emotionale Behaftung, die mit Widerständen und Ablehnung verbunden ist, macht den Lernprozess jedoch zu einem schwierigen Unterfangen. Die von Adusei-Poku thematisierte »emotionale Arbeit« vollzieht sich sowohl auf individueller Ebene, als auch auf struktureller Ebene. So sind Pädagog*innen of Colour einer doppelten emotionalen Belastung ausgesetzt, weil sie neben den Widerständen von Seiten der Studierenden und Kolleg*innen auch mit den institutionellen Bürden umgehen müssen.
Adusei-Pokus Beitrag hat mich zum Nachdenken angeregt. Der Text, gibt keine klaren Lösungen vor, sondern benennt ganz klar die Probleme – argumentativ, strukturiert anhand von wissenschaftlichen Quellen. Auch wird deutlich, dass es sich bei der Vermittlung von solchen Themen rundum Diversity, um eine andere Form der Wissensvermittlung handelt. Es geht hier nicht nur darum Faktenwissen zu vermitteln, sondern auch darum emotionale Arbeit und Aufarbeitung zu leisten.
Der Text ist aus meiner Perspektive sowohl empowernd, als auch ernüchternd. Er ist explizit an Pädagog*innen of Colour adressiert und fordert diese implizit zu einer Haltung auf. Wie wollen wir uns verhalten? Und wie können wir uns in so einer Situation verhalten? Was passiert, wenn die Mauern trotz der Anstrengung stehen bleiben? Das sind Fragen, die unbeantwortet bleiben und mich am Ende mit einem ambivalenten Gefühl zurücklassen.
Die Stärke des Textes ist, dass er die hegemonialen Zustände an Universitäten benennt. Dadurch entstehen Diskussionsmöglichkeiten, eventuell auch Widerstände, die mit diesem Text wiederum exemplifiziert werden können. Er ist zudem sehr kurz und richtet sich vom Sprachniveau an eine akademische Leserschaft, vorallem an Lehrende of Colour.
Nhu Y Linda Nguyen
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»Research Project WdKA makes a Difference WdKA makes a Difference is an action based research project interested in the possibilities of decolonial approaches within the Willem de Kooning Academy, which was conducted from January 2015 till December 2016.«
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Anregungen zum Nachschlagen Schreiben_Sprechen_Gebärden Argumentieren Inspirieren Ausprobieren Nachdenken Umsetzen Lesen_Zuhören antidiskriminierenden Sprachhandeln.
»Diese Broschüre zu antidiskrimierenden Sprachhandlungen gibt einen Anstoß zum Nachdenken über die unterschiedlichen Formen von Sprachgebrauch an der Universität und im Alltag insgesamt sowie über die darin zum Ausdruck kommenden oder diesen zugrunde liegenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Sie regt so zu einem kreativen Umgang mit Sprache an. Antidiskriminierende Sprache umzusetzen, bedeutet auch, sich mit vielleicht neuen Begriffen zu beschäftigen« (AG Feminisitisch Sprachhandeln 2014)
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»Niederschmetternden Erlebnissen von Rassismus und Sexismus begegnen Feministinnen jeden Tag – Zuhause und bei der Arbeit. Lässt sich aus einem solchen Alltag heraus eine feministische Theorie entwickeln?
Sara Ahmed erinnert an das wissenschaftliche Erbe des Feminismus ›of Color‹ und zeigt – auf sehr poetische und persönliche Weise – wie Feministinnen über eine Kritik ihrer Erlebniswelten hinausgehen können, um diese Welten umzugestalten. Ahmed entwickelt und empfiehlt eine Figur, die sie ›Feministische Spaßverderberin‹ nennt. Diese Rolle ermöglicht es Feministinnen, alltäglich kreative Lösungen zu finden und ein System gegenseitiger Hilfe und Unterstützung zu schaffen.
Das Buch schließt mit einem ›Survival Kit für Spaßverderberinnen‹ und einem ›Manifest für Spaßverderberinnen‹. Beide liefern praktisches Handwerkszeug, mit dem innovative feministische Theorie im (Alltags-)Leben einer Feministin umgesetzt und erweitert werden kann.«
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Zur Übung 2 Mentor*innen: S. 13: »Wenn ich in diesem Buch an mein feministisches Leben denke, frage ich mich »woher«? oder auch »von wem«? Bei wem entdeckte ich den Feminismus? Ich werde mich immer an ein Gespräch erinnern, das ich als junges Mädchen in den späten 1980er Jahren führte. Ich sprach mit meiner lieben Tante Gulzar Bano. Sie war eine meiner ersten feministischen Lehrer*innen. Ich hatte ihr damals einige meiner Gedichte zu lesen gegeben. In einem Gedicht hatte ich das Wort Er benutzt. »Warum schreibst Du Er«, fragte sie mich behutsam, »wenn Du auch hättest Sie schreiben können?« Die Frage, die mit einer solchen Wärme und Liebenswürdigkeit gestellt wurde, löste so einen Kummer, so eine Trauer aus, weil mir klar wurde, dass die Worte, genauso wie Welten, von denen ich dachte, sie seien für mich offen, ganz und gar nicht offen waren.« […] »
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What does diversity do? What are we doing when we use the language of diversity? Sara Ahmed offers an account of the diversity world based on interviews with diversity practitioners in higher education, as well as her own experience of doing diversity work. Diversity is an ordinary, even unremarkable, feature of institutional life. Yet diversity practitioners often experience institutions as resistant to their work, as captured through their use of the metaphor of the »brick wall.« On Being Included offers an explanation of this apparent paradox. It explores the gap between symbolic commitments to diversity and the experience of those who embody diversity. Commitments to diversity are understood as »non-performatives« that do not bring about what they name. The book provides an account of institutional whiteness and shows how racism can be obscured by the institutionalization of diversity. Diversity is used as evidence that institutions do not have a problem with racism. On Being Included offers a critique of what happens when diversity is offered as a solution. It also shows how diversity workers generate knowledge of institutions in attempting to transform them.
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»Die vorliegende Arbeit thematisiert Kinderkonzerte und ihre soziokulturelle Dimension. Ausgehend von der Hypothese, dass sich der Besuch von Kinderkonzerten als Distinktionsmittel in Bezug auf soziale Differenzierung eignet, wurden zunächst folgende grundlegende Fragestellungen beleuchtet: Welche Kinder haben die Möglichkeit, Kinderkonzerte zu besuchen und warum möchten ihre Eltern den Kindern Konzertbesuche ermöglichen?« (Aicher 2006)
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»Das Team von Vielfalt entscheidet – Diversity in Leadership hat 2017 mit Unterstützung des Integrationsbeauftragten der Stadt Berlin und der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) die vorliegende Erhebung von Gleichstellungsdaten in Berlins öffentlichen Einrichtungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen auf, wie divers die Führungspositionen sind und welche Strategien und Maßnahmen zur Förderung von Diversität und Chancengleichheit in der Berliner Verwaltung bereits umgesetzt werden und wo Führungskräfte einen weiteren Bedarf sehen, aktiv zu werden. Auf Basis der Angaben von 187 befragten Führungskräften empfiehlt der folgende Bericht:
1. Die Einführung eines differenzierten Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsmonitorings und dessen gesetzliche Verankerung;
2. Die Ausweitung und Präzisierung aller gesetzlichen und Verwaltungsvorgaben, die sich auf den Migrationshintergrund fokussieren, um ein menschenrechtliches Verständnis rassistischer Diskriminierung;
3. Den Angleich des Schutz- und Förderniveaus des Berliner Partizipations- und Integrationsgesetzes an das Landesgleichstellungsgesetz sowie die Einführung entsprechender verbindlicher positiver Maßnahmen.«
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»Die vorliegende Expertise zeigt auf, wie bestehende Steuerungsinstrumente für die Diversifizierung des Berliner Kultursektors besser genutzt werden können. Relevante Beispiele aus Hamburg und Großbritannien werden dabei in eine ausführliche Darstellung konkreter Handlungsoptionen einbezogen. Für Diversitätsförderung zielführende Interaktionen zwischen Politik, Verwaltung und Kultureinrichtungen werden herausgestellt. Hierzu werden eindeutige Leitlinien, konkrete Maßnahmen sowie Formulierungsvorschläge für die Koalitionsvereinbarung der Legislaturperiode 2016 – 2021 präsentiert. Es gilt, für Berlin passgenaue Diversitäts-Ansätze zu entwerfen, sowie vorhandene zu stärken und in die Breite zu tragen. Wie dies gelingen kann, wird in der vorliegenden Expertise erläutert.« (Aikins, Joshua Kwesi/ Gyamerah, Daniel 2016)
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»Die einzelnen Artikel des Sammelbands verdeutlichen an konkreten Beispielen, wie neue Formen wissenschaftlichen Arbeitens Wissensproduktionen verändern können. Dies führt zu einer grundlegenden Hinterfragung, Bearbeitung und Öffnung von Begriffen sowie Genres und macht wissenschaftliches Arbeiten als antidiskriminierendes ForschungsHandeln möglich.
Der Sammelband „InterdepenDenken!“ regt an, Intersektionalität nicht länger als additives Modell zu verstehen, sondern als Startpunkt für das eigene Forschen. Beginne ich mein forschendes Fragen mit komplexen Diskriminierungsstrukturen, hat dies Effekte auf Fragestellungen, methodisches Arbeiten und Formulierungen.
Wieso spreche ich weiter von Sexismus oder Rassismus, wenn Diskriminierungsstrukturen nicht trennbar sind? Warum nutze ich einen Begriff wie Kolonialismus, auch wenn dieser stark westlich rassistisch geprägt ist? Wie kann ich mich im Forschen auf eine Ebene von Diskriminierung beziehen, ohne damit Ausschlüsse und Verkürzungen zu re_produzieren? Und was bedeutet es, als privilegierte Person zu Anti_diskriminierung zu forschen?
Über den AK: Der AK ForschungsHandeln ist ein offener Zusammenschluss von antidiskriminierend forschenden Personen am Lehrstuhl Gender und Sprachanalyse der HU Berlin. „InterdepenDenken!“ ist die erste Publikation der Gruppe und erprobt kollektive Formen antidiskriminierenden ForschungsHandelns, welche auf interagierender Wissensproduktion, Wertschätzung und Respekt, achtsamem Kommunizieren und differenzierter Bezugnahme auf das Wissen anderer basieren.«
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»Wir, die Verfasser_innen dieser Broschüre sind Trans*_genderqueer. Vor einiger Zeit haben wir uns selbst so ein Heft wie dieses hier gewünscht. Glücklicherweise hatten wir die Chance, dieses Projekt im Rahmen unseres Studiums beginnen zu können. Wir sind sehr froh, dass wir dadurch die Möglichkeit hatten, uns zu dritt über diese Themen auszutauschen und gegenseitig unterstützen zu können – Das ist kein abgeschlossener Prozess: Wir haben über ein Jahr lang zusammengearbeitet und uns ausgetauscht. Dabei sind wir auf viele Sachen gekommen, die wir gerne teilen wollen.«
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Diese Broschüre ist eigentlich als Vademecum gedacht, also als ein Hilfsmittel, das ich jederzeit mit mir herumtragen kann und bei Bedarf Menschen daraus vorlesen oder ihnen Passagen zum Lesen geben kann – zum Beispiel, um mich als Trans*_genderqueere Person nicht immer wieder erklären zu müssen. Oder es ist für Menschen, die erst anfangen, sich damit zu beschäftigen, dass es mehr als zwei Pronomen (sie / er) gibt. So ähnlich beschreiben die Verfasser*innen jedenfalls, wie sie sich vorstellen, dass das Heft verwendet werden kann. Diese ist das vorläufige Produkt eines nicht abgeschlossenen Prozesses der Zusammenarbeit zwischen drei Studierenden. Danja Erni
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»Die stereotype Repräsentation des Migrationshintergrunds als Problem und Ressource birgt handlungsrelevante Folgen für die Lehrer*innen: Während der Migrationshintergrund als Ressource eingesetzt werden soll, wirkt er als Gelegenheitsstruktur für Diskreditierungen weiter. Die ethnografische Studie rekonstruiert das spezifische double-binding Ethnicity von drei Lehrpersonen. Dabei erweisen sich die im Dispositiv des Migrationshintergrunds Subjektivierten als widerständig und gestaltend, indem sie in Praktiken der Ent-Unterwerfung Zugehörigkeitsordnungen verschieben und zu Modellen für die Integration von Ambivalenzen werden.«
https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/34141-lehrerinnen-und-der-migrationshintergrund.html
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»Bis heute sind wir weit von der versprochenen ›lückenlosen Aufklärung‹ im NSU-Komplex entfernt. Initiativen und Einzelpersonen, die mit den Betroffenen der NSU-Mord- und Anschlagserie solidarisch verbunden sind, entwickelten die Idee eines Tribunals, das diese Leerstelle besetzt. Der NSU-Komplex wird dabei gedacht als ein Kristallisationspunkt strukturellen Rassismus. Das Tribunal ist damit ein Ort der gesellschaftlichen Anklage von Rassismus. Die Berichte der Betroffenen und Angehörigen stehen im Mittelpunkt. Ihre Geschichte gilt es zu hören und zu verstehen.
Angeklagt werden die Akteur*innen des NSU-Komplex mitsamt ihrer institutionellen Einbettung.
Beklagt werden die Opfer rassistischer Gewalt und das entstandene Leid. Eingeklagt wird das Prinzip einer offenen, durch Migration entstandenen Gesellschaft der Vielen.«
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»Kulturelle Bildung soll Zugänge zu Kunst und Kultur schaffen. Sie soll die Möglichkeit bieten, sich kreativ und künstlerisch mit Alltagserfahrungen auseinanderzusetzen. Der Kulturbetrieb ist jedoch nur bedingt offen für alle, und unter anderem Kunstschaffende mit Flucht- oder Migrationsbiographien sehen sich mit alltäglichen und strukturellen Zugangsbarrieren konfrontiert. Vor allem auf Entscheidungsebene bleibt die etablierte Kulturlandschaft von einer mehrheitsgesellschaftlichen, bürgerlichen Perspektive geprägt, die von Menschen stammt, die überwiegend keine Rassismus- oder Asylerfahrungen haben.
Bei Kunst im Kontext Asyl wird diese Asymmetrie noch deutlicher verschärft: Keine andere Personengruppe in Deutschland hat einen unsichereren und schlechteren rechtlichen, sozialen und politischen Status als Menschen während des Asylverfahrens sowie Illegalisierte. Die Fragen von Sprache, Aufenthaltsrecht, Mobilität, Finanzierung des Lebensunterhalts, Zugang zu medizinischer Versorgung (inklusive, im Falle von traumatischen Erfahrungen, psychotherapeutischer Versorgung), Ernährung, Ausbildung und Arbeitserlaubnis, Familie(nnachzug), Privatsphäre und bürgerlichen (Partizipations-)Rechten sind in besonderem Maße prekär und verunmöglichen persönliche Integrität, Selbstbestimmung und ein wirkliches Mitgestalten von Gesellschaft.« (Textauszug)
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»Wie kann (Sprach)Wissen von Migrant*innen an Schule sichtbar werden und von den Schüler*innen und dem Kollegium wahr- und ernstgenommen werden?«
»Schule kultiviert zwar verschiedene Realitäten, allerdings nicht die (Sprach-)Realitäten der Jugendlichen in der Sprachintensivklasse. Das (Sprach)Wissen, dass die Jugendlichen mitbringen, wenn es von dem eurozentrischen Schulcuriculum abweicht, wird wenig in der Schule sichtbar. »Erweiterte Realitäten« ist zunächst eine Feststellung, dass nur bestimmtes (Sprach)Wissen als Wissen in den Schulen anerkannt und gefördert wird und dann eine Einladung an die Schüler*innen den Wissenskanon zu erweitern.« (aus der Dokumentation).
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Veronika Albrandt ist inzwischen Kunstlehrerin und hat mir neulich erzählt, dass sie an ihrer Schule gemeinsam mit anderen durchgesetzt hat, dass die Herkunftssprachen der Schüler*innen unterrichtet werden.
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Kommentar von Danja Erni
Das Zitat habe ich aus Arbeitsmaterialien des Bundesprogramms »Lernort Praxis«, in dessen Rahmen ein Curriculum für Praxismentorinnen und -mentoren entwickelt und erprobt wurde. Das Curriculum setzt Qualitätsstandards für die Praxisanleitung in Kindertageseinrichtungen. Es unterstützt Kitas bei ihrer Professionalisierung als Ausbildungsort für pädagogische Fachkräfte. Erarbeitet wurde das Curriculum von der PädQUIS® gGmbH in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle »Männer in Kitas«.
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Alkemeyer beschreibt darin eine Szene, die für meine pädagogische Arbeit sehr eindrücklich war – dass nämlich die pädagogische Absicht sich in ihr Gegenteil verdrehen kann. Am Beispiel einer Unterrichtssituation, in der für eine demokratischere Unterrichtsform eine vermeintlich ebenso demokratische Sitzordnung (der Kreis) gewählt wurde, beobachtet Alkemeyer die Effeke auf die Körper der beteiligten Schüler*innen: Anstatt –wie pädagogisch vermutlich beabsichtigt – durch die Anlage weniger diszipliniert zu werden, wurden die Körper (mit all ihren Unsicherheiten) regelrecht ausgestellt. Damit wurde für Schüler*innen wie Lehrer*innen sichtbar, »wer über die Kompetenz und das Selbstbewusstsein verfügt, sich in freier Rede vor den anderen zu äußern. Die Spannung, unter der einige Schülerinnen und Schüler standen, äußerte sich unmittelbar körperlich: Die Stimme zitterte, Finger verknoteten sich, Beine wippten aufgeregt: hilflose Gesten wie ein ostentatives Grimassieren sollten das eigene Scheitern, den Gesichtsverlust, durch gespielte Komik verbergen. Derartige Gesten zeigen, wie im Zusammenhang schulischer Bildungspraktiken stets auch Selbsteinschätzungen erlernt und performativ bestätigt werden: ein Gespür für die eigene partikulare Position in der sozialen Hierarchie der Klasse, das die Aneignung praktischer und symbolischer Beherrschung allgemeiner Kompetenzen des Lesens, Schreibens, Rechnens und öffentlichen Sprechens befördern oder behindern kann. Die Aufmerksamkeit für die körperlichen Dimensionen der Unterrichtssituation lässt transparent werden, welche Fähigkeiten und Aufmerksamkeiten nötig sind, ›um beim Spiel mitgehen‹ (Bourdieu 1987:148) zu können.« (Alkemeyer 2006:131f)
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»In ihrer Arbeit als systemische Therapeutin, Sexualpädagogin und Empowermenttrainerin arbeitet Souzan bereits seit 2008 intersektionalitätsbewusst und ganzheitlich. In den Jahren hat sie eine große Bandbreite an Methoden und Strategien entwickelt, die oft durch die systemische Therapie beeinflusst wurden und über einen starken Körperbezug verfügen. In der intersektionalen Gesundheitsarbeit liegt ihr Schwerpunkt seit Jahren auf der Achse Sexismus/Rassismus – in diesem Bereich wird sie bundesweit als Expertin gebucht. Souzan entwickelte 2012 das intersektionale Sexualpädagogik- und Gesundheitskonzept 5+1=Meins® und 2019 das machtkritische Empowermentprogramm HIERsein©. Sie ist Autorin der Kinderbücher „Die Wiese“ und „Samira will‚s wissen – Die Sache mit den Babys“.« (AlSabah o.J)
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»Was für eine Kommunikation dominiert den schulischen Raum? Was sagt diese über Machtverhältnisse aus? Wie kann hierauf künstlerisch aufmerksam gemacht, wie damit umgegangen werden? Welche Möglichkeiten zur Um- oder Überschreibung im schulischen Raum bieten künstlerische Interventionen?«
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Konzept: https://heyzine.com/flip-Buch/18da1b6c24.html
Tandems:
- Chantal-Fleur Sandjon und Juliane Grünthal: W_Orte. https://heyzine.com/flip-Buch/96dd4f47b8.html
- Shanti Suki Osman und Claudia Balster: »Hidden voices«_Sound Art https://heyzine.com/flip-Buch/7332da36a2.html
- Cora Guddat und Katharina Altmann: W_Orte. Sprache und Kommunikation im Kontext Schule https://heyzine.com/flip-Buch/0aaeaac300.html
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»Das Buches möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Rassismus und Sprache eng miteinander verknüpft sind. Viele heute gebräuchliche Begriffe zu ›Afrika‹ im weitesten Sinne haben eine kolonialistisch geprägte, rassistisch wirkende Bedeutungsgeschichte, die immer noch zum Ausdruck kommt. Es ist ein Anliegen des Buches aufzuzeigen, wie diese Begriffe rassistisch gebraucht und welche Konzepte mit ihrer Benutzung transportiert werden. Und es will Menschen zum Nachdenken anregen, die meinen, längst reflektiert zu sprechen. Vielen ist nicht bewusst, dass Begriffe wie ›Stamm‹, ›Schwarzer Kontinent‹, ›primitiv‹ oder ›Häuptling‹ einen diskriminierenden Gehalt haben. Der Hauptteil des Buches enthält über 30 kolonial und rassistisch geprägte Begriffe, mit denen Afrika und Schwarze bezeichnet werden. In ergänzenden Beiträgen wird die Wechselwirkung von Rassismus und Sprache diskutiert; mit einer exemplarischen Analyse eines Zeitungsartikels wird außerdem gezeigt, wie sich auch unabhängig von rassistischen Begriffen der rassistische Diskurs sprachlich manifestiert. Das Buch eignet sich für die politische Bildung und Wissenschaft und möchte – über allgemein interessierte Leser*innen hinaus – Multiplikator*innen an Schulen und Universitäten, in (Schul- & Sachbuch-)Verlagen, öffentlichen Institutionen und natürlich den Medien erreichen.«
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»Diskriminierungen können jede und jeden treffen – in der Schule, der Freizeit, der Ausbil‐ dung und im Beruf. Menschen werden diskriminiert – wegen ihres Alters, einer Behinderung, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, ihrer sexuellen Identität, aber auch wegen ihrer sozialen Herkunft oder des Aussehens.
Mit unserer Kampagne #DarüberReden haben wir junge Leute motiviert, ihre Erfahrungen zu teilen und so deutlich zu machen: Viele machen solche Erfahrungen. Es ist wichtig, sie ernst zu nehmen und sich gegen Benachteiligung einzu‐ setzen.«
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Im Blog-Beitrag »Jüdischer Feminismus – nicht, was ihr erwartet, aber was ihr verdient«, beschäftigt sich Debora Antmann mit den Vorurteilen, die sie als jüdische Feministin erlebt. – Danja Erni –
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»Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet.
Dafür unterstützt sie Initiativen und Projekte, die sich kontinuierlich für eine demokratische Kultur engagieren und für den Schutz von Minderheiten eintreten. Die Stiftung fördert unkompliziert und verteilt das Geld gezielt dort, wo es am dringendsten benötigt wird.
Die wichtigste Aufgabe der Amadeu Antonio Stiftung über eine finanzielle Unterstützung hinaus: Aufmerksamkeit für engagierte Menschen vor Ort zu schaffen und das Thema Rechtsextremismus dauerhaft auf die Tagesordnung zu bringen.« (Beschreibung auf www.amadeu-antonio-stiftung.de)
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»Das IDB verfolgt das Ziel, zum Abbau von Diskriminierungen, wie Rassismus, Sexismus, Klassismus oder Diskriminierung aufgrund von körperlicher Beeinträchtigung, beizutragen. Mit unserem Angebot wollen wir Ihrer und unserer Vision von einer diskriminierungsfreien Gesellschaft ein Stück näher kommen.« »Neben Beratungsleistungen bieten wir wissenschaftlich fundierte Fort- und Weiterbildungsangebote sowie Inhouse-Seminare und Vorträge für verschiedene Zielgruppen im Themenfeld Diversität und Diskriminierung an. Darüber hinaus erstellen, evaluieren und begutachten wir Materialien, Konzepte und Projekte.« (Beschreibung auf der Website)
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Das Institut für diskriminierungsfreie Bildung wurde 2013 Afrikawissenschaftlerin Josephine Apraku (M.A.), die sich als Schwarze Deutsche bezeichnet, und der weißen Amerikanistin und Kulturwissenschaftlerin (Dr.) Jule Bonköst gegründet. Es bietet vor allem Beratung und Prozessbegleitung an, sowie Fortbildungen und Seminare zu diskriminierungskritischer Bildungsarbeit und begleitet z.B. bei der Evaluation der Materialien. Die Webseite gibt das Ziel an, sich gegen »[…] Rassismus, Sexismus, Klassismus, oder Diskriminierung aufgrund von körperlicher Beeinträchtigungen […] (siehe http://diskriminierungsfreie-bildung.de) zu richten. Die Webseite führt außerdem in das machtkritische Grundverständnis des IDB in Bezug auf gesellschaftliche HERRschaftsverhältnisse ein. Das IDB bietet auf seiner Webseite eine Rubrik mit Materialien an (viele zum Download), wo mensch Lehr- und Unterrichtsmaterialien bzw. Artikel über Lehren und Lernen, Links zu Interviews bzw. Gesprächsformaten, Videos und Projektdokumentationen finden kann, aber auch Expertisen, Ausätze und Online-Artikel (z.B. Beiträge von Frau Apraku zum Missy Magazine). Auf ihrer Webseite wird nicht explizit der Bezug zu Intersektionalität gezogen, und mein Eindruck ist, dass sich die meisten auf der Webseite zur Verfügung gestellten Materialien mit Rassismus auseinander setzten und weniger mit intersektionalen Betrachtungsweisen von Diskriminierungen. Explizit eingeführt und bearbeitet wird Intersektionalität z.B. im Material »Handreichung für das übergreifende Thema Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt (Diversity) (2018). Hg. Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) (Autor*innen: Josephine Apraku, Jule Bönkost, Martin Lücke &, Birgit Marzinka)« – es lässt sich also ableiten, dass die Arbeit des IDB durchaus an Intersekionalität als Konzepz orientiert. Die Artikel machen eine Vielzahl an Lernangeboten gerade auch an weiße Personen. Die deutliche und intensive kritische Beleuchtung der sozialen Kategorie »weiß-sein« in vielen der zur Verfügung gestellten Publikationen empfinde ich als weiße Person als sehr hilfreich, da sie mich mehr in Richtung von selbstkritischem Handeln und Denken lenken und ein Stück weit helfen, »neu denken zu lernen«. Interessant finde ich, dass die Beiträge zu Lehre und Unterricht den Eindruck erwecken, dass dieses Thema mehr von Frau Bonköst berarbeitet wird. Das ergibt insofern Sinn, dass Schule ein machtvolles, mehrheitlich weißes System darstellt. Die Autorinnen werden in den Quellenangaben der gemeinsamen Publikationen abwechselnd an erster Stelle genannt. Die Publikationen richten sich meiner Ansicht nach an eine (deutschsprachige) akademische Zielgruppe. Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»In der vorliegenden Handreichung werden Unterrichtsbeispiele für die pädagogische Praxis aufgezeigt: Hierbei geht es um einen selbstreflektierenden Umgang mit eigenen Identitäten und den Annahmen über die Identitäten anderer Menschen. Sie finden außerdem die Erklärung zentraler Fachbegriffe zum Thema, einen Fragenkatalog zur Reflexion des eigenen Handelns sowie ausgewählte Projekte und Methoden.
Sie erhalten ein fachspezifisches und fächerverbindendes Unterstützungsangebot, das die Implementierung der oben genannten übergreifenden Themen im neuen Rahmenlehrplan erleichtern soll.
Die Handreichung zeigt auf, wie Vielfalt auf konstruktive und lebendige Weise zum Unterrichtsgegenstand gemacht werden kann.« (Beschreibung aus der Broschüre)
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»Jambula Tree« ist eine preisgekrönte Kurzgeschichte (ca. 15 Seiten) von der ungandischen Autor*in Monica Arac de Nyeko. Es handelt sich um die Liebesgeschichte zweier Frauen* aus Uganda. Die Protagonistin Anyango erfährt von ihrer Nachbarin Mama Atim, dass ihre Schulfreundin und Geliebte Sanyu aus London zurückkehrt. Daraufhin beginnt Anyango in Form eines Bewusstseinsstroms Momente wiederzugeben, die sie mit Sanyu verbindet. Dazu gehört ihr gemeinsames Aufwachsen, die Freundschaft der beiden und die Beziehungen zu ihren Eltern. Die Erzählung kreist dabei immer um den Jambula Tree und die erste sexuelle, körperliche Berührung, die Anyango und Sanyu mit diesem Baum verbinden. Der Schreibstil schafft durch die Du-Form eine intime Nähe, in der Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit mit eindrücklichen Bildern und emotionalen Schilderungen vermittelt werden. Im Subtext klingen auch immer wieder Klassenunterschiede und die vielen Konflikte an, die die ugandische Gesellschaft prägen (Urbanisierung, Armut, Militärpräsenz). Der Fokus liegt aber eindeutig auf der Liebesbeziehung zwischen den beiden Frauen* und deren Konsequenzen für ihre Beziehung und die Gemeinschaft. Ich finde die Kurzgeschichte stellt ein schönes, literarisches Material dar, dass sich auch durch die geringe Seitenanzahl schnell lesen lässt. Als Werk einer ugandischen Schriftsteller*in erweitert die Geschichte auch den Literaturkanon um eine afrikanische, queere Coming-of-Age-Liebesgeschichte, die aus einer Innenperspektive einen empathischen Einblick in die ugandische Gesellschaft ermöglicht. Erhältlich ist die Geschichte aber nur auf Englisch, d.h. es werden fortgeschrittene Englischkenntnisse vorausgesetzt. Darüber hinaus existiert eine Verfilmung, die sich als zusätzlich Material anbietet (Rafiki (2018), so der Name des Films basiert jedoch nur auf Jambula Tree und spielt in Kenia) – bspw. für den Vergleich mit der Kurzgeschichte. Nhu Y/ Linda Nguyen
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»ARiC Berlin leistet mit seinen Informations-, Bildungs- und Beratungsleistungen sowie Netzwerkaktivitäten einen Beitrag
• zur Förderung des interkulturellen Dialogs als Mittel zur wechselseitigen Verständigung und als Impulsgeber für aktives zivilgesellschaftliches Engagement
• zur Auseinandersetzung mit Vielfalt und Gemeinsamkeiten
• zum Abbau rassistischer Vorurteile und aller Formen sozialer, rechtlicher und politischer Diskriminierung Zielgruppen sind
• interessierte Einzelpersonen
• Aktive aus Einrichtungen und Initiativen in der Migrations- und Flüchtlingsarbeit
• Mitarbeiter/innen aus Verwaltungen, Beauftragte für Migration und Integration, Politiker/innen
• Personen aus Bildungseinrichtungen wie Pädagog/innen, Schüler/innen, Student/innen« (Beschreibung von der Website)
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Der Verein ARic-Antirassistisch-Interkulturelles Informationszentrum Berlin e.v. bietet verschiedene Fortbildungsangebote, Reflexionsseminare sowie Lehrmaterialien für antirassistische Bildungsarbeit an. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Rassismuskritik. Das Zentrum möchte „Brücken bauen-vermitteln und vernetzen“ mit dem Ziel gegen Diskriminierung vorzugehen, indem rassistische Vorurteile abgebaut werden und ein „Umgang […] mit Vielfalt und Verschiedenheit“ geschaffen wird, der letztendlich zur „Förderung (eines) interkulturellen Dialogs“ beiträgt. Entsprechend werden auf der Internetseite zu den Themen „Rassismuskritik“, „Intersektionalität“, „Othering“, „Weißsein“ etc. regelmäßig Literaturvorschläge hochgeladen und Workshops angeboten. Gehalten und organisiert werden diese Workshops von dem Vorstand des Vereins einer Afro-deutschen „Afrikawissenschaftlerin“ und einer weißpositionierten „Amerikanistin und Kulturwissenschaftlerin“.
Ohne die Fortbildungsangebote besucht und tiefer in die Lehrmaterialien geschaut zu haben, wird auf der Internetseite der starke Eindruck erweckt, dass sich die Angebote eher an ein weißes Publikum mit akademischen Hintergrund orientieren. Es werden Seminare explizit für „weiße Pädagog*innen“ angeboten sowie wissenschaftliche Literatur hauptsächlich aus weißpositionierter Perspektive veröffentlicht, welche unter anderem über unterschiedliche Minderheiten und Religionen wissenschaftliche Arbeiten verfasst haben. Somit wird nicht nur der Eindruck erweckt, dass Lehrkräfte und Pädagog*innen tendenziell weiß sind, sondern impliziert, dass es sich in der Regel um eine weiße Expert*innenschaft handelt, die vor allem für und über minorisierte Gruppen spricht, aufklärt und vermittelt. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass in einer Workshopbeschreibung bspw. eine weißpositionierte Expertin im Zusammenhang ihrer wissenschaftlichen Karriere vorgestellt, wohingegen ihre Afro-deutsche Kollegin (ebenfalls Akademikerin mit Abschluss) lediglich bei ihrem Namen erwähnt wird. Lehrmaterialien des Vereins1 werden wiederum positiverweise kostenlos und öffentlich als PDF-Datei zur Verfügung gestellt, sodass diese für eine Weiterverwendung genutzt werden können.
Desweiteren arbeitet ARiC mit dem Begriff der Interkulturalität. In Anbetracht des „Kugelmodels“ mit dem der Begriff der Interkulturalität einhergeht, in denen Kulturen als monolitische, abgeschlossene kulturelle Systeme behandelt werden, macht ARiC nicht den Eindruck im Rahmen der Antirassismusarbeit, diesen Begriff näher zu hinterfragen oder zu kontextualisieren. Veranstaltungen (bis 2014), unter dem Titel „Interkultureller Dialog“ angeboten wurden, scheinen eine Form des Konsens zu suchen, statt Dominanzverältnisse zu markieren.
Auf der anderen Seite kann zugute gehalten werden, dass in den Reflexionsseminaren diese Dominanzverhältnisse sowie die eigene Subjektpostionierung im pädagogischen Feld wiederum bewusstgemacht und diskutiert werden. So heißt es beispielsweise in dem Reflexionsseminar „Weiße Rassismuskritik in der Bildungsarbeit“, dass weiße Pädago*innen dazu aufgefordert werden „andauernde Selbstkritik und Reflexion“ zu üben, Privilegien zu reflektieren, sowie sich zu fragen: „Was bedeutet die Ausgangsposition “weiß” überhaupt für Kritik am Rassismus?“ Die Ziele sind demzufolge die „Sensibilisierung für das Spannungsverhältnis zwischen Stabilisierung und Destabilisierung von Rassismus, das Rassismuskritik aus weißer Perspektive kennzeichnet.“
Nhu Y Linda Nguyen
1 Dazu gibt es eine seperate Rezension.
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»Bis heute hat der deutsche Kolonialismus nicht nur auf die ehemals kolonisierten Gesellschaften, sondern auch auf die hiesigen Denk- und Gesellschaftsstrukturen umfassende Auswirkungen. Kolonialrassismus prägt bis in die Gegenwart das Zusammenleben und die gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland. Dennoch finden die Themen Kolonialismus und Kolonialrassismus im Schulunterricht hierzulande kaum Beachtung. Vor diesem Hintergrund werden in der Schule tagtäglich Diskriminierungen produziert und reproduziert. Das Projekt »Hier und jetzt! Kolonialismus und Kolonialrassismus im Schulunterricht« hat diesen Zusammenhang zum Thema gemacht. Es fand 2016 in Zusammenarbeit zwischen dem IDB | Institut für diskriminierungsfreie Bildung und dem Antirassistisch-Interkulturellen Informationszentrum (ARiC) Berlin e. V. in Berlin statt. Ziel war es, Kolonialrassismus in der Schule offenzulegen und dessen Abbau voranzubringen. Hierfür wurde zwischen April und Dezember ein vielfältiges Bildungsprogramm für Pädagog*innen veranstaltet. Seinen Kern bildeten Fortbildungen, die in Kooperation mit dem Entwicklungspolitischen Bildungsund Informationszentrum e. V. – EPIZ durchgeführt wurden. Ergänzend dazu wurden in regelmäßigen Abständen in Kooperation mit Berlin Postkolonial e. V. Fortbildungsrundgänge angeboten. Als Pendant hierzu gab es wiederum Affinity Group-Coachings für pädagogische Fachkräfte. Mit ihnen wurde ein Raum geschaffen, der die Gelegenheit für regelmäßigen Austausch und die kritische Reflexion des eigenen rassismussensiblen Globalen Lehrens geboten hat. Schließlich lud das Projekt pädagogische Fachkräfte dazu ein, die neu erworbenen Kenntnisse mit Unterstützung der Projektveranstalter*innen im Rahmen von Schulprojekttagen in die eigene Arbeit einfließen zu lassen. Diese Dokumentation gibt einen Einblick in das Programm und die Ergebnisse des Projektes 2016 und vermittelt einige visuelle Eindrücke.«
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»Das erkenntnisleitende Ziel von ‚Wie Rassismus aus Wörtern spricht‘ besteht darin, herauszuarbeiten, wie weiße Europäer*innen kolonialistisches und rassistisches Denken erschaffen und es in Wissensarchiven und ihren Begriffen konserviert haben, durch welche es bis heute wirkmächtig ist. Folgerichtig werden hier Kernbegriffe des weißen westlichen Wissenssystems diskutiert, um das Zusammenwirken von Rassismus, Wissen und Macht aufzuarbeiten. Diese Ausführungen werden grundiert durch theoretische Erörterungen zu Kolonialismus und Rassismus und ergänzt durch alternative widerständige Benennungswege. Es geht dabei nicht um eine administrativ betriebene oder geforderte staatliche Sprachpolitik, sondern um die analytische Offenlegung dessen, was ›unsere‹ Sprache an Tradierungen enthält, was sie beinhaltet und somit reproduziert – und dabei durch Verleugnungsstrategien schützt. Die gesellschaftspolitische Hoffnung besteht darin, durch die sprachliche Bewusstmachung auch Bewusstsein und dann die Sprachpraxis zu ändern.« (Klappentext)
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Mit »Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache« legen die Herausgeberinnen Susan Arndt und Nadja Ofuatey-Alazard ein umfangreiches kritisches Nachschlagewerk vor. Die Publikation ist thematisch unterteilt in vier Kapitel, denen eine Einleitung vorangestellt ist. Teil 1 beschäftigt mit Geschichte(n), Kontext und Theorien im Kontext von von Rassismus und Kolonialismus; Teil 2 setzt sich auf der Ebene von Wörtern und Begriffen mit den Kernkonzepten und Artikulationsräumen weißen Wissens auseinander; in Teil 3 geht es um Widerstand und Sprache – genauer gesagt um begriffliche Interventionen und konzeptuelle Neuschreibungen von People of Color und in Teil 4 sind »Gewalt und Normierung: Die alltägliche Macht rassistischer Wörter« Gegenstand der Untersuchung. Der Band listet sodann Beiträge zu Begriffen und Konzepten wie Rassismus, Postkolonialismus, Weißsein, Diversity/Diversität, Hautfarbe oder auch Tourismus etc. auf. Spannend und besonders erkenntnisreich für Praktiker_innen, die an der Schnittstelle von Kunst und Bildung tätig sind, ist, dass auch Einträge zu Kultur, Kultureller Aneignung und Kunst vorliegen. Am Begriff Kunst verdeutlicht Sandrine Micossé-Aikins, wie zentral Bilder und damit auch Kunst für die »rassistische Imagination« sind (vgl. XXX S.420). »Erst durch visuelle Repräsentation werde es möglich, wie Sie schreibt, »das Konstrukt … >Rasse< in unsere physische realität zu projizieren, es dort zu sehen. Und wieder zu erkennen. Wie auch Wissenschaftler_innen, haben Künstler_innen durch das Erschaffen von Bildern zur Entwicklung, Etablierung und damit zur Kanonisierung westlicher Weltvorstellungen und Ideengeschichten beigetragen und so kolonialrassistische Strukturen aufrecht erhalten und gestärkt.« (S. 420). Stefan Bast
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»Der vorliegende interne Schlussbericht fasst die wichtigsten Ergebnisse, Schlussfolgerungen und daraus abgeleitete Handlungsfelder des Forschungs- und Hochschulentwicklungsprojekt Art.School.Differences. Researching Inequalities and Normativities in Higher Art Education zusammen. Art.School.Differences wurde vom Institute for Art Education (IAE) der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) initiiert und in Kooperation der drei Schweizer Kunsthochschulen Haute école d’art et de design – Genève (HEAD – Genève), Haute école de musique de Genève (HEM – Genève) und der ZHdK durchgeführt. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) förderte das Pro- jekt im Rahmen des Bundesprogrammes Chancengleichheit von Frauen und Männern an den Fach- hochschulen 2013–2016.1 Das Projekt Art.School.Differences versuchte durch ein umfangreiches und vielschichtiges Design der Komplexität der Konfigurationen von Ungleichheiten und Norma- tivitäten im Feld der Kunsthochschulen gerecht zu werden und deren vielfältige Ausprägun- gen und Effekte zu verstehen. Grundlegendes Ziel war es, die Strukturen und Praktiken der beteiligten Kunsthochschulen zu erforschen und die Ergebnisse gleichzeitig in der jeweiligen Praxis von Lehre, Forschung und künstlerischem Arbeiten an den drei Hochschulen wirksam zu machen, um diese Institutionen im Sinne eines Demokratisierungsprozesses zu öffnen und Pluralität zu befördern.« (Text aus dem Schlussbericht)
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»Nach Jahren von Schweißarbeit haben wir es endlich geschafft: Unsere Broschüre zu intersektionaler Pädagogik ist erschienen! Das sind 68 Seiten mit Methoden, Interviews, Erklärungen, Erzählungen aus der Praxis, und vieles mehr. Die Themen, zu denen ihr lesen könnt, sind: Projekt i-Päd, Identität, Intersektionalität, Homophobie, Sexismus, Transphobie, Interphobie, Rassismus, antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus, Rassismus gegen Rom_nj_a, Klassismus, Ableismus, Altersdiskriminierung („Ageism“), Adultismus (Diskriminierung gegenüber Kindern und Jugendlichen), Lookism. Bei uns kommen zu Wort Pädagog_innen, Sozialarbeiter_innen und Aktivist_innen, die in der Kinder-/Jugendarbeit tätig sind. Sie berichten aus der Praxis, wie sie mit dem Thema „Differenz“ konfrontiert sind und damit umgehen. Zwei Lehrkräfte, die mit ihren Schüler_innengruppen unsere Workshops besucht haben, erzählen von ihrer Erfahrung mit dem Projekt. Im Glossar könnt ihr alle Begriffe nachschlagen, die wir für das Thema wichtig und erklärenswert finden.« (Beschreibung auf der Website)
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»Erinnerungsorte. Vergessene und verwobene Geschichten« ist ein Praxisforschungsprojekt, das historisch-politische Bildung und globales Lernen an konkreten Berliner Orten erfahrbar macht. Im Laufe des Projekts werden Orte und Geschichte(n) recherchiert, die dazu geeignet sind, hegemoniale Geschichtsnarrative zu irritieren und Erinnerungen als im doppelten Sinne geteilte (shared and divided) im Stadtraum zu verorten. Erzählt werden Geschichte*n, die von Bewegung und Globalität handeln – und doch keine »Migrationsgeschichte«. Geschichte*n, die verdrängt oder zum Schweigen gebracht werden – und doch keine »Opfergeschichte«. Geschichte*n, die konkrete Lebenswege beleuchten – und doch keine Geschichte von »Einzelschicksalen«. Im Fokus stehen Orte, die geteilte Erinnerungen sichtbar machen, alltägliche Kämpfe ums Überleben ins Gedächtnis rufen und politischen Widerstand würdigen, Menschen, deren Wissen und Erfahrung, Perspektiven und Beiträge die Stadt prägen und verändern, sowie Touren, die verschiedene Zeiten, Räume und Lebenswelten durch thematische Reiserouten miteinander verbinden.« (Beschreibung auf der Website)
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»Zwei Menschen. Eine Klokabine. Und endlich mal Zeit, über die wichtigen Dinge des Lebens zu sprechen: Über Mode und Menstruation. Über das erste Mal und über Schokokuchen. Über dicke Körper und Schmalspurrapper. Wir begeben uns ins Dazwischen, lieben und leben den Bruch. Wie viel Schwitzen ist normal? Wie setze ich eine Menstruationstasse ein? Darf ich mich selbstbefriedigen? Hab ich Borderline? Wie ist es, wenn mir als Frau ein Bart wächst? Was denkt eine Sexarbeiterin? Ist es schon Zeit für das erste Mal? Wie fühlt sich eine Angststörung an? Kann ich Feministin sein und mich trotzdem für Make Up interessieren? Erwachsen werden kann anstrengend sein. Manchmal fühlt es sich an wie die absolute Überforderung. Zum Glück gibt’s Auf Klo. In zwei Videos pro Woche stellen Eda Vendetta und Lisa Sophie Laurent wechselnden Gästen und Expert*innen all die Fragen, die auf den ersten Blick vielleicht unangenehm sind. Ehrlich, empowernd, nah.« (Beschreibung auf der Website von Funk)
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Die Professorin für Kindheit und Differenz, Maisha-Maureen Auma, geht in ihrem Beitrag näher auf Intersektionalität als „Travelling Concept“ ein und beleuchtet dessen in der Critical Race Theory und der CRT-Bewegung Schwarzer Rechtswissenschaftler*innen tief verwurzelte Entstehung: »Travelling Concept bezeichnet hier eine Konzeption, welche zwar in einem ganz spezifischen geopolitischen Kontext und zu einer ganz bestimmten Zeit entworfen wurde, eine Nützlichkeit aber weit über diesen Kontext und diese Zeit hinaus entfalten kann.« (Auma, 2019: 23). Auma – ebenso wie in einem anderen Beitrag die Juristin Iyiola Solanke – macht darauf aufmerksam, dass mit der Verbreitung und Etablierung des Begriffs eine De-Kontextualisierung, mit der inflationären Verwendung auch eine Ent-Politisierung einhergehen. „Beim Transfer des Konzepts wird […] häufig das eigentliche Fundament von Intersektionalität, die Critical Race Theory und die CRT-Bewegung Schwarzer Rechtswissenschaftler*innen, nahezu komplett ausgeblendet.
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Die Broschüre Rassismus: Eine Definition für die Alltagspraxis verfasst von Maureen Maisha Auma gibt einen knappen Überblick über Rassismus als historische gewachsenes und strukturell verortetes Phänomen.
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Neben einer Definition des Begriffs forciert Auman in den Ausführungen einen Blick auf die Strukturen des Systems Rassismus und verdeutlicht, inwiefern dieser als Wahrnehmungssytem Gesellschaft prägt. Der Rassismus, der heutige Gesellschaften lähmt, hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert und damit in der »Aufklärung«. Auma macht hierbei deutlich, dass R. also historisch gewachsen ist und aber auch Wandlungen unterliegt. So werde heute nicht mehr mit dem Begriff »Rasse« operiert – dieser werde in aktuellen Debatten durch den Begriff »Kultur« ersetzt, ohne dass sich dabei etwas an dem Dominanzsystem, das eine Gruppe begünstigt und eine andere benachteilig, nichts ändere. Dies verdeutlicht Sie an dem konkreten Beispiel der Debatte um das Kopftuch: Eine Reinigungskraft, die Kopftuch trage wird im öffentlcihen Diskurs selten problematisiert, sobald es aber um eine Person gehe, die einen größeren Einfluss auf Gesellschaft haben könnte (und damit das Dominanzsystem infrage stelle), wird das Kleidungsstück ganz explizit zum Problem durch eine vermeintliche Mehrheitsgesellschaft erklärt. Die Publikation schließt mit dem Verweis darauf, dass Rassismus in »gleichstellungsorientierten Gesellschaften«, wie es Auma nennt, häufig schwer zu diskutieren sei, weil er als illegitim gelte. Verschiebungen auf Ebene der Sprache (Nutzen des Begriffs »Fremdenfeindlichkeit« anstelle von Rassismus) zeugen von gesellschaftlichen Ausweichbewegungen. Eine Stärke der Publikation ist es, dass relativ knapp Rassismus als Phänomen verdeutlich wird, auch unter Berücksichtigung einer historischen Dimension. Zudem schreibt Maureen Maisha Auma aus der Perspektive einer durch eine weiße Mehrheitsgesellschaft rassialisierten Schwarzen Wisschenschaftler*in. Solche Positionen gilt es zu stärken. Die Broschüre richtet sich aus meiner Sicht an eine (akademisch) gebildete Leser*innenschaft. Stefan Bast
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Konkrete Anregungen zur Reflexion bestehender und Erstellung neuer didaktischer Lehr- und Lernmaterialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu Schwarzsein, Afrika und afrikanischer Diaspora bietet der Rassismuskritische Leitfaden.
Danja Erni
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Das Material bearbeitet den Themenkomplex »Schwarzsein, Afrika und afrikanische Diaspora«. Ausgehend von dem Problem, dass diese Themen in deutschen Schulen einseitig dargestellt und oft mit rassistischen Implikationen vermittelt werden, wird als Ziel formuliert, dass auch im Unterrichts(-material) Menschenrechte, Menschenwürde und Gleichberechtigung realisiert werden müssen. Der Leitfaden soll Multiplikator_innen dabei unterstützen, »[…] eine längst überfällige Begutachtung vorhandener Lehr- und Lernmittel nach rassismuskritischen und diversitätsorientierten Kriterien […]« vorzunehmen und ist dazu gedacht »[…] Autor*innen und Entwickler*innen von Bildungsmedien bei der Neuerarbeitung von rassismuskritischen und diversitätsorientierten didaktischem Material zu unterstützen.« (Leitfaden S. 10) An wen richtet sich das Material? Laut Material: »Pädagog*innen (Lehrer*innen, Ausbilder*innen, Hochschullehrende, Sozialpädagog*innen und Multiplikator*innen), Produzent*innen von Bildungsmaterialien (Schulbuchverlage und andere Hersteller*innen von Bildungsmaterialien, Redakteur*innen, Autor*innen), bildungspolitisch Verantwortliche« Der Leitfaden richtet sich vorrangig an weiße Lehrer_innen und setzt die Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion über die eigene Eingebundenheit in gesellschaftliche Machtverhältnisse voraus. Er kann aber auch für BIPoC interessant sein. Angesprochen dürfen sich insbesondere Lehrende der Fächer Politik, Geografie, Geschichte, Ethik usw. fühlen, und auch in allen anderen Fächern bilden diese Themen wichtige Eckpfeiler des Curriculums. Wer hat das Material gemacht und aus welcher Positionierung/ Perspektive? Das Material vereinbart die Perspektive von Schwarzen Autor_innen und Autor_innen of Colour sowie weißen Autor_innen. Es handelt sich um Akteur_innen aus Wissenschaft, Politik und Bildungszusammenhängen. Wie ist das Material aufgebaut und gestaltet? Bei dem Material handelt es sich um ein Schriftstück, dass als PDF online kostenlos verfügbar ist. Das Material führt zunächst in die grundlegenden Konzepte Rassismuskritik, Kritisches Weißsein und einen menschenrechtsbezogenen Ansatz ein. Im Folgenden werden die Grundideen einer herrschaftskritischen Methodik und Didaktik in Bezug auf Lernende und Lehrende erläutert. Der darauffolgende Teil ähnelt der Lehrer_innen bekannten Struktur von Lehrplänen bzw. Curricula und bietet ausgewählte Inhalte bzw. Themenfelder und (Lern)ziele zu dem Themen: Afrika in Geschichte und Gegenwart, Schwarzer Atlantik und europäischer Kolonialismus, Schwarze Perspektiven in ihrer Komplexität, Sprache, »Afrika«-Bilder, Migration, Rassismus und Rassismuskritik. Darauf folgt ein Kapitel zum Umgang mit Sprache, Bildern und Quellen, und ein Kapitel zu den Zielgruppen wiederum auf Lehrende und Lernende bezogen und jeweils mit Anregungen zu Empowerment und Critical Whiteness, sowie ein Kapitel zu beispielhaften Unterrichtsmaterialien. Nicht zu letzt sind auch eine Sammlung mit wichtigen (Schwarzen) rassismuskritischen Initiativen, die auch Fortbildungen anbieten und ein Glossar enthalten. Ist das Material intersektional ausgerichtet? Ist die Darstellung und Ansprache divers? Das Material beschäftigt sich vorrangig mit Rassismus bzw. der sozialen Kategorie der Rassisiertheit. Bei dem Material handelt es sich ausschließlich um (deutschen) Text, dieser verwendet gendersensible und akademische Sprache. Kommentar Ich finde das Material sehr empfehlenswert, da es Schwarze und weiße Perspektiven mitdenkt und vereint und aus beiden Positionierungen heraus auch entwickelt wurde. Es bietet einen sehr ganzheitlichen Ansatz der rassismus- und herrschaftskritischen Bildung zu Schwarzsein und Afrika in der Schule an. Dabei verbindet es Aspekte, die z.B. wir in unserem Curriculum auch beleuchten: Inhalte, Methoden, Strukturen. Es verbleibt nicht nur auf der Ebene der theoretischen Frage »Wie sollte rassismuskritischer Unterricht gestaltet sein?« sondern liefert auch konkrete Beispiele. Ich denke, dass es besonders für (angehende) Lehrer_innen aller Fächer sehr hilfreich und zugänglich ist, da es sich in seinem Aufbau entlang bekannter Strukturen für die Unterrichts- und Materialienplanung orientiert wie z.B. didaktische und methodische Prinzipien, Sachebene, Zielgruppe/Schüler_innengruppe einschätzen,… Dabei scheint der Ansatz auch fächerübergreifend einsetzbar zu sein. Positiv finde ich auch, dass der Leitfaden konsequent problematische Verhaltensweisen aufzeigt und dazu immer alternative Handlungsmöglichkeiten zum »besser machen« anbietet. Ich würde das Material unbedingt zur (eigenständigen) Aus- und Weiterbildung empfehlen. Christiane Jaspers
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»Idil Nuna Baydar, 1975 in Celle geboren, ist deutsche Comedienne, Schauspielerin und Social Influencer.
Im Dezember 2011 veröffentlichte sie auf YouTube ihre ersten Videos im Genre Sozialkritik mit Hilfe ihrer Kunstfiguren Jilet Ayse und Gerda Grischke. Nachdem sie die Millionenklickgrenze durchbrochen hatte, entwickelte sie 2014 ihr erstes abendfüllendes Comedy-Programm. Seitdem tritt sie in verschiedensten Kabarett- und Comedy-Sendungen im Fernsehen auf und spielt in ihrer Rolle als Jilet Ayse in diversen Internetformaten.« (Beschreibung auf ihrer Website)
In dem Video erklärt Jilet Ayse ihren Zuschauer_innen was weiße Privilegien sind.
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»Im Glossar – oder unserer Wörtersammlung – erklären Personen, die „schwierige Begriffe“ verwenden, diese in ihren eigenen Worten. Manche haben uns aber auch Links geschickt zu Erklärungen von anderen, die sie gut finden.« (Beschreibung auf der Website)
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»Wir betrachten anhand von Beispielen rassistischer Sprache, wie gewaltvolle und schmerzhafte (historische) Momente Teil von Sprache werden und dadurch Personen angreifen und ausgrenzen. Wann werden Wörter konkret zu Rassismus und was kann getan werden, damit sich sprachliches Handeln nicht gewaltvoll gegen Personen richtet? Obwohl sprachliche Normen so unumgänglich erscheinen, kann eine Person sich individuell entscheiden, bestimmte Begriffe nicht zu verwenden, Formulierungen zu ändern oder etwas einfach nicht zu sagen. Dafür ist es wichtig, sich mit sprachlicher Diskriminierung und ihren Auswirkungen sowie mit Möglichkeiten für diskriminierungsreduziertes Sprechen auseinanderzusetzen. Abschließend erarbeiten wir anhand von Textbeispielen aus dem Kulturbetrieb rassismussensible Alternativen.« (Workshopbeschreibung auf der Website)
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»Dass soziale und ökologische Ungleichheiten miteinander zusammenhängen und gerade in globaler Perspektive eklatant sind, wird mittlerweile häufig konstatiert. Doch dieses Verhältnis theoretisch und empirisch zu durchdringen, steht nach wie vor aus. Vor diesem Hintergrund skizziert der Beitrag ausgehend von verschiedenen Studien zur ungleichen Verursachung des Klimawandels, wie die transnationalen sozial-ökologischen Ungleichheiten in intersektionaler Perspektive konzeptualisiert werden könnten. Dabei knüpft er an unterschiedliche Ansätze aus der globalen Ungleichheitsforschung, der Politischen Ökologie, der Intersektionalitätsforschung und an marxistisch-feministische Beiträge zu den (Re-)Produktionsverhältnissen an.« (Zusammenfassung auf springer.com)
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»The first part is in my „native language,“ and then the second part provides a translation, or at least an explanation. This is not a look-at-the-autie gawking freakshow as much as it is a statement about what gets considered thought, intelligence, personhood, language, and communication, and what does not.«
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»Wie haben sich Kolonialismus und Rassismus in Münchens Stadtbild eingeschrieben? Wie wird mit den Spuren der kolonialen Vergangenheit in der Stadt umgegangen? An welchen Orten verdichten sich postkoloniale Auseinandersetzungen? Was wird debattiert, was verdrängt und verschwiegen? Wer darf sprechen über die Globalgeschichte der Stadt? Wessen Geschichten werden gehört, wessen Lebensspuren wahrgenommen? Was bedeutet Dekolonisieren heute? Mit Fragestellungen wie diesen beschäftigte sich die Ausstellung DECOLONIZE MÜNCHEN im Münchner Stadtmuseum (25.10.2013 – 23.02.2014). Der Katalog dokumentiert die bislang in dieser Form in Deutschland einzigartige Ausstellung und das umfangreiche rassismuskritische Begleitprogramm mit Veranstaltungen und Workshops – ergänzt durch Reaktionen, Kritik, Kontroversen und Visionen. Erweiternd wurden in den Band aktuelle Beiträge aufgenommen, die Themen der Ausstellung und Debatten zur post/kolonialen Geschichte und Gegenwart Deutschlands aufgreifen und weiterführen. Der Katalog wurde in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München realisiert.« (Beschreibung auf edition-assemblage.de)
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The Venezuelan youth orchestra program known as »El Sistema« has attracted much attention internationally, partly via its flagship orchestra, The Simón Bolívar Youth Orchestra, headed by Gustavo Dudamel, and partly through its claims to use classical music education to rescue vulnerable children. Having been met overwhelmingly with praise, The System has become an inspiration for music educators around the globe. Yet, despite its fame, influence, and size – it is projected to number a million students in Venezuela and has spread to dozens of countries – it has been the subject of surprisingly little scrutiny and genuine debate. In this first full-length critical study of the program, Geoffrey Baker explores the career of its founder, José Antonio Abreu, and the ideology and organizational dynamics of his institution. Drawing on a year of fieldwork in Venezuela and interviews with Venezuelan musicians and cultural figures, Baker examines El Sistema’s program of »social action through music,« reassessing widespread beliefs about the system as a force for positive social change. Abreu, a Nobel Peace Prize nominee, emerges as a complex and controversial figure, whose project is shaped by his religious education, economics training, and political apprenticeship. Claims for the symphony orchestra as a progressive pedagogical tool and motor of social justice are questioned, and assertions that the program prioritizes social over musical goals and promotes civic values such as democracy, meritocracy, and teamwork are also challenged. Placing El Sistema in historical and comparative perspective, Baker reveals that it is far from the revolutionary social program of contemporary imagination, representing less the future of classical music than a step backwards into its past. A controversial and eye-opening account sure to stir debate, El Sistema is an essential read for anyone curious about this phenomenon in the worlds of classical music, education, and social development.
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»Maangai – der Community Podcast für queere südasiatische Perspektiven
Was bedeutet es Südasiatisch und queer im deutschsprachigen Raum zu sein?
Maangai ist der Podcast in dem die Vielfalt der queeren Südasiatischen Community gefeiert wird. Popkultur, Politik und Gesellschaft – Abilaschan Balamuraley spricht mit Menschen aus der Community, die ihre Geschichten teilen, erzählen was sie bewegt und empowert« (Beschreibung auf der Website)
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»Wissen wir immer was wir sagen? Welche Normalitäten stellt unsere Sprache her……und wie kann jede_r Einzelne diese verändern? Die ABC-Sätze im Buch machtWORTE! regen dazu an, sich über solche Fragen auszutauschen.
Wir kombinieren zu jedem Buchstaben des deutschen Alphabets Worte und Illustrationen, in der Art und Weise, dass Alternativen zum vermeintlich Normalen lesbar und sichtbar werden. So folgen die Bilder den ver_rückten Assoziationsketten und lösen viele verschiedene Gedanken aus.
Damit eröffnet sich die Möglichkeit, den eigenen Sprachgebrauch zu überdenken und als machtvolle Handlung bewusst zu machen. Es soll ermutigen, aktiv am Wortschöpfungsprozess teilzunehmen.
Denn: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Sprache ist nicht nur wichtig, es macht auch Spaß. Also: macht WORTE!«
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Dieses Buch ist der alternative Uniabschluss der Autorinnen und fordert alle Leser*innen dazu auf, »den eigenen Sprachgebrauch im Alltag selbstreflexiv zu hinterfragen und damit gesellschaftliche Wirklichkeit zu verändern«. Ich mag an dem Buch, dass es mich in meiner Lesegewohnheit herausfordert: Zunächst fand ich es sehr sperrig und unzugänglich – eine Erfahrung, die mir beim Verändern meiner Sprach- und Sprechgewohnheiten immer wieder begegnet ist.
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»In einem Interview zeigt Sabian Baumann, wie sie_er in Zusammenarbeit mit zwei Performer_innen das Aktzeichnen und das damit verbundene patriarchal geprägte, auf unreflektierten Dualismen aufbauende Kunstverständnis konzeptionell und performativ zu queeren versuchte. Geschlechterfragen standen explizit im Zentrum des Moduls Körper – Geist – Landschaft. Ein Körper, der ein Körper nicht ist. Queer-Feministisches Aktzeichnen, doch entstanden Bilder, die ihrerseits nicht explizit sondern vielmehr fantasievoll und in ihrer Materialität sehr überzeugend sind.« (Beschreibung auf sfkp.ch)
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»Macht und Unterdrückung haben viele Gesichter und Instrumente. Eines davon istSprache. Sprache mit ihrer großen Vielfalt und Handlungsmacht. Nachschlagwerkehaben eine solche Macht, denn mit der »einzig richtigen« Definition von Wörtern wirdgesellschaftliche Struktur festgeschrieben. Und zementiert. Dies will queeropedia[print] als Teil von queeropedia aufbrechen. Denn Sprache kann nicht festgehalten,definiert werden. Sprache ist immer in Bewegung, wie gesellschaftliche Strukturenauch. Queeropedia [print] will einen kleinen Ausschnitt aus der unermesslichen Vielfaltan kreativen Umgängen mit unterdrückender Sprache aufzeigen, vorstellen, feiern!« (Beschreibung aus queeropedia)
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»Dieser Text arbeitet ausgewählte Aspekte von Kritischem Diversity heraus, die für eine transformatorische Kulturarbeit wichtig sind. Dabei wird ein bisher in an deren Ansätzen des Diversity wenig beachteter Blickwinkel eingenommen: jener des aktivistischen bzw. auf Aktivismus sowie auf Erfahrungswissen aufbauen den Standpunkts. Zentral sind darin vier Prinzipien: Kritik, Langsamkeit, Respekt und Verantwortung. Dazu kommt ein Fokuswechsel vom Individualismus hin zu Strukturen und Normen sowie ein grundlegendes Verständnis von Diversity als unabgeschlossenem Prozess. Unter Rückbezug auf Theorien der Wiener Kritischen Diskursanalyse, der Queer und der Trans Studies wird der Ansatz des Kritischen Diversity vorgestellt. Weiters werden Strategien von aktivistischer anti rassistischer, migrantischer, queerer und trans Kulturproduktion aufgenommen, wie in Kooperationen in künstlerischforscherischen Kontexten mit ungleichen Machtverhältnissen umgegangen werden kann. Abschließend geht der Beitrag der Frage nach, inwiefern eine (kritische) Zusammenführung von Diversity und Kulturarbeit sinnvoll sein kann.« (Beschreibung auf uni-salzburg.elsevierpure.com)
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»Die vorliegende Studie beleuchtet, ob und wie Schulbücher Integration, Migration und die damit einhergehende gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln. Die Studie regt den kritischen Diskurs an und bietet die Grundlage für die Weiterentwicklung und Verbesserung von Schulbüchern. So lautet ein zentrales Ergeb-nis, dass in den analysierten Schulbüchern Migration vorrangig als konfliktträchtig sowie krisenhaft problematisiert wird. Der Ansatz, migrationsbedingte Vielfalt als Normalität darzustellen, findet sich selten. Daneben lassen sich mehrere Beispiele finden, die bei entsprechend guter Vorbereitung eine sinnvolle Diskussionsgrundlage bieten könnten, aber auf den ersten Blick und im Unterricht von einem Teil der Schülerschaft eher als diskriminierend oder klischeebeladen wahrgenommen werden können – z.B. Abbildungen.« (Textauszug)
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Die pädagogische Praxis von Angelika Beck habe ich in der von Nanna Lüth organisierten Vortragsreihe „vorausgesetzt. Kunst/Pädagogik und ihre Bedingungen“ kennengelernt. Schüler*innen möchte Beck mit ihrer Arbeit ermöglichen »das eigene erotische Potenzial zu erobern, ein eigenes sexuelles Profil zu entwickeln und den normativen Druck von Medien und Gesellschaft etwas entgegenhalten zu können« (Beck zit. in Lüth: 2017:183). Mir hat an den vorgestellten Beispielen aus ihrer Unterrichtspraxis der lustvolle und verspielte Umgang mit Körper(n) gefallen und auch das komplizenhafte zwischen (einigen) Schüler*innen und Lehrerin, das sich daran ablesen ließ. Gleichzeitig waren mir die zugrunde gelegten Annahmen bzgl. Geschlecht zu heteronormativ (meine Überlegungen dazu, wie ich die Potenziale von Becks Ansätzen für meine Praxis »raufbrechen« wollen würde, beschreibe ich in meinem Beitrag in der Publikation).
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Den Untertitel dieses Textes »Wenn weiße Aktivist_innen antirassistische Theorie von ihrer sozialen Praxis trennen, ist Gefahr im Verzug« finde ich programmatisch. Es ist eine Gefahr, die ich erst mit zunehmender Arbeit im Feld der diskriminierungskritischen Bildungsarbeit angefangen habe, in seiner Reichweite zu verstehen und ich finde es eine extrem wichtiger Bestandteil einer Selbstverortung, sich damit zu beschäftigen.
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Mich hat an diesem Stück, das ich im HAU gesehen habe, die Schönheit der verschiedenen Körper, die auf der Bühne zu sehen gegeben wurden im Zusammenspiel mit dem »das Ideal nicht erreichen« (vgl. dazu »good enough« bei Silverman), also auch dem Scheitern, bei gleichzeitiger Ernsthaftigkeit, sehr berührt. »[…] die Kunst des Choreographen Jerome Bel [besteht] darin […], eine Gruppenzusammensetzung, eine äußere Struktur, einen Rahmen und ein Timing zu schaffen, in dem der Dilettantismus der Laientänzer niemals peinlich wirkt, sondern – im Zusammenhang mit der ganzen Gruppe – immer als Vielfalt persönlicher Ausdrucksmöglichkeiten erscheint. Zwar stellen sich – außer den ein oder zwei geschmeidigen Vollprofis – die Darsteller mit all ihren Begrenzungen und in ihrer ganzen Unperfektheit aus, zugleich aber agieren sie auf der Bühne höchst professionell: ganz konzentriert, ernsthaft, sich selbst bewusst (und darin auch mitunter mit leichter Selbstironie). Sie wissen genau, was und warum sie tun, was sie tun – und erfüllen damit durchaus professionelle Bühnenkriterien.« Danja Erni
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»Der Verein setzt sich kritisch mit Berlins Kolonialgeschichte auseinander und bemüht sich um die Offenlegung kolonialrassistischer Denk- und Gesellschaftsstrukturen vor Ort.
Dabei sucht Berlin Postkolonial die transnationale Zusammenarbeit mit Initiativen zur Dekolonisierung weltweit.« (Beschreibung auf eineweltstadt.berlin)
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In Berlin gibt es insgesamt 10 Straßen, die umbenannt werden müssen, weil sie Kolonialverbrecher ehren oder rassistisch sind. Sie sind Spuren der einstigen Kolonialmetropole Berlin. Auf dem Stadtplan könnt Ihr weitere Informationen zu allen in der Kritik stehenden Straßennamen erhalten. Welche Verbrechen haben die Namenspatrone begangen? Welche Stadt hat schon umbenannt? […]
»Wer Berlin verstehen will, muss die Kolonialgeschichte der Stadt neu lesen. Das heißt: die Geschichte bekannter Orte aus anderen Perspektiven betrachten, heißt, von Menschen, die von Kolonialismus und Rassismus betroffen waren, erfahren und diejenigen in den Mittelpunkt rücken, die Widerstand gegen Kolonialismus und Rassismus geleistet haben.« (Beschreibung auf eineweltstadt.berlin)
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»Berlinklusion ist ein Netzwerk für Zugänglichkeit in Kunst und Kultur. Geleitet von Kate Brehme, Dirk Sorge, Jovana Komnenic und Kirstin Broussard, ist ein gemischtes Team von behinderten und nicht-behinderten Künstler*innen und Vermittler*innen. Wir versuchen, Berlins Kulturlandschaft positiv zu verändern, indem wir Inklusion vorantreiben und die Zugänglichkeit für Künstler*innen, Kulturarbeiter*innen, Teilnehmer*innen und Publikum mit und ohne Behinderungen* verbessern. […]
*Wir verwenden einen weiten Begriff von Behinderung und folgen dem sozialen Modell von Behinderung. Das heißt, anstatt eine Person durch ihren Gesundheitszustand oder eine Beeinträchtigung zu definieren, betrachten wir Behinderung als Resultat gesellschaftlicher Konstruktion, da Menschen durch Barrieren behindert werden. Wir erkennen an und respektieren, dass Behinderung von jeder Einzelperson und durch deren gelebte Erfahrungen definiert wird. Wenn wir von Inklusion und Zugänglichkeit sprechen, fordern wir das für alle Menschen, ganz gleich, als was sie sich identifizieren: Als sensorisch, körperlich oder kognitiv behindert oder beeinträchtigt, mit Lernschwierigkeiten, mit geistigen Gesundheitsproblemen, anders begabt, divers, ‚Krüppel‘, ‚irre‘…« (Beschreibung auf berlinklusion.de)
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»This site is intended as a free resource for students, teachers, academics, and others interested in social theory and wishing to understand it in global perspective. It emerges from a long-standing concern with the parochiality of standard perspectives on social theory and seeks to provide an introduction to a variety of theorists and theories from around the world. The particular impetus for the setting up of the site was the recent campaign organised by students in the UK asking ‘Why is my curriculum white?‘ This site is one attempt to build resources that will hopefully complement and broaden our shared conversations in this area.« (Beschreibung auf globalsocialtheory.org/)
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Die Website ist eine Informationsressource für wissenschaftliche Ansätze in den Sozialtheorien. Sie informiert über wichtige Konzepte, Forschungsfelder und deren Entwickler_innen of Colour. Die Website ist Teil der Initiative »Decolonising the University« von Gurminder K Bhambra, Dalia Gebrial, und Kerem Nisancioglu, die aus einer studentischen Bewegung in England entstand. Alle Beiträge sind mit einer Creative Common License veröffentlich und dürfen unkommerziell geteilt werden. Die Website ist englischsprachig und das Angebot kostenfrei. Die Seite ist an Studierende, Lehrende und Akademiker_innen gerichtet, die ihr weißes Curriculum durch Schwarze Perspektiven, solche of Colour oder aus dem »globalen Süden« erweitern möchten. Der Theoriebestand ist intersektional in Bezug auf Race, Class und Gender und stützt sich stark auf (herrschafts-)kritische Perspektiven. Die Website ist sehr zugänglich und übersichtlich gestaltet, sie greift soweit ich feststellen konnte keine visuellen Streotype o.ä. auf. Das (englische) Sprachniveau ist entsprechend der Zielgruppe und je nach behandelten Autor_innen ziemlich hoch. Das Material kann besonders interessant sein für alle Studierenden und Akademiker_innen in Fächern, die Schnittstellen zu sozialwissenschaftlicher Theorie und Methodik in ihren Arbeitsbereichen finden (Gesellschaftswissenschaften, Philosophie, Kunst, Musik, Sprachen etc.). Die Website bietet zu den Einträgen auch Lernanreize, indem sie Reflexionsfragen zu den Texten bereit stellt und weiterführende Literatur anbietet. Sie eignet sich gut für ein Selbststudium. Ich finde die Website besonders empfehlenswert, für alle Studierenden, die sich nicht mit ihrem weißen und cis-männlichem Curriculum abfinden möchten und ihren Kanon erweitern wollen. Christiane Jaspers
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»Als Zentrum für politische Bildung und Beratung ist die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, Hessen und bundesweit aktiv, um Jugendliche und Erwachsene für Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren – und sie für die aktive Teilhabe an einer offenen, demokratischen Gesellschaft zu stärken.
Seit ihrer Gründung 1994orientiert sich die Bildungsstätte in ihrem vielfältigen Engagement an Anne Franks Wunsch nach einer Welt ohne Hass und Gewalt und der humanistischen Botschaft ihres weltberühmten Tagebuchs.« (Beschreibung auf bs-anne-frank.de)
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Die Bildungsstätte Anne Frank ist ein politisches Bildungszentrum in Frankfurt, das für Jugendliche und Erwachsene Workshops, Fortbildungsangebote, Ausstellungen veranstaltet sowie Info- und Lehrmaterialien zu Verfügung stellt. Auf der Webseite können die Info- und Lehrmaterialien kostenlos als PDF- Datei heruntergeladen werden. Dazu zählen Broschüren, Themenhefte, und Magazine, die von Mitarbeitenden der BS Anne Frank erstellt und herausgegeben wurden. Zentrale Schwerpunkte der Bildungsarbeit ist die (historische) Aufarbeitung und Vermittlung aktueller politischer Debatten und Themen rundum:
Als eine Besucherin der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt sind mir die einzelnen Ausstellungen positiv aufgefallen. In der Vergangenheit wurden (Kunst-)Ausstellungen und Filmscreening von externen Künstler*innen oder Kurator*innen veranstaltet, darunter auch von Hito Steyerl und Parastou Forouhar. Spannend erscheinen mir auch die Zeitzeug*innen-Gespräche. Diese Veranstaltung habe ich bis jetzt noch nicht besucht. Im Haus selbst gibt es eine Dauerausstellung, die als ein interaktives Lernlabor konzipiert ist. Besuchende werden dort intermediär an Lerninhalte und Informationen zu Anne Frank, aber auch zu Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung herangeführt. Hier sind die Lerninhalte spielerisch aufbereitet, weshalb ich den Eindruck habe, dass diese Dauerstellung insbesondere für Kinder und Jugendliche konzipiert wurde. Es gibt selbstbedienbare buntgekleidete Bildschirme mit digitalisierten Broschüren und Videomaterialen, Möglichkeiten mit Smartphone und Tablets zu arbeiten, aber auch, wie ich es von Museen gewohnt bin, einfache Erklärungstexte, welche an den Wänden der Räume geschrieben sind. Als problematisch sehe ich die Daueraustellung, die sogenannte »Racist Glass«. Das Ausstellungsstück zeigt Zeichnungen verschiedener Menschen, die auf dem ersten Blick »normal« erscheinen (so wird es suggeriert). Durch das Aufsetzen der »Racist-Glass« sehen die Besucher*innen das stereotypisierte Bild, den Menschen durch »die rassistische Brille«. Beispielsweise gab es eine Zeichnung, die eine weibliche gelesene Person mit Kopftuch oder mit kurzen Haaren zeigte. Deren Gegenbilder waren durch die »Racist Glass«, eine Frau in einer Burka oder eine Frau mit vielen Piercings und vielen Tattoos, die unglücklich oder aggressiv schauten. Was ich daran problematisch finde, ist die Konstruktion eines vermeintlich rassistischen Gegenbildes, das im selben Zug rassistische, sexistische und homophobe Stereotypen produziert und reproduziert. Zudem werden nicht nur rassistische Gegenpositionen aufgeworfen, sondern weitere Diskriminierungsformen nicht benannt oder hinterfragt. Die Workshops und Fortbidlungsangebote habe ich nicht besucht. Ich habe jedoch den Eindruck, dass die BS-Anne Frank nicht intersektional arbeitet, sondern bestimmte Schwerpunkte, also lediglich einzelne Kategorien thematisiert. Die Inhalte werden zumindest von der Dauerausstellung und in einigen Broschüren, sehr museal vermittelt, basierend auf historische Daten und Ereignissen, woraus die politische Relevanz für heute aufgezeigt wird. Positiv ist, dass Begriffe dadurch erläutert werden, Diskussionen entstehen und Zusammenhänge verdeutlicht werden. Doch die Abgrenzung der Kategorien lässt für meinen Eindruck Diskriminierungsformen zum Teil eindimensional erscheinen, sodass eben die Tendenz besteht, sich diesen Themen nur einseitig zu widmen und intersektional nicht zusammengedacht werden. Nachtrag am 21.7.20: Die Bildungsstätte ist auch auf Social Media aktiv. Ich habe die Beiträge verfolgt und finde, dass zwischen den musealen Inhalten und den Bildungsinhalten, die angeboten und auf Instagram veröffentlich werden ein Unterschied besteht. Die Inhalte auf Social Media, wirken sensibilisierter. Sie beziehen sich insbesondere auf aktuelle Debatten, zeigen politisch-kontrovers diskutierte Themen auf, die intersektional reflektiert werden. Nhu Y Linda Nguyen
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Blog zum Buch: https://antifra.blog.rosalux.de/un_mogliche-bildung-kritische-stimmen-und-verschrankte-perspektiven-auf-bildungsun_gleichheiten/ (zuletzt abgerufen am 17.01.22)
»Bildung betrifft und beschäftigt nahezu alle Menschen: Vor allem Schulbildung und Bildungszertifikate spielen eine wichtige Rolle im Leben eines Menschen. Sie beeinflussen den Freund*innenkreis oder den Wohnort und sind oftmals für Arbeitsverhältnisse, für Lohn und Wohlbefinden von Bedeutung. Die Zugänge zu Bildung sind jedoch nicht gleich. Die Publikation reflektiert jenseits des gängigen Denkmusters »Wer nur will, die schafft es schon« stereotype Bilder und nimmt Leistung kritisch in den Blick. Vor allem lässt sie diejenigen zu Wort kommen, über die in der Regel gesprochen wird.
Der Band knüpft an sieben Comicbiographien an, die 2011 im Rahmen einer Ausstellung über Bildungserfahrungen von Menschen ohne akademischen Bildungshintergrund entstanden sind. Es werden verschiedene Grenzen und Hürden, aber auch Chancen und Unterstützungsmöglichkeiten von Beteiligten auf ihren (Bildungs-)Wegen thematisiert und deren persönliche Erfahrungen in einen strukturellen und diskursiven Rahmen eingebettet.« (Beschreibung auf unrast-verlag.de)
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Wir, die Schüler der Ernst-Reuter-Sekundarschule und des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums, haben uns seit Juni 2013 auf Spurensuche begeben und möchten Ihnen hier unsere Ergebnisse präsentieren. Wir laden Sie ein, die historischen Orte in Berlin, an denen Martin Luther King jr. war, zu besuchen. Auf der »King-Tour« haben wir für Sie QR-Codes hinterlegt, die Sie einscannen können und somit auf weitere Informationen Zugriff erhalten. Wir bieten Ihnen außerdem geführte King-Touren zu Fuß oder mit dem Rad an. Unser Projekt ist gemeinnützig und will Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Schulen zusammenbringen, Vorurteile abbauen und zum gemeinsamen Engagement für die Stadt und die Gesellschaft anregen, um den Traum von King zu leben!
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Das Handbuch ist als Leitfaden und Informationsquelle gedacht. Es richtet sich in erster Linie an (cis-& hetero- & abled- & weiße) Unterrichtende im Bereich Kunst und Design. Die Hinweise und Vorschläge lassen sich meiner Ansicht nach aber problemlos auf andere Fächer und Lern-/Lehrsituationen als in der Hochschule übertragen. Es soll Lehrenden in erster Linie dabei helfen, Studierende oder Schüler_innen zu verstehen und zu unterstützen, die sich selbst als queer und/oder trans identifizieren. Dabei ist das Handbuch intersektional und postkolonial ausgerichtet und thematisiert auch die sozialen Differenzkategorien »Race« und »Behinderung«. Das Handbuch startete als Projekt mit Diskussionsrunden und Workshops an der OCAD University in Toronto und wurde von Studierenden, Personal und Alumni entwickelt, die sich als queer und/oder transgender identifizieren. Aufgrund des kanadischen Kontexts wird auch »Two-Spirit« als selbstgewählte (gender-variable) Bezeichnung von indigenen nordamerikanischen Menschen hervorgehoben. Das Handbuch startet mit einer Einführung, die eine Anleitung zur Benutzung des Buches eine Begründung der Relevanz des Themas und eine kurze Einführung in Biases und die Bedeutung Intersektionalität und Kolonialismus enthält. Im nächsten Kapitel folgen eine Anleitung für den ersten Tag mit einem Kurs und zur Erstellung von »Klassenregeln«. Im nächsten Kapitel geht es in erster Linie darum, wie sich Lehrende in der Lehrsituation respektvoll und angemessen Verhalten können und wie sie ihre Studierenden besser unterstützen können. Darauf folgt ein Kapitel zu Intersektionalität, dass thematische Informationen und Verhaltenstipps bereitstellt. Anschließend werden die Thematisierung und Beendigung von Diskriminierung und ihren alltäglichen Spielarten besprochen. Im nächsten Kapitel geht es um den Umgang mit Diskussionen und dem (weißen, cis- und heteronormativen Curriculum). Dann kommt ein Kapitel, dass sich mehr mit strukturellen Aspekten beschäftigt, z.B. wie Badezimmer, Service-Einrichtungen für Studierende und die Frage, wie Lehrende im Betrieb für ihre Studierenden einstehen können. Im Anhang gibt es eine Liste mit Künstler_innen zur Kanonerweiterung und ein Glossar. Das Handbuch ist sehr ansprechend gestaltet und übersichtlich strukturiert. Es ist in Englisch verfasst. Das Handbuch beeindruckt mich aufgrund der Fülle an pointierten Ratschlägen, Informationen und Ideen, die immer wieder mit zitierten Erfahrungsberichten von Studierenden unterfüttert werden sowie der praxisnahen Ausrichtung. Eine interessierte Lehrperson findet hier wirklich gute Anregungen mit authentischen und praktischen Beispielen, um ihren Unterricht und ihr Verhalten anzupassen und sich etwas sicherer im Umgang mit den Studierenden zu fühlen. Es werden zwar immer wieder kunst- und designspezifische Lernsituationen aufgegriffen und der Kanon mit Künstler_innen und Designer_innen erweitert, aber die Ideen lassen sich auch gut auf andere Fächer übertragen. In angepasster Form, wären die Tipps auch für Lehrende an Schulen wertvoll. Auch finanzielle Fragen werden immer wieder thematisiert. Hier scheint die Kategorie »Klasse« durch, sie wird aber im Handbuch nicht explizit behandelt. Christiane Jaspers
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»Vulvas are too often either crudely objectified or shrouded in mystery. No longer! The Post-Structuralist Vulva Coloring Bookdemystifies gender and interrogates your assumptions as you are drawn into its mesmerizing patterns, folds, and whorls. Color away the false binaries between male and female, words and text, inside and outside, art and nature. As you meditate on the sameness and difference of the vulvas on each page, you will question your interpellation into dominant systems of knowledge. By overwhelming the senses with vulvas, you can easily deconstruct the meaning and very existence of this social construct we call the „vulva“ and the instructions for living that come with it. Quotations from post-structuralist philosophers accompany the art, and can be colored and even edited into new constructs and critiques. Perfect for the recovering graduate student who wants to deconstruct gender without being themselves dismantled by the tools of deconstruction.« (Beschreibung auf microcosmpublishing.com)
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»Im Baustein findet ihr Vorschläge und Materialien für ein antirassistisches Mainstreaming. Das heißt dafür, schon in der Seminarplanung zu überlegen, wie Rassismus kritisch zum Thema gemacht werden kann und, wie wir unsere Seminare selbst auf »blinde Flecken« untersuchen können. Zum Beispiel, solche, die dazu führen, dass wir über Arbeitslosigkeit reden, aber nicht ansprechen, dass Menschen mit Migrationshintergrund schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Das Material will Hilfestellung dafür leisten, Rassismus nicht zu reproduzieren, sondern zu reflektieren und abzubauen. Dazu gehört auch, die eigenen Konzepte »gegen den Strich zu bürsten«: Standortlogik, Leistungsdenken, die Norm des »männlichen deutschen Facharbeiters« — all das kommt mit dem Baustein auf den Prüfstand. Nicht in Extra-Stunden zum Nachsitzen oder in Extra-Anti-Rassismusseminaren, sondern integriert in Seminare z.B. zum Betriebsverfassungsgesetz, zu den Handlungsmöglichkeiten von Jugend- und AuszubildendenvertreterInnen, zur Globalisierung, zu Krieg und Frieden und zum Gesundheitsschutz soll Rassismus zum Thema gemacht werden können. In allen Phasen eines Bildungsprozesses — Ankommen, Kennenlernen, Erfahrungshebung, Analyse, Utopiebildung, Alltagstransfer, Handlungsperspektiven und Abschied. Nicht todernst und hochmoralisch, sondern in Satire, Witz, Spiel, Theater und Planspiel. » (Beschreibung auf baustein.dgb-bwt.de/)
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Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit (3. Auflage aus dem Jahr 2008 von DBG-Bildungswerk Thüringen e.V.) Bei dem Material handelt es sich um eine 450 Seiten-starke Methoden- und Materialsammlung des Deutschen Gewerkschaftsbund Bildungswerk Thüringen aus dem Jahr 2008, die zur Vorbereitung diskriminierungskritischer, insbesondere rassismuskritischer, Seminare gedacht ist. Die »nicht-rassistische Bildungsarbeit« soll hier laut dem Material als engagierter Anspruch und nicht als Zustandsbeschreibung verstanden werden. Das Material will antirassistische Konzepte mit interkultureller Bildung vereinen und strebt eine »interkulturelle Gleichstellungspolitik« an. Das Material ist vergriffen und wird nicht mehr neu aufgelegt, ist aber online auf der DGB-Webseite verfügbar. Die Ziele der Methoden sind laut Einführung eine gerechtere Gesellschaft, interkulturelle Gleichstellung, die Analyse der Verhältnisse, Selbstreflexion im eigenen Arbeitsumfeld, diskriminierte Menschen nicht zu »opferisieren« (Seite 6), machtkritische Perspektiven und historische Perspektiven zu beachten und »schmerzhafte Widersprüche« (Seite 7) anzuerkennen. Es soll auch explizit »kulturalismuskritische Pädagogik« durch das Material gemacht werden. An wen richtet sich das Material? Das Material richtet sich an Teamer_innen und Leiter_innen von Workshops und Seminaren in der Erwachsenenbildung (auch Jugendliche) im Kontext von Gewerkschaften und Arbeitnehmer_innenvertretungen. Wer hat das Material gemacht und aus welcher Positionierung/ Perspektive? »Das DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. (bwt) ist ein gemeinnütziger Verein und anerkannter Träger der Erwachsenenbildung in Thüringen. Gegründet wurde das bwt im Jahre 1990 von engagierten Bildungsarbeiter*innen. Die Arbeit des bwt ruhte bereits früh auf drei Säulen: Neben der Qualifizierung von betrieblichen Interessensvertretungen sowie der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Themen wie z.B. den sogenannten Renten- oder Gesundheitsreformen wurde recht schnell die antifaschistische und antirassistische Bildungsarbeit als weiterer Arbeitsschwerpunkt aufgebaut.« https://dgb-bwt.de/geschichte.php Mitglied in dem Verein sind verschiedene Gewerkschaften. Die Positionierung bzw. die Erfahrungswerte der Autor_innen im sozialen Raum werden vorab dargelegt und sie beschreiben sich als divers in Bezug auf Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, innerdeutsche Herkunft und soziale Situation und heben hervor, dass sie ein rein weißes Team sind, das entsprechende Privilegien genießt und daher Menschen, die rassistisch diskriminiert werden bei »Schwarzen und migrantischen Trainingskollektiven« ihre Perspektiven besser wieder fänden. Wie ist das Material aufgebaut und gestaltet? Das Material besteht aus einem Printmedium und einer CD auf der das Material und zusätzliche Materialien enthalten sind. Nach einer Einführung in die Ziele, Hintergrundinformationen und die verwendeten Konzepte, welche wie folgt lauten: Antirassismus mit Interkulturalität verschränkt, Kritik von Antisemitismus, interkulturelle Gleichstellungspolitik, »Kultur« und Kulturalisierung/ Ethnisierung folgen die Methodensammlungen, die man entweder phasengebunden durchsuchen kann, passend zum Seminarverlauf oder themengebunden nach Schwerpunkten. Thematische Schwerpunkte sind: (Vor-)Urteile, Antisemitismus, Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis, Rassismus in der Alltagssprache und den Medien, Sicherheit/ Gewalt/ Kriminalität; Rechte Bilderwelten, Nation und Nationalismus, Migration/Flucht/Asyl/Illegalität. Bei dem Material handelt es sich um einen stabilen Kartonordner, in den einzelne Arbeitsblätter einsortiert sind, die ich ausheften und kopieren kann. Nur die Trennblätter und der Umschlag sind in Farbe gedruckt, auf dem Cover erkenne ich ein Bild von einem röhrenden Hirsch. Insgesamt wirkt das Design schlicht und funktional, aber nicht mehr modern. Die Illustrationen abgesehen von den Materialien zeigen keine Menschen, sondern geometrische Körper mit Armen, Beinen und Gesichtern. Menschen werden nur in den Materialien (Karrikaturen, Fotos, etc.) dargestellt. Daher wird zwar nicht durch die Autor_innen bzw. Illustrator_innen auf visuelle Stereotype zurückgegriffen, jedoch auch den Materialien, die z.B. historische (und diffamierende) Darstellungen von Menschengruppen zeigen, auch auf visueller Ebene nichts entgegen gesetzt und keine besondere Diversität erreicht. Ist das Material intersektional ausgerichtet? Das Material bezieht sich nicht explizit auf Intersektionalität, denkt aber bereits in der Einführung verschiedene Diskriminierungsarten mit und nennt Beispiele, die Mehrfachdiskriminierung beschreiben. Privilegien und andere wichtige Aspekte intersektionaler Perspektiven wie Machtkritik, Hegemonialität, Meritokratie-kritisches Denken, widerständische Kulturen, kulturelle Aneignung etc. werden in der Einleitung aufgegriffen und erläutert. Werden Diskriminierungen reproduziert, gibt es blinde Flecken? Das Material schreibt ohne Triggerwarnung verletztende, gewaltvolle Begriffe und Diskriminierungen aus, wenn auch in Anführungszeichen gesetzt. Auch werden z.B. Klischees bzw. »Stammtischparolen« ohne Vorwarnung zitiert. Kommentar Leider war es mir nicht möglich alle Übungen ausführlich zu lesen und zu testen, aufgrund des Umfangs des Materials. Positiv finde ich neben der Fülle an Methoden und Spiele bei dem Material, dass z.B. bei manchen Methoden dabei steht, dass diese besser nur in weißen Gruppen durchgeführt werden sollen. Außerdem finde ich die Strukturierung sehr praktisch und habe den Eindruck, dass der Ordner aufgrund der zwei verschiedenen Möglichkeiten, Übungen zu suchen (nach Thema oder nach Phase) für die Vorbereitung praktisch ist. Nicht gut finde ich, dass einige Spiele trotz der Warnung in der Einführung auf mich so wirken, als würden sie das »Kulturalisieren« eben doch anstoßen. Möglicherweise kann das durch gut ausgebildete und erfahrene Teamer_innen vermieden werden. Ich gebe aber zu bedenken, dass das Material auf dem »state of the art« 2008 ist und in diesem Kontext gelesen und für die zeitgemäße Arbeit ggf. modifiziert werden sollte (so zum Beispiel mit Triggerwarnungen zu arbeiten), wenn X es verwenden möchte. Christiane Jaspers
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Die Webseite bündelt Informationen, Anlaufstellen und Materialien zu gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und geschlechtlicher Vielfalt.
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Die Webseite regenbogenportal.de ist das Wissensnetz zu gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und geschlechtlicher Vielfalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Webseite listet Einträge zum Themengebiet für LGBTIQA+, Fachkräfte, Famileinangehörige und Freund*innen auf. Diese Einträge sind unterteilt in die Kategorien Informationen, Anlaufstellen und Materialien. Die Homepage selbst ist in verschiedenen Sprachen – auch in Gebärdensprache und leichter Sprache (im Gegensatz zur Homepage liegen die Materialien der verschiedenen Träger*innen nicht alle in leichter Sprache etc. vor) – abrufbar. Mit Blick in die einzelnen Kategorien fällt auf, dass in der Rubrik Informationen visuell auf Diversität geachtet wird, denn die Informationen sind bezüglich der Repräsentation von Menschen sehr divers gestaltet – es werden bspw. Schwarze Menschen und Menschen of Color gezeigt. Die Sammlung der Anlaufstellen ermöglicht hingegen auf einen Blick Beratungs- und Fachstellen in bestimmten Regionen zu recherchieren. Unter dem Reiter Materialien sind wiederum verschiedene Medienformate zur Information oder Unterhaltung zu finden. Die Medien werden dabei unterteilt in Sachinformationen (Sammelbände, Comicreportagen etc.), Leitfäden und Unterhaltungsmedien (Filme, Romane, Kinderbücher etc.). Ein kurzer Text informiert über die dort jeweils aufgelistete Publikation etc. Die Materialien sind zum Teil frei zugänglich, einige sind aber auch kostenpflichtig. Gelungen ist, dass die Seite recht intuitiv zu bedienen ist und suchende Bewegungen beim Surfen zulässt: Es macht Spaß sich durch die Beiträge zu klicken und von einem inspirierenden Material zum nächsten Eintrag zu gelangen. Nicht alle dieser Einträge, auf die man stößt, sind sehr gehaltvoll, weil manche Texte wirklich sehr kurz ausfallen. Die Qualität der Materialien, das darf aufgrund der unterschiedlichen Entstehungskontexte nicht verwundern, ist grundsätzlich sehr unterschiedlich zu bewerten und muss jeweils kritisch geprüft werden. Gelungen ist aber auch, dass es die Möglichkeit zum Filtern gibt, so dass man ein Schlagwort eingeben und zielgerichtet in verschiednen Kategorien suchen kann. Hier würde ich mir noch mehr Beiträge wünschen, die die Themen gleichgeschlechtliche Lebensweisen und geschlechtliche Vielfalt unter einer explizit intersektionalen und diskriminierungskritischen Perspektive verhandeln. Gibt man zum Beispiel den Begriff Rassismus ein, so erhält man lediglich 15 Einträge in allen Kategorien. Trotzdem eignet sich das Portal, dass hinsichtlich der Einträge sicherlich auch noch anwachsen wird, für eine Recherche zum Themengebiet und kann sicherlich Impulse bezüglich spannender Materialien liefern. Stefan Bast
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»Ich will denen, die durch Rassifizierung und/oder Heterosexismus unsichtbar und ungehört bleiben, beistehen, ihre Stimmen zu finden, sich Gehör zu verschaffen und als handelndes Subjekt sichtbar zu werden. Das ist die Empowerment Arbeit.« Ich will als eine Art »kultureller Übersetzer« bisher durch Trennungen geprägte gesellschaftliche Gruppen in einen gleichwertigen und respektvollen Dialog bringen. Dazu gehören das Lehren von Critical Whiteness und das Anstoßen von Prozessen der Dekolonialisierung. Ich will dazu beitragen, die Dekonstruktion der genannten gesellschaftlichen Phänomene voranzubringen und eine Vision einer neuen von Einssein geprägten geistesgeschichtlichen Epoche zu entwickeln. Dem gilt meine Arbeit als Forschender und als Autor.« (Beschreibung auf tsepo-bollwinkel-empowerment.de)
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»Dieser Beitrag stellt eine Denkfigur vor, die ich im Rahmen meiner Hochschullehre zum Thema Diskri- minierungskritik in den Gender Studies entwickelt und seitdem in unterschiedlichen Kontexten diskrimi- nierungskritischer Bildungsarbeit angewendet habe. Dieses Analysemodell, das „De_Stabilisationsdreieck“, dient der Reflexion von Verstrickung und Handlungs- fähigkeit in einer Gesellschaft geordnet von struk- turell verorteten Macht- und Ungleichheitsverhältnis- sen. Es stellt sowohl ein Werkzeug für eine diskrimi- nierungskritische Hochschullehre als auch ein Reflex- ionsinstrument für die diskriminierungskritische (päda- gogische) Praxis im außeruniversitären Bereich dar.« (Textausschnitt aus dem Aufsatz)
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Das De_Stabilisierungsdreieick dient als Werkzeug/Analysemodell in der rassismuskritischen Bildungsarbeit und soll in der Hochschullehre als auch in pädagogischen Praxis als Reflexionwerkzeug dienen. Bönkast zeigt hierbei auf, wie sich weiße Dominanverhältnisse im Bildungsraum stabilisieren können, verdeutlicht damit die Widersprüchlichkeit und die Komplexität rassistischer Strukturen innerhalb der Gesellschaft. Ich fand den Text auf theoretischer Ebene sehr aufschlussreich, da dieser Widerstände weißer Lernende aufzeigt, die ich in der Praxis auch erfahren habe. Sie schreibt sehr strukturiert, auch aus der eigenen Ich-/Erfahrungsperspektive, wodurch der Gedankenweg zum De_Stabilsierungsdreieck gut nachvollziehbar ist. (Da es ein akademischer Text ist, braucht man dennoch etwas Hintergrundwissen. Er ist dafür sehr kurz.) Ich finde es positiv, dass Bönkast die Ambivalenz weißer Subjekte mit Emotionen wie »Angst, Schuld, Enttäuschung, Wut, Verzweiflung, Irritation, Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit, Schwäche, Pessimismus, Stress, Ratlosigkeit, Hemmung und Ohnmacht« benennt und erläutert – Gefühle, die in der Arbeit mit Rassismuskritik auszuhalten sind. Die Spannung, die im Subjekt als weiße Emotionen auftritt, soll im Handeln gegen Rassismus letztendlich eine Veränderung der rassistischen Strukturen bewirken. Das geht jedoch nur durch eine reflexive Praxis, die die Komplexität von rassistischen Strukturen bedenkt und die Auseinandersetzung mit den vermeintlich ‚unangenehmen‘ Emotionen zulässt. Die Komplexität und Verstrickung diskriminierender Strukturen, die Individuen in einem Machtgefälle verortet, wie in der Intersektionalität verdeutlicht, wird meiner Meinung nach in der Grafik bzw. dem De_Stabilisationdreieck nicht exakt wiedergegeben. Die Grafik ist sehr vereinfacht, wirkt vielmehr als Sinnbild. Es soll die Lernenden an die Komplexität erinnern und die Arbeit mit Rassismuskritik als Spannungsverältnis behandeln, in welchem das Subjekt gleichzeitig stabilisierend und destabilisierend interagiert. Da sich Bönkast hauptsächlich mit der Kategorie race beschäftigt (zumindest nach der Grafik), frage ich mich, ob sich das De_Stabilsierungsdreieck auch auf das Paradigma der Intersektionalität anwenden lässt. Desweiteren frage ich mich, wo sich das Subjekt in dem Modell verorten lässt, wenn Bönkast zugleich das Subjekt auffordert sich innerhalb des Spannungsfeldes zu bewegen. Um das Werkzeug anzuwenden, wird also dennoch ein theoretisches Wissen erforderlich sein. Es lässt sich nicht ohne Erklärung anwenden und bedarf relativ viel Hintergrundwissen. Damit dient das Dreieck eher als Ergänzung und ist kein simples »Werkzeug« mit dem weiße Lernende oder Lehrkräfte schnell anzufangen wissen. Nhu Y/ Linda Nguyen
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In dem Aufsatz Weiße Emotionen- Wenn Hochschule Rassismus thematisiert werden Zusammenhänge von Emotionen und Rassismus am Beispiel der Hochschullehre diskutiert. Jule Bönkost Beitrag zeigt auf, dass der Lernprozess insbesondere aus weißer Perspektive und bei weißen Lernenden ein emotionaler ist. Der Umgang mit unangenehm Gefühlen wie »weiße Angst, weiße Furcht, weiße Wut, weiße Traurigkeit, weiße Hilflosigkeit, weiße Schuld, weiße Scham und weiße Apathie« ruft Widerstände hervor, die aus herrschaftskritischer Perspektive Teil des rassistischen Unterdrückungssystems sind. »Die durch die Kritik am Rassismus ausgelösten weißen Emotionen«, sagt Bönkost, »erfüllen die politische Funktion die rassistische Ordnung zu erhalten und weiße symbolische und materielle Privilegien abzusichern.« Im Rahmen von Rassismuskritik müssen Lehrende trotz des Widerstandes darauf achten, nicht ausschließlich weiße Diskurse zu bedienen bzw. den Unterricht zu sehr auf weiße Emotionen auszurichten. Rassistische Strukturen können dadurch reproduziert werden und sich sowohl für Lehrende als auch Lernende of Colour retraumatisierend auswirken. Desweiteren diskutiert Bönkost, welchen pädagogischen Umgang Lehrende mit weißen Emotionen wählen können, um Lernprozesse bei Studierenden anregen zu können. Hierbei spielt die eigene soziale Positionierung eine wesentliche Rolle, da die Anerkennung der eigenen Privilegien einen machtsensiblen Umgang mit politischen Diskursen möglich macht. Die Positionierung lässt einen theoretischen Zugriff zu, der die Verstrickung und die Wirkungsmechanismen von Rassismus benennt und sichtbar macht. Als eine Person, die mit wissenschaftlichen Texten vertraut ist, empfand ich den Text als sehr aufschlussreich und differenziert argumentiert. Die umfangreiche Quellenrecherche (größtenteils aus dem englischsprachigen Raum) gibt Anreiz, sich tiefer in die Thematik hineinzuarbeiten. Strukturiert und geschrieben wie eine wissenschaftliche Hausarbeit, werden aktuelle Forschungsstände zitiert, Diskurse erläutert und in die Argumentation eingegliedert. Dies ist von Vorteil, da eine gewisse Lesestruktur vorgeben wird, die Akademiker*innen vertraut ist. Bönkost Beitrag arbeitet Phänomene und Begriffe heraus, die in der Hochschullehre als Diskussionsbasis dienen können. Durch die soziale Positionierung ihrer Person als weiß stellt sich Bönkost zur Diskussion und macht transparent, wie Machtstrukturen in der Hochschulehre wirken. Der Diskurs um weiße Emotionen benennt Widerstandsphänomene und lässt diese dadurch strategisch behandeln. Ich merke, dass mir der begriffliche Apparat hilft, als rassifizierte Personen, mit den Widerständen Weißer umzugehen. Die Begriffe geben mir einen Rahmen, welcher die Widerstände von Weißen als Teil des Rassismus-reproduzierenden Systems sichtbar macht. Hier sehe ich die großen Stärken des Textes. Nichtsdestotrotz richtet sich der Text eher an ein weißes akademisches Publikum, als Person of Color ist der Text zwar informativ, aber auch dezentrierend, da hauptsächlich die Perspektive weißer Lernender behandelt wird – für Menschen of Color, die politisiert sind, also nur bedingt zu empfehlen. Für weiß-positionierte Akademiker_innen kann der Text interessante Bewusstseinsmomente schaffen.
Nhu Y/ Linda Nguyen
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Es handelt sich um die offizielle Website von Dr. phil. Jule Bönkost, die als rassismuskritische Beraterin tätig ist.
Forschungsschwerpunkte sind:
»Weißsein, diskriminierungskritische Bildung, Rassismus, Rassismuskritik, rassismuskritische Bildung, Bündnisarbeit/Allyship, Postkolonialismus, Intersektionalität, Schulbuchanalyse« (Beschreibung auf jule.boenkost.de)
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»As artistic research project the Feminist Health Care Research Group (FHCRG) develops exhibitions, workshops and publishes zines. It aims to create space in which we can share vulnerability with each other, center (access) needs and break through the competitive mode of working in the arts. FHCRG questions the internalized, ableist concept of productivity that is rewarded in the art field.
In their practice FHCRG aims to develop self-empowering feminist perspectives on health care. Their recent project Practices of Radical Health Care (since 2018) is dedicated to the health movement which had emerged at the intersection of second wave feminism and the squatting scene in West-Berlin during the seventies and eighties. Working with found and archived documents, interviews and workshops FHCRG aims to retrieve and archive radical practices of mutual care of the health movement and actualize them in the frame of intergenerational exchange and workshops with today’s health care activists, cultural workers and feminist and activist predecessors.« (Beschreibung auf feministische-recherchegruppe.org )
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»Gender isn’t just about „male“ or „female“ anymore – if you have any doubts, just turn on your television. RuPaul is as familiar as tomato ketchup with national radio and television shows, and transgendered folk are as common to talk-shows as screaming and yelling. But if the popularization of gender bending is revealing that „male“ and „female“ aren’t enough, where are we supposed to go from here? Cultural theorists have written loads of smart but difficult-to-fathom texts on gender, but none provide a hands-on, accessible guide to having your own unique gender. With My Gender Workbook, Kate Bornstein brings theory down to Earth and provides a practical approach to living with or without a gender.« (Beschreibung auf taylorfrancis.com)
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z.B. die Übung The Ten-Minute Gender Outlaw Exercise (S. 32)
Bei dieser Übung geht es darum, Fragen zu stellen:
Was ist eine Frau?
Was ist ein Mann?
Warum müssen wir das eine oder das andere sein? …etc.
Diese Art der Selbstbefragung war in meiner Erfahrung äußerst wirksam, um die gesellschaftlichen Herstellungsmechanismen von Kategorien wie »Mann« oder »Frau« begreifbar zu machen und ihre Wirkmacht zu erfahren, wenn ich bei Erklärungen selbst in stereotype Argumentationsmuster zurückfiel.
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»Wir leben in Deutschland zwar in einer Demokratie, aber verhalten wir uns immer demokratisch? Oft kommen Respekt und Toleranz im Alltag zu kurz. Was können wir tun gegen Vorurteile gegenüber „Randgruppen“?« (Beschreibung auf br.de)
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»Der Posthumanismus entspricht dem Zeitalter, das auch als „Anthropozän“ bezeichnet wird – und durch die (negativen) Auswirkungen menschlichen Handelns auf das Ökosystem der Erde gekennzeichnet ist. Den Begriff prägte der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen; er beschreibt damit die gegenwärtige geologische Epoche und betont die technologisch vermittelte Macht unserer Spezies und ihre tödlichen Folgen.[1] Als Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Epoche geht der Posthumanismus jedoch über die ökologische Zukunftsfähigkeit und die Auswirkungen technologischer Vermittlung hinaus und beschäftigt sich mit Themen der sozialen Gerechtigkeit und der politischen Subjektivität. Die posthumane kritische Theorie, so meine These, stellt die konstruktive Antwort auf die widersprüchlichen Bedingungen unserer Welt dar. Die posthumane Ära ist gekennzeichnet durch die Kombination rasender wissenschaftlicher und technologischer Veränderungen als Bestandteil des fortgeschrittenen Kapitalismus mit den strukturellen Begrenzungen ökonomischer Globalisierung sowie einem umfassenden Risikomanagement in Verbindung mit dem „Krieg gegen den Terror“, der globalen Sicherheit sowie Fragen der Netzsicherheit.« (Ausschnitt aus dem Artikel)
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Non Binary Universities. Vademekum zu geschlechtergerecht(er)en Hochschulen. Vom Rektorat der Akademie der bildenden Künste Wien, herausgegeben von Adrea B. Braidt Das Buch will einen Beitrag gegen Geschlechterbinarität an Hochschulen leisten. Als Beispiele für Bereiche in denen die Ungleichbehandlung herrscht werden genannt: Immatrikulation, Arbeitsverträge, Inhalte von Forschung und Lehre, alltägliche Kommunikation und räumliche Ausstattung wie Sanitäranlagen. Da es sich an Universitäten und ihre inneren Strukturen richtet, zielt es hauptsächlich auf die strukturelle Ebene von binärer, cis-normativer Diskriminierung an Hochschulen ab. Non Binary Universities ist untergliedert in ein Kapitel zu wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen und Definitionen, das sehr verständlich und informativ ist. Des Weiteren schließen sich Kapitel mit konkreten Vorschlägen für Maßnahmen bezüglich der Administration von Studierenden und Mitarbeitenden, sprachliche Kommunikation in verschiedenen Situationen und auf verschiedenen Ebenen, Schulung der Lehrenden und Sensibilisierung der Studierenden, sowie für eine Toilettenordnung an. Anschließend gibt es einen Serviceteil mit Workshopanbieter_innen, Expert_innen und »Beispiele für Richtlinien und rechtliche Verankerungen an Universitäten«. Als theoretische Bezugspunkte werden Queerfeminismus und Intersektionalität genannt, wenn es auch hier schwerpunktmäßig um die Kategorie Gender geht. Ich finde die Handreichung informativ. Sie richtet sich meines Erachtens überwiegend an Mitarbeitende und Verantwortliche in Hochschulen und Universitäten und ist dementsprechend formuliert, so richten sich einige Empfehlungen direkt an Menschen, die sich innerhalb der ihnen zugewiesenen binären Geschlechterrolle wiederfinden. Dementsprechend wird auch auf entsprechend zu erwartende »Gegenargumente« vorbeugend reagiert und »dagegen« geschrieben. Positiv finde ich auch die entsprechende Auswahl des Bildmaterials, welches aus verschiedenen künstlerischen Arbeiten entnommen wurde, die sich im weitesten Sinne als aktivistisch und/oder gesellschaftskritisch positionieren. Ich empfinde die Bilder und die Darstellung der Menschen als divers und Normen hinterfragend in Hinblick auf Gender, Race und Bodyismus, jedoch fehlt z.B. eine Darstellung jenseits von körperlicher Normativität z.B. in Hinblick auf Behinderung. Christiane Jaspers
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»Wie können wir von Gewalt betroffene Personen unterstützen,
ohne dass rassistische Überwachung und Sicherheitsregime gefestigt werden?
Dieses Toolkit stellt das Sicherheitsversprechen des Staates im Falle von sexualisierter- und Partner_innengewalt in Frage, weil Techniken wie Polizei, Gefängnis und Grenzen Gewalt (re)produzieren anstatt sie zu beenden. Nach den Ereignissen der Silvesternacht 2015 in Köln forderten u.a. auch weiße feministische und LGBT Mainstreamorganisationen den Staat auf, für mehr ‚Schutz‘ zu sorgen. Doch der vermeintliche Schutz von marginalisierten Gruppen ist ein Vorwand, um Polizei und Justiz weiterhin Gewalt gegen People of Color und Migrant_innen ausüben zu lassen. Das Toolkit thematisiert die Verquickungen staatlicher Gewalt mit verschiedenen Formen von zwischenmenschlicher Gewalt in Deutschland, um zu zeigen, dass der Staat diese Gewalt ermöglicht anstatt sie zu verhindern. Wenn uns Polizei und Grenzen keine Sicherheit bieten können, welche Alternativen haben wir? Wie können wir uns selbst Sicherheit schaffen?« (Beschreibung auf edition-assemblage.de)
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Diese beiden Beiträge (von Robinet und Brembeck) habe ich zum ersten Mal »live« bei der von Dissens e.V. veranstalteten Tagung »Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt« gehört. Fee Brembecks Poetry Slam haben wir in Workshops zu LGBTIQ*-Themen mit Schüler*innen verwendet. Eignet sich für Jugendliche ab ca. 6. Klasse. Kommentar
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»›Pierre Bourdieu als ‚Klassiker‘ der Bildungssoziologie zu bezeichnen, dürfte heute weithin unumstritten sein. Nur selten fehlt ein Hinweis auf seine Studien in entsprechenden Beiträgen. Das Offenlegen der komplexen sozialen Mechanismen, die im Bildungs- und Erziehungswesen wirksam sind und die zur Reproduktion sozialer Ungleichheit beitragen, kommt geradezu einer Entzauberung von naturalistischen Begabungsideologien gleich, aber auch von vordergründigen Konzepten von Chancengleichheit. Trotz dieser breiten Rezeption ist sein Ansatz allerdings bisher relativ wenig in der (empirischen) Bildungssoziologie aufgegriffen worden. Nur zum Teil erklärt sich daraus, dass die Bedeutung der von ihm betonten ungleichheitsfördernden soziokulturellen Dimension in Bildung und Erziehung, verglichen mit strukturellen Faktoren, von manchen als weniger bedeutsam eingestuft wird. Es scheint daneben auch andere Gründe zu geben. So erweist sich oft als schwierig, wie die von ihm hervorgehobene klassenkulturelle Durchdringung der institutionellen Struktur und der pädagogischen Kommunikation einzuholen ist. Bourdieu legt, was manchmal übersehen wird, ein komplexes, auf die Praxis bezogenes Klassenverständnis zugrunde, das nicht auf einfache sozialstrukturelle Indikatoren zu reduzieren ist. Auch wird manchmal in Frage gestellt, inwiefern mit dem Habituskonzept die Subjektivität von Bildungs- und Lernprozessen gezeigt werden kann. Solchen Fragen soll in dem Beitrag nachgegangen werden. Die These ist, dass die Möglichkeiten, die Bourdieus bildungssoziologisches Paradigma bietet, bisher kaum ausgeschöpft sind. Es gibt jedoch erheblichen Forschungsbedarf, denn wie es letztlich zur Ungleichheit im Bildungs- und Erziehungswesen kommt, ist immer noch wenig erforscht. Daher scheint es notwendig, das Potenzial seines Konzeptes auszuloten, zumal seine Analysen (auch dies wird bisweilen übersehen) darauf zielten, die Möglichkeit von Chancengleichheit (nicht die Unmöglichkeit) im Bildungswesen aufzuzeigen – und damit auch die Möglichkeit, die Reproduktion von sozialer Ungleichheit zu durchbrechen.‹ (Autorenreferat)« (Beschreibung auf ssoar.info)
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»Das Glossar der Gegenwart versammelt die Leitbegriffe von heute. Rund fünfzig Artikel untersuchen Konzepte von »mittlerer Reichweite«, aber hoher strategischer Funktion, die in den aktuellen Debatten eine Schlüsselstellung einnehmen: Deutungsschemata, mit denen die Menschen sich selbst und die Welt, in der sie leben, interpretieren; normative Fluchtpunkte, auf die ihr Selbstverständnis und Handeln geeicht sind; schließlich konkrete Verfahren, mit denen sie ihr Verhalten zu optimieren suchen. Die Artikel präparieren die Antinomien gegenwärtiger Selbst- und Sozialverhältnisse heraus und verbinden wissenschaftliche Analyse mit politischer Diagnostik und Kritik. In der Summe ergibt sich ein Register zeitgenössischer »Menschenregierungskünste« (Foucault). Stichworte (Auswahl): Aktivierung / Beratung / Community / Cool / Empowerment / Erlebnis / Evaluation / Flexibilität / Governance / Humanitäre Intervention / Intelligenz / Kreativität / Kundenorientierung / Lebenslanges Lernen / Monitoring / Nachhaltigkeit / Performance / Risiko / Synergie / Wellness / Zivilgesellschaft« (Beschreibung auf suhrkamp.de)
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»Gewalt ist nicht nur Ereignis, sondern auch Prozess und Verhältnis. Sie zerstört Ordnung nicht nur, sondern begründet sie auch und hält sie aufrecht. Der Dimension des Wissens wird in den meisten Gewaltdebatten nur wenig Bedeutung beigemessen, gilt sie doch als Gegenteil von oder als Gegenmittel zu Gewalt. Mit dem Begriff der »epistemischen Gewalt« rückt Claudia Brunner den konstitutiven Zusammenhang von Wissen, Herrschaft und Gewalt in der kolonialen Moderne, unserer Gegenwart, in den Fokus. Ausgehend von feministischer, post- und dekolonialer Theorie entwickelt sie in Auseinandersetzung mit struktureller, kultureller, symbolischer und normativer Gewalt ein transdisziplinäres Konzept epistemischer Gewalt.« (Beschreibung auf transcript-verlag.de)
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Instagramkanal der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt. Auf dem Kanal werden aktuelle Ausstellungen, Vorträge, Veranstaltungen zu Antiseminitismus, Rassismus, Kolonialismus, Rechtextremismus sowie Stellenausschreibungen veröffentlicht.
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»Rassismus, gedacht als Diskurs, ist auch eine Art des Geschichte(n)erzählens. Ein Bestandteil ist die stereotype Darstellung einer bestimmten Menschengruppe. Eine einseitige und oft falsche Geschichte, die zum Beispiel über Schwarze Menschen erzählt wird.
Rassismus zeigt sich auch im deutschen Schulsystem in dem Bild, das dort durch Geschichte(n) von Schwarzen Menschen gezeichnet wird. Josephine Apraku spricht mit uns darüber und gibt Anregungen für Lehrende, wie sie ihren Unterricht gestalten können, um rassistische Erzählungen und stereotype Darstellungen zu vermeiden.« (Beschreibung auf dem Youtube-Channel Bundeszentrale für politische Bildung / bpb)
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»Ein Bündnis kritischer Kulturpraktiker_innen intervenierte bei der Eröffnung der wissenschaftlichen Fachtagung MIND THE GAP! im Deutschen Theater, veranstaltet von der Universität Hildesheim und der Kulturloge Berlin.« (Beschreibung auf dem Youtube-Channel grenzenlosFILM)
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»This sixty-four page coloring Buch illustrares twenty-six words that highlight memorable victories and collective moments in LGBTQP (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Questioning, and Pansexual) culture.
The Big Gay Alphabet Coloring Buch is Jacinta Bunnell’s fourth Buch in the Queerbook Committee series of coloring books (including Girls Are Not Chicks and Sometimes the Spoon Runs Away with Another Spoon) and the first with acclaimed illustrator Leela Corman (Unterzakhn). As you add your own extraordinary colors to these pages, we hope you are left asking, »Isn’t everything fabulous in this world just a little bit gay?« This notion is celebrated on every unique page, made up of inked and framed line drawings with beautiful typography, reminiscent of a handsomely designed vintage children’s alphabet Buch.« (Beschreibung auf queerbookcommittee.com)
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Written by Jacinta Bunnell, this coloring book features gorgeous illustrations by Nat Kusinitz. It has 32 pages and measures 8.5 by 11”.
Third in our series of gender-defying coloring books, Sometimes the Spoon Runs Away With Another Spoon is just in time to stop the bullies! (Beschreibung auf queerbookcommittee.com)
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Ein Ausmalbuch entgegen stereotype Vorstellungen von »Mädchen«
»32 pages of girl power feminist coloring fun by Jacinta Bunnell & Julie Novak. […]
Color the Rapunzel for a new society. She now has power tools, a roll of duct tape, a Tina Turner album, and a bus pass! Paint outside the lines with Miss Muffet as she tells that spider off and considers a career as an arachnologist!« Beschreibung auf queerbookcommittee.com)
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»Given the gender stereotypes pervasive in most children’s literature, this coloring Buch is a fun consciousness-raising tool for adults & children who want to unlearn a lifetime of gender-biased education.
This Buch offers a fresh way for people of any age to take a look at stereotypes and oppression. If you can get people to laugh at themselves and at cultural expectations, their hearts will be more open to looking at difficult issues. Once you have opened someone’s heart with a joke, a shared smile or a good laugh, you are better able to do the hard work of liberation together. Though our work directly draws from feminist, queer, and transgender scholarship and activism, we try to make it accessible via the familiarity of coloring books. We want people to be proud of themselves. If you do not see yourself in print anywhere, how do you know you are not the only one that thinks, acts and feels as you do?« (Beschreibung auf queerbookcommittee.com)
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Ein Ausmalbuch, das das Einüben in stereotype Vorstellungen von »Männlichkeit« und »Weiblichkeit unterbricht –in der Neuauflage sind auf dem Cover auch BIPoC vertreten, in meiner Version sind es noch ausschließlich weiße Figuren.
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»A children’s Buch about a gender nonbinary protagonist named Harmon Jitney who finds their joy and purpose in a magical satchel which leads to an extraordinary, previously undiscovered universe. This Buch features LGBTQAI+ characters seamlessly woven into a delightful, imagination-sparking story, without overtly being a lesson Buch about gender and sexual orientation. Follow Harmon as they unlock the key to their own inner happiness and sense of community.« (Beschreibung auf queerbookcommittee.com)
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»SUR ist eine Reihe von Methoden zur Vermittlung künstlerischer Arbeiten von südamerikanischen Künstler*innen, Kollektiven und Aktivist*innen. Ziel ist es, künstlerische Positionen des globalen Südens vorzustellen, durch die Arbeit mit Bildern verschiedene Ebenen der Kolonialgeschichte zu erschließen, sowie Gegenerzählungen zu eurozentrischen und dominanten Diskursen über Südamerika bzw. die Andenländer aufzuzeigen.
Das Ziel ist es, zusammen mit den Teilnehmenden zu erarbeiten, welche Folgen der europäischen Kolonialzeit in unserer Wahrnehmung -beispielsweise der sogenannten Andenländer- erkennbar und noch heute spürbar sind und inwiefern eine kritische Lektüre dessen, was als Südamerika bezeichnet wird, durch die Betrachtung künstlerischer Arbeiten südamerikanischer Künstler*Innen vorgenommen werden kann. Das Methodenset besteht aus zwei Workshops, drei Handlungsanregungen und 4 Bildkarten. Dieses Set kann im Rahmen eines Kunstunterrichts oder in nicht-formalen Workshops, z.B. in einem Nachbarschaftshaus, umgesetzt werden.Dieses Methodenset geht von der sogenannten Bildsoziologie aus, die von der Soziologin und Aktivistin Silvia Rivera Cusicanqui entwickelt wurde.« (Beschreibung auf preview.kunstimkontext.net)
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»Das Kinder-und Jugendtheater -So keres? – heißt in der Sprache der Roma, – Was machst Du? – Es ist eine selbstorganisierte Theatergruppe, welche sich ein Mal wöchentlich für zwei Stunden, zum gemeinsamen Theaterspielen trifft. Unterstützt wird die Theatergruppe von der Campus Bildung im Quadrat gGmbH.« (Beschreibung auf berlinerratschlagfuerdemokratie.de)
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»Die Handreichung von Halil Can stellt die Handlungskonzepte (Selbst-)Hilfe, Partizipation und Empowersharing vor […]« (Beschreibung auf gesbit.de)
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In der umfassenden Handreichung »Habe Mut zu handeln und dich (kritisch) deiner Macht zu bedienen!« stellt Halil Can (Politikwissenschaftler, pädagogisch-politischer Bildner, Berater, Prozessbegleiter, Mediator) drei Handlungskonzepte vor: Selbst-Hilfe, Partizipation und Empowersharing. Die Handreichung gliedert sich in drei Kapitel, in welche jeweils eines dieser Konzepte vorgestellt wird. Alle Konzepte haben gemein, dass aus dem praktischen Handeln heraus im stärkenden Sinne Veränderungen in den widrigen individuellen sowie sozialen Lebensumständen erwirkt werden sollen(vgl. S.47) . Can erläutert in dem Zusammenhang die begrifflichen Unterschiede. Die Konzepte schaffen auf der einen Seite selbstermächtigte Handlungs(spiel-)räume, auf der anderen Seite aus machtkritischer Perspektive reproduzieren sie wiederum Machtverhältnisse. Letzteres trifft insbesondere auf die Ansätze der »(Selbst-)hilfe« und »Partizipation« zu, deren Handlungsansätze sich jeweils einseitig entweder auf der individuellen oder strukturellen Ebene bewegen. Dennoch können diese Ansätze jeweils ineinandergreifen und auf individueller Ebene sowie struktureller gesellschaftliche Dynamiken in Gang setzten, die empowernt sein können. Der Empowerment- und Powersharing-Ansatz (Empowersharing) hingegen versucht aus machtkritischer Perspektive einen ganzheitlichen Transformationsprozess auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu erwirken (vgl. S. 48). Empowersharing schafft sichere Räume für marginalisierte Positionen, baut eine Gemeinschaft auf und unterstützt das Individuum sich in widrigen Umständen selbst zu ermächtigen. Empowersharing verteilt Machtpositionen, schafft ein solidarisches Miteinander, sodass in einem ganzheitlichen Umfang das Ziel ist, längerfristig eine gesellschaftliche Basis zu schaffen, indem Machtverhältnisse kritisch hinterfragt werden und ein solidarisches Zusammenleben für alle Individuen gewährleist wird. Cans Erläuterung sind sehr präzise, werden mit historischen und aktuellen politischen Beispielen aus dem Alltag unterstützt. Im Fließtext selbst werden in blauen Kästchen, Erläuterungen zu bestimmten Begrifflichkeiten und Kontexte separat angeführt. Aus meiner Perspektive wird der Text dadurch sehr klar verständlich. 49 Seiten sind wiederum sehr lang. Die ausführliche Darstellung der einzelnen Konzepte, die differenzierte Auseinandersetzung und Erläuterungen brauchen wiederum diese Länge, um der*dem Leser*in eine tiefe fundierte Wissensbasis zu vermitteln. Positiv fällt mir zudem auf, dass Can sehr sprachsensibel schreibt und aus machtkritischer und intersektionaler Perspektive die Konzepte differenziert reflektiert. Sprachlich richtet es sich eher an akademisch-gebildete Leserschaft Zusammenfassend zeigt Can mit dieser Handreichung die vielseitigen Möglichkeiten des Empowersharings auf, wie sich marginalisierte Positionen zusammenschließen können, sich politisieren und in einem solidarischen Miteinander gesellschaftliche Strukturen aus einer machtkritischen Haltung neu denken und verändern können. Der Text ist informativ und zugleich empowernd, da viele Aspekte durch zeitgenössiche (Alltags-)Beispiele veranschaulicht werden, um die Wirkmacht des Empowersharings zu affirmieren. Nhu Y Linda Nguyen
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»Für seinen Dokumentarfilm befragte der Regisseur Can Candan in den Jahren 1990/91 Mitglieder der türkischen Community Berlins: Als er 1990 aus den USA nach Berlin reist, leben dort etwa 140.000 türkischstämmige Migrantinnen und Migranten: Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche, Akademikerinnen und Akademiker, Studierende, Gewerkschaftler, Straßenkehrer, Händlerinnen und Händler, Politikerinnen und Politiker, die teils kurz davor, teils bereits vor langer Zeit in die Stadt gekommen sind und verschiedenen Glaubensrichtungen und Ethnien angehören.« (Beschreibung auf bpb.de)
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»Hilar una frase / Stringing words together (2016, HD, 33 min, Spanish with subtitles) incorporates excerpts of interviews with Pedro Abreu Tejera, Daniela Carrasco, Katty Moreno Bravo and Mauricio Pereyra, who share their experiences with the so-called German »integration« language courses, reflecting upon the system in which these are embedded. What does »integration« mean for the everyday lives of those who take the German integration courses in Berlin?« (Beschreibung auf karenmichelsencastanon.com)
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Dies ist die Website der Künstlerin Karen Michelsen Castañón:
Die Künstlerin schreibt über sich:
»My work deals with the ways (colonial) histories are told, and encompasses textiles, photographs, installations and essayistic films. I’m interested in creating work that opens up a space for reflection, and ways of incorporating daily life into artistic practices that defy patriarchal paradigms of “art”.
A very important reference for my work is the materiality and language of textiles, in particular textiles from the Peruvian Andes. To me, a weaving is like a body, and not just a two-dimensional layering of surfaces – a living body that talks about different voices, spaces and histories. It is with the complex weaving as main reference that I question how histories are told, to counter the views that there is a single “universal” history.
Often a personal experience or memory triggers the historical and visual research behind my pieces. At the same time, anticolonial practices and theories in the contexts of empowering pedagogies, healing and creative group processes are a vital source of inspiration to me.« (Beschreibung auf http://karenmichelsencastanon.com)
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»Was hat der Mythos der sogenannten »Entdeckung« Abya Yalas (der Amerikas) mit jetzigen politischen Ereignissen und unserem heutigen Alltag zu tun? Ausgangspunkt des Workshops ist ein kurzes Video des audiovisuellen Projekts »Keine Gedichte für Kolumbus«. Hier entstehen unsere Fragen für die anschließende Diskussion. Dabei entwickeln wir ein gemeinsames Verständnis von einem brave space. Es folgt eine performative Übung und ein textiler Gruppenprozess anhand von Stickerei. Unser Ziel ist es, Entdeckungsmythen auseinanderzunehmen und ihre Alltagserscheinungen (Schulbücher, Sprache, Medien usw.) zu erkennen. Gleichzeitig gehen wir in diesem Prozess von unseren gelebten Erfahrungen aus, finden nicht-sprachliche Wege, um in Verbindung zueinander zu treten und fangen an, historische Mythen zu verlernen.«
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»The Center for Intersectional Justice is an independent nonprofit organisation based in Berlin dedicated to advancing equality and justice for all by combating intersecting forms of structural inequality and discrimination in Europe. We envision a world free of systemic oppression in which each individual has access to resources, voice, power and safety. Such a world will only emerge if structural, institutional and historical barriers that have led to marginalization, invisibilization and lack of access and opportunity for minority groups, including women, People of Color and Black people, religious minorities, people with disabilities, members of the LGBTQI+ community, working class people, are addressed. At CIJ, we are committed to making visible and gradually dismantling the global hierarchies which continue to place some groups above others, to allow the equitable, fair and non-oppressive treatment of all people.« (Beschreibung auf intersectionaljustice.org)
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Eine relativ junge, aber für den hiesigen Diskurs zu Intersektionalität wesentliche Institution ist das von der Politologin und Aktivistin Emilia Roig 2017 in Berlin gegründete »Center for intersectional justice«, dessen Publikation »Intersektionalität in Deutschland. Chancen, Lücken und Herausforderungen«, eine Übersetzung des Konzepts für den deutschen Kontext anbietet. Das Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung und das Center For Intersectional Justice haben 2019 gemeinsam die Publikation »Reach everyone on the planet« – Kimberlé Crenshaw und die Intersektionalität« herausgegeben.
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»Das Konzept Intersektionalität kann hier einen wertvollen Beitrag zur Neuausrich- tung des deutschen Selbstverständnisses als moderne Gesellschaft leisten. Im folgenden Beitrag widmen sich Dr. Emilia Roig (Center for Intersectional Justice; Kapitel 1-3 & 5-6) und Dr. Fatih Uenal (DeZIM-Institut; Kapitel 4) dem Potenzial von Intersektionalität, welche sowohl die größeren Prozesse von Konvivialität und Ko- existenz erkennbar macht, ohne den Blick für die feinen Unterschiede innerhalb einer Einwanderungsgesellschaft zu verlieren. Es ist dies die Stärke von Intersek- tionalität, sowohl das Übergeordnete und Allgemeine, als auch das Spezifische an individuellen und Gruppen-Erfahrungen, Erfahrungssystemen und Wahrneh- mungen zusammenzudenken und Lösungsvorschläge zu formulieren.
Deutschland ist bunt und vielfältig. Es braucht neue und mutige Perspektiven, die diese Vielfalt denkbar und sichtbar machen.« (Beschreibung aus der Broschüre)
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The Great Camouflage translates and assembles in one volume the seven articles Suzanne Cesaire wrote for the cultural journal Tropiques during the politically and culturally repressive years of the Vichy Regime in Martinique. Cesaire engages anthropology, esthetics, surrealism, history, and poetry as she grapples with questions of power and deception, self-deception, the economic slipknot of a post-slavery debt system, identity and inauthenticity, bad faith, psychological and affective aberration, and cultural zombification. All are caught in the web of »the great camouflage.« The collection provides a multi-faceted portrait of Cesaire, and includes short writings from others who wrote passionately about her, or in collaboration with her, including Andre Breton, Andre Masson, Rene Menil, Daniel Maximin, and her husband, Aime Cesaire, and daughter, Ina Cesaire.
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»In »Anleitung zum Schwarz sein« geht es um Schwarze deutsche Geschichte und Alltagsrassismus. Welche Begrifflichkeiten sind politisch korrekt und warum? Wie kann ich reagieren, wenn rassistische Witze in meinem Freundeskreis gemacht werden? Warum können Haare politisch werden? Was ist an der Frage »Woher kommst du?« rassistisch? Dieses Buch ist ein Leitfaden für afrodeutsche Jugendliche, die sich mit ihrer Hautfarbe bewusst auseinandersetzen wollen. Doch wo fängt man da am besten an? Welche Fragen hat man eigentlich? Mit wem kann man darüber reden? Und warum ist man Schwarz und nicht braun? Diese »Orientierungshilfe« gibt keine Anweisungen, was richtig oder falsch ist, sondern lässt die Leser*innen selbst entscheiden und lässt sie ihre eigenen Gedanken und Meinungen machen. »Anleitung zum Schwarz sein« ist auch für Menschen mit / ohne Migrationsgeschichte interessant, die sich für afrodeutsche Lebensrealitäten interessieren.«
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»Bin ich etwa keine Frau*? Sehen Sie mich an! Sehen Sie sich meinen Arm an! Ich habe gepflügt, gepflanzt und die Ernte eingebracht, und kein Mann hat mir gesagt, was zu tun war! Bin ich etwa keine Frau*?« – Sojourner Truth, 1851
Als Sojourner Truth während ihrer Rede auf einem Frauenkongress in Akron, Ohio, die Frage stellte, ob sie denn keine Frau* sei, brachte sie eine Debatte ins Rollen, deren Ausmaß nicht abzusehen war. Sie hatte nämlich gleichermaßen weiße Frauen* für den Rassismus und Schwarze Männer für den Sexismus kritisiert, den sie Schwarzen Frauen* jeweils entgegenbrachten. Erst Ende des 20. Jahrhunderts, also fast 150 Jahre später, erhielt diese spezifische Form der Mehrfachdiskriminierung einen Namen. Es war Kimberlé Crenshaw, die 1989 den Begriff der ‚Intersektionalität‘ prägte, der seitdem aus feministischen Diskursen nicht mehr wegzudenken ist. Doch wie verliefen die Schwarzen feministischen Debatten bis dahin? Vor welchen Herausforderungen standen Schwarze Frauen*im Globalen Norden? Und was können wir heute von ihnen lernen? Der vorliegende Band dokumentiert die Kontinuität dieser feministischen intellektuellen Tradition anhand ausgewählter Texte von Sojourner Truth, Angela Davis, The Combahee River Collective, bell hooks, Audre Lorde, Barbara Smith, Kimberlé Crenshaw und Patricia Hill Collins. Sie erscheinen erstmals in deutscher Sprache und werden so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
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»Now more than ever, it’s important to look boldly at the reality of race and gender bias — and understand how the two can combine to create even more harm. Kimberlé Crenshaw uses the term „intersectionality“ to describe this phenomenon; as she says, if you’re standing in the path of multiple forms of exclusion, you’re likely to get hit by both. In this moving talk, she calls on us to bear witness to this reality and speak up for victims of prejudice.« (Beschreibung auf dem Youtube-Kanal TED)
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»Die zunehmende gesellschaftliche Vielfalt und Komplexität individueller Lebenshintergründe stellt auch Hochschulen vor große Herausforderungen – und zwar nicht zuletzt deshalb, weil Studierende sehr unterschiedliche Voraussetzungen, Vorkenntnisse und Lebensumstände aufweisen: So können sie unterschiedliche kulturelle und sprachliche Hintergründe haben, unterschiedlichen Alters oder Geschlechts sein, oder eine Behinderung oder chronische Erkrankung haben. Diversity-Kompetenz im Hochschulkontext umfasst die Fähigkeit, dieser Vielfalt unter Studierenden sowie deren unterschiedlichen Erfahrungsschätzen und Bedürfnissen gerecht zu werden und damit konstruktiv umzugehen.« (Beschreibung aus divers.uni-koeln.de)
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Das Instument, wie die Verfasser_innen des Programms schreiben, richtet sich an Hochschulellehrende die ihre Diversity-Kompetenz weiterentwicklen möchten. Konzipiert wurde es gemeinsam von Lehrenden der Universität zu Köln und der RWTH Aachen. Das Programm untergliedert sich in verschiedene Bausteine: sechs Lernmodule, einen Test und ein Glossar. In den Lernmodulen werden entsprechend sechs unterschiedliche didaktische Handlungsfelder ausgewiesen die von Teilnehmer_innen bearbeitet werden können. Dieses sind: (Selbst-)Wahrnehmung, Fachinhalte, Kommunikation und Interaktion, Lehr- und Lernmethoden, Leistungsüberprüfung und Rahmenbedingungen. Die Module müssen nicht zwingend in einer spezifischen Reihenfolge bearbeitet werden, sondern können interessensorientiert bearbeitet werden. Es steht zudem ein Test zur Verfügung, der zu Beginn durchgeführt werden kann und der eine Sensibilisierung für das diversitätssensible Lehren (Wie diversity-gerecht ist Ihre Lehre?) ermöglichen möchte. Ein Vorteil des Selfassement-Programms ist es, dass Lehrende auch ohne an der Universität zu Köln tätig zu sein das Programm nutzen können. Die Aufbereitung in Form eines e-learning-Angebots macht es zudem auch möglich, sich von zuhause oder anderen Orten aus eigenständig weiterzubilden. Durch die Inputs in den Lernmodulen wird grundsätzliches Wissen in Bezug auf die sechs didaktischen Handlungsfelder vermittelt. Ergänzend trägt das Glossar zur Klärung zentraler Begrifflichkeiten bei. Jedes der Module endet mit Hinweisen zur Literatur und/oder zu Links zu fachlich relevanten Angeboten im www. Gelungen scheint mir auch, dass immer wieder die Studierenden als Zielgruppe angeführt werden und deren Perspektive thematisiert wird. Die Orientierung auf der Homepage fiel mir zu Beginn nicht sehr leicht, da diese nicht sehr intuitiv orgnaisiert ist. Zuweilen wirkt diese unübersichtlich und sperrig, auch die Gestaltung finde ich leider nicht sehr ansprechend. Ich habe nach der Anmeldung auf der Homepage den angebotenen Test gemacht. Dabei entstand bei mir der Eindruck, dass ich mit manchen Fragen in eine Art »Falle« in Bezug auf Stereotypisierungen gelockt werden sollte, um dann im Anschluss daran etwas über Vorurteile und den reflektierten Umgang damit zu lernen. Für mich als informierte Person war dies etwas irritierend – ich konnte die Aufgabe bzw. die Ideen hinter den Konzepten recht schnell durchschauen – allerdings vermittelte sich mir der Sinn dieser Vorgehensweise nicht. Problematisch an diesem Test finde ich zudem die Bepunktung, die eine Bewertung evoziert und an dieser Stelle des Lernens im schlechtesten Fall zum Abbruch des Programms durch Teilnehmrer_innen führen könnte. Beim Absolvieren der verschiedenen Lernmodule hatte ich den Eindruck, dass das Merkmal Gender in den Theorien und Beispielen an vielen Stellen priorisiert thematisiert wird. Dies ist insofern erstaunlich, da auf einen intersektionalen Ansatz verwiesen wird – die Dynmaiken des Zusammenspiels verschiedener Merkmale werden aber nur an einzelnen Punkten hervorgehoben. Dieser Eindruck verstärkt sich mit Blick in das Glossar. Zentrale Begriffe im Kontext der Auseinandersetzung mit Diversität unter einer intersektionalen Perspektive wie bspw. BiPoC, Klassismus, Disability etc. werden nicht aufgeführt und damit nicht erklärt. Am Beispiel des Eintrags zu Rassismus im Glossar wird zudem deutlich, dass der Stand der Forschung nur bedingt abgebildet wird. Der Begriff »Rasse« bleibt hier recht unkommentiert stehen und wird nicht durch Konzepte wie Rassialisierung, Rassifizierung und/oder in Abgrenzung zu dem Begriff race diskutiert und dekonstruiert, was meines Erachtens an dieser Stelle aber wichtig wäre, um die verschiedenen Konzepte, Ausführungen etc. zu verstehen und einordnen zu können. Stefan Bast
Kommentar von Danja Erni
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»Ziel von DEUTSCHE ASIAT*INNEN, MAKE NOISE ist eine gleichberechtigte Partizipation von BPoC in Deutschland voranzutreiben. Gemeinsam gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie, Transphobie, Klassismus & Kapitalismus. / visibility beyond representation.« (Beschreibung auf der Facebookseite)
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Kommentar von Danja Erni
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Kommentar von Danja Erni
Diesen Beitrag habe ich in einem critical whiteness-Workshop mit Julia Lemmle kennengelernt. Ich finde sie wichtig, weil sie die Bedeutung der von Nana Adusei-Poku beschriebenen »emotionale Arbeit« nicht nur kognitiv nachvollziehbar, sondern tatsächlich auch spürbar werden lassen. Die Beiträge machen auf eine Weise die Konsequenzen von »doing difference« als eine Alltagserfahrung fühlbar, die mich als eine, die diese konkrete Erfahrung (hier: Rassismus) nicht teilt, nicht unberührt lässt, sondern nebst Unbehagen auch Empathie ermöglicht. Damit ermöglichen sie es, wie ich finde, sich auf eine Weise mit den eigenen Privilegien zu beschäftigen, die nicht nach schnellen Lösungen sucht, »um das Problem in den Griff zu bekommen«, sondern nimmt mich in die Verantwortung, die emotionale Arbeit nicht jenen zu überlassen, die von Rassismus betroffen sind.
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»Heutzutage ist das Wissen um die vielfältigen Dimensionen der Ungerechtigkeit, ob sozial, politisch kulturell, sexuell, ethnisch oder religiös, weit verbreitet. Wenig Aufmerksamkeit hingegen erfährt die Tatsache, dass es bereits eine Hierarchie in Bezug auf die verschiedenen Weisen gibt, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und mit Bedeutung versehen. Dabei ignoriert die westliche hegemoniale Epistemologie die unterschiedlichen Wissensproduktionen des globalen Südens und definiert die ihre als universal gültig. Doch globale soziale Gerechtigkeit ist erst mit der Anerkennung der nicht-westlichen Epistemologien möglich. Der Autor umreißt eine neue Art von Bottom-up-Kosmopolitismus, in dem Fröhlichkeit, Solidarität und das ›Gute Leben‹ über die Logik des Marktes und des Individualismus triumphieren.« (Beschreibung auf unrast-verlag.de)
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Kommentar von Danja Erni
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Kommentar von Danja Erni
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»Methoden werden in der Lehre nicht um ihrer selbst willen, sondern zum Erreichen spezifischer Ziele eingesetzt. Dabei kommt es oft auf Details an. Methoden sind keine Rezepte, die standardisiert angewendet werden können und immer zum gleichen Ergebnis führen. Es macht Spaß, neue Methoden auszuprobieren und so Lehrveranstaltungen abwechslungsreich zu gestalten.
Bei der Planung ist es wichtig, vorhandene Methodenbeispiele oder auch eigene Ideen gründlich und in Varianten zu durchdenken und Handlungsalternativen zu kennen. Unbedacht eingesetzt können Lehrmethoden auch negative Effekte haben. Gerade wenn Sie gender- und diversitybezogene Machtverhältnisse wie Rassismus, Sexismus, ökonomische Ausbeutung und Ungleichheit, Migration, Antisemitismus und andere soziale Verhältnisse mitdenken oder explizit thematisieren wollen, bewegen Sie sich in einem Spannungsfeld zwischen klarer Benennung der Verhältnisse und der Gefahr, Menschen in ihrer sozialen Positionierung zu exponieren oder in Opferrollen zu drängen. Für den reflektierten und gekonnten Einsatz von Methoden brauchen Sie entsprechende Kompetenzen und eine realistische Einschätzung dessen, was Sie als Lehrende*r umsetzen können.« (Beschreibung auf genderdiversitylehre.fu-berlin.de)
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Kommentar von Danja Erni
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»Ein Dilemma oder Paradox der geschlechterreflektierten Arbeit besteht in dem Umstand, dass ich einerseits die überindividuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Wirkmächtigkeit der Kategorie »Geschlecht« auflösen möchte, sodass die eigene Geschlechtlichkeit individuellen Geschmäckern und Entscheidungen vorbehalten bliebe, dass ich zu diesem Zwecke aber andererseits Geschlecht an vielen Stellen thematisieren muss, um Ungleichheiten und Missstände überhaupt sichtbar werden zu lassen und sie damit ins Feld des Veränderlichen zu rücken. Es besteht hierbei immer die Gefahr, dass ich durch die Thematisierung den Kategorien »Mann« und »Frau« bzw. »Mädchen« und »Junge« neues Gewicht verleihe, was meinem Ziel der Förderung individueller Vielfalt zuwiderlaufen kann.« Sie schlägt für »einen bewussteren Umgang mit diesem Dilemma […] die Unterscheidung in die Strategien der »Dramatisierung« und »Entdramatisierung« von Geschlecht« vor und ergänzt diese um den Begriff der »Nicht-Dramatisierung«. Darunter versteht sie »didaktische Strategien der geschlechterreflektierten und geschlechterreflektierenden Pädagogik«. (Ausschnitt aus dem Aufsatz)
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Kommentar von Danja Erni
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»In diesem Kommentar gehe ich zunächst auf Potenziale und Fallen der Beschäftigung mit ‚Privilegien‘ ein (1) und diskutiere im Folgenden einerseits Potenziale und Risiken einer Methode (bekannt u.a. als ‚Wie im richtigen Leben‘ oder ‚Ein Schritt nach vorn‘), die sich anhand von Rollen mit Privilegien und Diskriminierung beschäftigt (2) und andererseits zwei Varianten des Privilegientests, der den Blick auf die Privilegierungs- und Diskriminierungserfahrungen der Teilnehmenden wendet (3).
Dem Format (und der Bezahlung) eines Methoden-Kommentars entsprechend, arbeite ich nur wenige Belege und Texthinweise ein, nämlich dann, wenn ich Gedanken direkt von Menschen übernehme. Eine wissenschaftliche Arbeit zur entsprechenden Fragestellung mit mehr Belegen und Verweisen wäre sehr wünschenswert, aber leider in diesem Kontext nicht leistbar. Daher sind auch Autor*innen überrepräsentiert, die in meinem Themenfokus Geschlecht Teil meines alltäglichen Repertoires sind oder mit denen ich enger zusammengearbeitet habe.« (Ausschnitt aus dem Kommentar)
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Kommentar von Danja Erni
Der Text ist eine wichtige Referenz für meine Arbeit. U.a. weil er die Potenziale ebenso wie die Fallstricke einer Beschäftigung mit Privilegien für die pädagogische Arbeit beschreibt und Methoden in dieser Perspektive kritisch bespricht. Gleichzeitig werden Begriffe eingeführt und geklärt wie »Empowerment« und »Power-Sharing«; »gender vertigo« u.a.m. Debus’ erklärt darüber hinaus, dass »ihre Messlatte für theoretische und praktische Ansätze zum Umgang mit Ungleichheitsverhältnissen die Frage [sei], wo dieser Ansatz hilfreich für einen Kampf gegen Diskriminierung sein kann und wo er diese Kämpfe eher erschwert.« Diese Frage halte ich als Pädagogin für zentral angesichts zunehmender Polarisierungen rund um identitätspolitische Kämpfe. Der Fokus wird zudem auf die Spannungsverhältnisse gelegt, oder auf den »Balanceakt« (Reinhard Zahl zit. nach Anita Kalpaka).
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»Ein Klassiker in der Bildungsarbeit (nicht nur) zu Diskriminierungsthemen mit heterogenen Gruppen: Menschen, die sich mit ganzem Herzen und oft gegen viele Widerstände gegen Diskriminierung engagieren, verwenden aus Mangel an Wissen diskriminierende Begriffe. Andere Teilnehmende, denen die Problematik des Begriffs bewusst ist, und oft auch die Leitung werden unruhig. Wie kann das Problematische am Begriff angesprochen werden, ohne zu beschämen? Das Problem stellt sich verschärft, wenn das gleich in der Vorstellungsrunde am Anfang passiert, also noch nicht viel Vertrauen aufgebaut werden konnte.« (Beschreibung aus dem Facebook-Post)
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Kommentar von Danja Erni
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»Die hier besprochenen Begriffe sind – wie die Gefühle, Lebensweisen, Praktiken und politischen Diskurse, aus denen sie entstanden sind – im Fluss und oft auch umkämpft und mit diskriminierenden und verletzenden Erfahrungen aufgeladen. Ein Glossar kann dieser Tatsache nur begrenzt gerecht werden, daher lohnen sich weitere Recherchen zu jedem der besprochenen Begriffe und den dahinter liegenden Debatten.« (Beschreibung auf interventionen.dissens.de)
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Kommentar von Danja Erni
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»Diese Broschüre führt in die Themen geschlechtliche, sexuelle und amouröse Vielfalt ein und macht ihre Relevanz für die Pädagogik deutlich.« (Beschreibung aus der Broschüre)
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Kommentar von Danja Erni
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Der Sammelband »Impulse zu Vielfalt« vernetzt aktuelle wissenschaftliche und praktische Positionen zu diskriminierungskritischer Organisationsentwicklung. Es bietet präzise und übersichtliche Einführungen in das Themenfeld, sowie vertiefende Artikel die für unterschiedliche Arbeitsfelder, vorallem aber den kulturellen und öffentlichen Sektor interessant sein könnten. Ich habe nicht alle Artikel vollständig gelesen, aber die Autor*innen scheinen insgesamt aus intersektionaler Perspektive zu schreiben, wenn auch ein merklicher Schwerpunkt hinsichtlich Rassismus erkennbar ist. Die Artikel sind machtkritisch fundiert und bieten sind von Perspektiven wie Critical Whiteness, Postkolonialen Theorien, Queer Studies usw. informiert. Der Band richtet sich an ein (akademisch) gebildetes Publikum, ist aber meiner Ansicht nach dafür trotz der Zusammenfassung wissenschaftlicher Diskurse verständlich und gut lesbar formuliert. Der Sammelband ist kostenlos zum Download verfügbar und die Artikel werden auch einzeln bereitgestellt.
Das Material hat für mich unterschiedliche Anregungen geboten, vorallem im Hinbllick auf die Frage, wie sich Schulen hinsichtlich Antidiskriminierung auf struktureller Ebene verhalten und wo sich Konzepte zur Öffnung und Entwicklung abgeguckt werden könnten.
Das erste Bündel von Artikeln zu »THEORIE UND PRAXIS
DIVERSITÄTSORIENTIERTER
ORGANISATIONSENTWICKLUNG« fand ich generell sehr lesenswert. Zum einen werden zusammenfassend unterschiedliche Ansätze zur Entwicklung von Diversität in Unternehmen diskutiert und kritisch beleuchtet. Bietet daher eine gute Orientierung über verschiedene wissenschaftliche Ansätze und deren praktische Umsetzung, sowie Hindernisse bei der Umsetzung von diversitätsorientierten Programmen. Nicht zu letzt, lässt sich das von Bonköst vorgestellte rassismuskritische Werkzeug zur Organisationsentwicklung in abgewandelter Form sicher auch von Akteur_innen in Schulen anwenden.
«Werkseinstellungen auf Vielfalt setzten« zu »diversitysensiblen Einstellungsverfahren«:
– Interessant bezgl. struktureller Ebene in Schulen bei der Auswahl von Lehramtsstudierenden und der Auswahl von Lehrer_innen. In Hinblick auf Schule als Raum, in dem Lehrer_innen mehrheitlich aus gesellschaftlich privilegierten Kontexten stammen.
«Ausbildung statt Ausgrenzung« über Jugend- und Auszubildendenvertretung:
– Wirft für mich die Frage auf, inwiefern im der praktischen Phase der Lehrer_innenausbildung Bedürfnisse von gesellschaftlich deprivilegierten Personen geäußert werden können, besprechbar gemacht werden und durch Vertreter_innen eingefordert werden. Wer stärkt mich als gesellschaftlich depriviligertie Lehramtsanwärter_in?
– Wobei der Artikel eigentlich auf Ausbildungsberufe und deren Auszubildendenvertretungen (und Barrieren mit welchen jene zu tun haben) abzielt.
«MIND THE GAP: VIELFALTSPOLITIK DER
DEUTSCHEN ARBEITSVERWALTUNG«:
– In Bezug auf diesen Artikel lassen sich meiner Ansicht nach besonders die im Abschnitt »Abschließende Gedanken« zusammengefassten Fragen auch auf die strukturelle Ebene im schulischen Bereich übertragen. Z.B. »[…] diversitätsorientierte Personalpolitik,
und die interkulturellen Schulungen der Mitarbeiter_innen.« sowie eine stärkere Betonung organisationsstruktureller Fragen: »wer gilt als
interkulturell kompetent? Wie wird das Potential migrationssensibler Mitarbeiter_innen im Arbeitsalltag genutzt? Wie können die Führungsetagen diversifiziert
werden? Und wie kann das Thema Vielfalt stärker (und nachhaltiger) als Querschnittsthema in der Verwaltungsarbeit verankert werden?« (Seite 88f. Sammelband)
«DIVERSITÄTSORIENTIERTE ORGANISATIONSENTWICKLUNG
IM KULTURBETRIEB: BESONDERE
HERAUSFORDERUNGEN UND BEWÄHRTE ANSÄTZE«
– eignet sich besonders als einführende und pointierte Lektüre für Tätige in Kulturbertrieben, aber auch denkbar für z.B. Kunsthochschulen
– fasst knapp und treffend viele verschiedene zusammenspielende Aspekte im Bereich Kultur/ Kulturelle Bildung zusammen, geht aber nicht in die Tiefe
– Lektüre für Projektseminar?!
«RECHT GEGEN RASSISMUS: HANDLUNGSFELDER
UND ANFORDERUNGEN AN EINE GERECHTE UND
KONSEQUENTE STRAFJUSTIZ«
-richtet sich an Interessierte, aber vorallem auch an Menschen in juristischen Berufen
– interessant in Hinblick auf die Frage, was im gesetzlichen Rahmen festgeschrieben ist (Welche Rechte hat mensch? Was ist bereits strafbar?)
– aus Gesprächen mit Personen, die diskrimnierungskritische Workshops an Schulen durchführen, habe ich öfter die Aussage gehört »Lehrer_innen wissen manchmal nicht zu unterscheiden, wann es sich um einen Fall handelt, wo es notwendig wäre, Anzeige zu erstatten statt ein Präventionsangebot zu buchen« -> das Lesen von Auszügen aus diesem Artikel könnte Klarheit schaffen
«JUNGE MUSLIM_INNEN IN DEUTSCHLAND
UND DEREN BETEILIGUNG AN ÖFFENTLICHEN
DISKURSEN«
– gibt einen Einblick in das Wirken und Entstehen von widerständigen Kulturen und Communitys
-stellt beispielhaft widerständig arbeitende Künstler*innen, Blogger_innen vor -> interessant könnte eine weiterführende Recherche dieser Produktionen als Grundlage für pädagogisches Material/Methoden sein
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»DeutschPlus e.V. – Initiative für eine plurale Republik ist eine zivilgesellschaftliche Organisation, die sich für die chancengerechte Teilhabe aller Menschen einsetzt. DeutschPlus e.V. stellt sich aktiv jeder Form von Rassismus und Diskriminierung entgegen. Das Team von DeutschPlus berät Organisationen zu Vielfalt, schafft Netzwerke und nimmt Einfluss auf den öffentlichen Diskurs zur Einwanderungsgesellschaft.« (Beschreibung auf deutsch-plus.de)
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Kommentar von Danja Erni
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In Lehrplänen und Schulbüchern werden gesellschaftliche Zusammenhänge sichtbar, zu denen auch Überbleibsel aus kolonialen Zeiten gehören.
Diese können ihren Ausdruck in strukturellem Rassismus finden, den viele Schüler*innen in ihrem Alltag erfahren – auf dem Schulhof, in den zahlreichen Interaktionen während des Unterrichts – und auch in dem, was nicht gezeigt, gesagt und vermittelt wird.
Auf welche Weise sich koloniale Kontinuitäten diskursiv, bild- und sprachpolitisch niederschlagen, untersuchen die Autor*innen dieses Sammelbandes aus Kunst, Bildung und Wissenschaft mit dem Ziel, ihnen alternative Bilder entgegenzusetzen und neue Sichtweisen zu stärken.
Das Buch erscheint begleitend zum Recherche- und Ausstellungsprojekt Untie to Tie – On Colonial Legacies and contemporary societies der ifa-Galerie Berlin, in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. (Beschreibung auf untietotie.org)
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Kommentar von Danja Erni
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Dissens e.V. ist ein Bildungs-, Beratungs-, und Forschungsinstitut sowie ein gemeinnütziger Verein und anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Berlin. Ziele laut Webseite sind: Enthierarchisierung von Geschlechterverhältnissen , Anerkennung und Akzeptanz der Vielfalt von Geschlechtern und sexuellen Lebensweisen, Abbau geschlechtsbezogener und sexualisierter Gewalt, Förderung von Handlungsfähigkeit im Umgang mit Differenz in diversifizierten Gesellschaften, Abbau von Diskriminierung auch über Geschlechterverhältnisse hinaus
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Dissens- Institut für Bildung und Forschung e.V. ist ein »Bildungs-, Beratungs-, und Forschungsinstitut in Berlin« (siehe https://www.dissens.de/). Dissens beschäftigt sich mit Geschlechterverhältnissen, Rechtsextremismusprävention und Gewaltprävention aus intersektionaler Perspektive.
Sie bieten u.a. Begleitung, Beratung und Fortbildungen für Multiplikator*innen und Institutionen wie z.B. Schulen an, aber auch Workshops für Jugendliche. So verbindet Dissens pädagogische Praxis, Forschung und Arbeit auf struktureller Ebene miteinander. Die Homepages der Modellprojekte bieten genauere Informationen zu den Fortbildungsangeboten und stellen Hintergrundinformationen, Methodensammlungen und Arbeitsmaterialien zur Verfügung. Außerdem listet Dissens (wissenschaftliche) Publikationen der Mitarbeiter*innen auf und stellt diese teils zum Download zur Verfügung.
Dissens entwickelte sich aus einer in den 1980er Jahren gegründeten kritischen Männergruppe, die als Kollektiv gegen patriarchale Geschlechterverhältnisse arbeiten wollte. Jugendarbeit sowie Forschung und Fortbildungsarbeit folgten. Inzwischen wurde die Arbeit von Dissens mit herrschaftskritischen, feministischen und queeren Perspektiven erweitert, sodass « […] »Der DISSENS mit der HERRschenden Männlichkeit« inzwischen nur noch einer von mehreren Ansatzpunkten unserer Arbeit ist.« (https://www.dissens.de/ueber-uns/geschichte-von-dissens)
Für Dissens arbeiten u.a. Politolog*innen, Ethnolog*innen, Genderwissenschaftler*innen, Pädagog*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen. Die Webseiten adressieren hauptsächlich Pädagog*innen und Mitarbeiter*innen im Bildungsbereich.
Die deutschsprachige Webseite positioniert Dissens als selbstkritische Institution, jedoch wird mir leider auf der Internetseite die Selbstpositionierung der Mitarbeiter*innen nicht unbedingt klar. Interessant ist, dass es sich ausschließlich um Akademiker*innen zu handeln scheint. Ob es im Team auch z.B. People of Colour gibt, erfahre ich nicht. Allerdings findet in den Arbeitsmaterialien so z.B. im »Peer Think. Handbuch für intersektionale Gewaltprävention« eine Rubrik mit Kommentaren Platz. Die persönlichen Zitate mit Selbstpositionierungen von den Autor*innen innerhalb der bearbeiteten Themenfelder adressieren die Leser*innen direkt. Interessant ist auch, dass z.B. rassismuskritische Arbeit als Ziel benannt wird, aber Transkulturalität als Bezugskonzept nur in den Materialien bzw. Methodensammlungen genannt wird (siehe https://isgp.dissens.de/fileadmin/isgp/docs/isgp-konfliktzwiebel.pdf). Dementsprechend habe ich den Eindruck, dass das Angebot von Dissens sich hauptsächlich an ein akademisches Publikum mit spezifischer Vorbildung im Bereich Diskriminierungskritik richtet.
Sehr positiv bei den Methodensammlungen ist mir aufgefallen, dass die Methoden hinsichtlich ihres Mehrwerts oder Bildungsgehaltes und ihrem inhaltlichen Bezug erläutert werden. Leider unterscheiden sich verschiedene Methodensammlungen hinsichtlich der Zusatzinformationen zu den Aspekten
- Bezug der Methode zu Intersektionalität
- möglichen Schwierigkeiten/ Grenzen der Anwendbarkeit
Der letzte Punkt zielt bei einigen beschriebenen Methoden auch in Richtung von Vorwissen und Befähigungen, die mensch braucht, um an der Methode teilnehmen zu können. Diese Punkte könnte man meiner Ansicht nach mehr beleuchten.
Die Benutzbarkeit der Webseite erforderte für mich eine gewisse Zeit der Einarbeitung, da mir die Orientierung innerhalb der verschiedenen Angebote, Projekte usw. schwer fiel. Insofern bietet sich diese ggf. mehr begleitend zu einem Seminarbesuch an, als zur selbstständigen Weiterbildung. Wenn ich direkt die Internetauftritte der jeweiligen Projekte besuche, wird es jedoch direkt übersichtlicher und anwender*innen-freundlicher.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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Verschiedene methodische Handreichungen für die diskriminierungskritische pädagogische Arbeit. Darunter eine Dokumentation eines Workshops mit dem Titel »Wenn Methoden nach hinten losgehen« über die Wiederholung diskursiver Gewalt in solchen pädagogischen Settings.
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Kommentar von Danja Erni
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»Dieser Arbeitskoffer bietet eine Einführung in wichtige Grundlagen zum Thema Antidiskriminierung. In unserem Wörterbuch finden sich Erklärungen zu verschiedenen Begriffen, die im Zusammenhang mit Diversität im Kulturbetrieb stehen. Hier verlinken wir auf externe Online-Ressourcen, die einen ersten Überblick über die Themen Diskriminierung, Privilegien und Intersektionalität ermöglichen. Wir freuen uns über Hinweise zu weiteren geeigneten Einstiegstexten, vor allem zu solchen, die online verfügbar sind.« (Beschreibung auf diversity-arts-culture.berlin)
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Das Video zeigt Slam Poetry von Hollie McNish. Die Worte werden von ausdrucksstarken Bildern untermalt, Sound ergänzt dieses Zusammenspiel und sorgt für ein wirkmächtiges Gesamtbild.
Inhaltlich wird entlang der Farben Blau und Pink der Diskurs zu Geschlecht und möglicher Farbpräferenz entsponnen: Mädchen mögen Pink, Jungs mögen Blau. Und weiter: Jungs und Männer sind hart und unverletztlich, Mädchen und Frauen sind zart und verletztlich etc. Entlang einer eher binär orientierten Diskussion zu Männlichkeits- und Weiblichkeitsanforderungen werden diese Anforderungen – oder besser Erwartungen – aufgeführt und aber auch vor allem auf bildsprachlicher Ebene versucht zu dekonstruieren. Personen, die ich eher weiblich* lese, tauchen dann nicht mehr ausschließlich als zarte Wesen mit langen Haaren auf, sondern haben einen rasierten Kopf und performen eine queere Körperlichkeit. Diese Versuche einer Dekonstruktion finden sich in der formalsprachlichen Gestaltung des Videos nur bedingt wieder, da häufig mit einem Splitscreen (zwei Screens) gearbeitet wird um die Polarität zu verdeutlichen.
Das Ziel des Videos – die Dekonstruktion der Männlichkeits- und Weiblichkeitsanforderungen wird meines Erachtens zum Teil erreicht. Einerseits wird durch dieses erste Verweisen auf Binaritäten (Mann – Frau/hart – weich/Blau – Pink) genau dieses Problemfeld besprechbar, andererseits wird die Einteilung der (zwei) Geschlechter damit auch wiederum betont. Ein Dilemma, welches sich vermutlich nur in Teilen auflösen ließe.
Stefan Bast
Kommentar von Danja Erni
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»Chimurenga Magazine is a pan African publication of culture, art and politics based in Cape Town. Founded and edited by Ntone Edjabe since 2002, it provides an innovative platform for free ideas and political reflection by Africans about Africa. Its issues include, among others, »Music is The Weapon,« »Futbol, Politricks and Ostentatious Cripples,« »Black Gays and Mugabes,« »Dr Satan’s Echo Chamber« (a double issue on African science fiction), »The Curriculum is Everything,« and, most recently, »The Chimurenga Chronic.«
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»Aufgrund ihrer Fundierung im europäischen Naturrechtsdenken, ihrer Verstrickung mit der Geschichte des Kolonialismus und des Vorwurfs ihrer Funktionalisierung für eine westliche Interessenpolitik, werden Menschenrechte als globaler normativer Maßstab weltweit herausgefordert. Dies erweist sich gerade für die durch internationale Menschenrechtsstandards abgesicherten Frauenrechte als prekär. Im vorliegenden Beitrag sollen mit Martha C. Nussbaum und Gayatri C. Spivak die Menschenrechtskritik und die alternativen Menschenrechtskonzeptionen zweier feministischer Theoretikerinnen diskutiert werden, die je unterschiedliche Antworten auf den normativen Status der Menschenrechte und ihre politische Umsetzung in der postkolonialen Situation geben.« (Zusammenfassung auf budrich-journals.de/)
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»Wie geht die Bildungsarbeit im ethnologischen Museum mit dem kolonialen Erbe der Institutionen um? Kann das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein, und wenn ja, wie? Die zweibändige Publikation widmet sich der Vermittlungsarbeit in dekolonisierender Perspektive.
Der Band versammelt Auseinandersetzungen aus der Praxis kritischer Bildungsarbeit und Wissensproduktion in ethnologischen Museen. Ausgangspunkt für die Publikation ist ein Aktionsforschungsprojekt, das die Abteilung Bildung und Vermittlung des Frankfurter Weltkulturen Museums und das Institute for Art Education der Zürcher Hochschule der Künste 2016–2018 im Rahmen des Projekts TRACES – Transmitting Contentious Cultural Heritage with the Arts durchführten. Der Band wird erweitert durch Beitrage zu kritischen Vermittlungsaktivitäten innerhalb und außerhalb ethnologischer Museen mit Fokus auf den deutschsprachigen Raum. Gemeinsam ist den Texten, dass sie dem Gap zwischen utopischer Dekolonisierung und der oft ernüchternden alltäglichen Arbeit in den Institutionen Reflexionen zu konkreten Praxen, ihren Potentialen und Widersprüchen entgegensetzen.«
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Kommentar von Danja Erni
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»In Deutschland leben über eine Millionen Menschen afrikanischer Herkunft. Sie prägen dieses Land als Eltern, Journalist*innen, Reinigungskräfte, Pastor*innen, Afroshop Besitzer*innen, Rentner*innen, Sport Stars, Moderator*innen, Musiker*innen, Pflegekräfte, Aktivist*innen, Forscher*innen und vieles mehr. In der großen Afrozensus-Onlinebefragung wurden erstmals die Lebensrealitäten, Diskriminierungserfahrungen und Perspektiven Schwarzer, afrikanischer, afrodiasporischer Menschen in Deutschland erfasst werden.« (Beschreibung auf afrozensus.de)
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Kommentar von Danja Erni
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Digitales, queeres BIPoC-Bildungsformat auf Instagram
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Der Kanal »erklär mir mal…« ist ein Teilprojekt des Migrationsrates Berlin. In Form von Videos, Infoposts und unterhaltsamen und gleichzeitig kritischen Memes erklären verschiedene Moderator*innen wöchentlich politische Begriffe die nach eigener Aussage Wissenslücken bei jungen Menschen füllen und zur Identitätsfindung beitragen sollen. Die Themen und Begriffe, die angesprochen werden, lassen sich jeweils vier verschiedenen Kategorien zuordnen: – Queer und Feminismus – Politik und Gesellschaft – Anti-Rassismus – Open Space Dabei werden Begriffe und Konzepte wie Intersektionalität, Bildungs(un)gleichheiten, BIPoC und weiß, queer, postmigrantisch, Kolonialismus, Hate Speech, FLINT, Ableism, Femo-Nationalismus etc. für eine jugendliche und junggebliebene Zielgruppe erklärt. Gerade die Tatsache, dass dabei aus einer queeren BIPoC-Perspektive gesprochen wird, kann als besondere Qualität des Kanals hervorgehoben werden. Die Begriffe werden meines Erachtens detailliert, gestalterisch ansprechend und gut nachvollziehbar erklärt. Besonders aufschlussreich sind auch solche Videos, in denen Betroffene zu Wort kommen. Ein gutes Beispiel hierfür stellt, wie ich finde, das IGTV-Video zu Bildungs(un)gleicheiten dar, in dem Arbeiterkinder und Menschen ohne akademische (Aus)Bildung von den Hürden eines sogenannten Bildungsaufstiegs oder den Ausschlüssen in der Arbeitswelt berichten. Ich persönlich finde, dass der Kanal »erklär mir mal…« ein besonders gelungenes Beispiel für einen machkritischen Wissenskanal auf einer Social-Media-Plattform darstellt. Zu diskutieren gilt lediglich, inwiefern die verwendete Sprache (z.T. Fachsprache, einige englische Begriffe und/oder z.T. voraussetzungsreiche Erklärungen) in den Videos und Posts Barrieren schafft und ob bzw. in welchem Maß diese sprachliche Hürden (bei gleichbleibender Informations-qualität) möglicherweise abgebaut werden könnten. Stefan Bast
Kommentar von Danja Erni
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Gender-Kompetenz, verstanden als ein sensibler und reflexiver Um- gang mit Differenzen zwischen den Geschlechtern, prägt die Zusam- menarbeit zwischen den »Mitarbeitenden, den Kontakt mit Studieren- den und Auftraggebenden an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Mit dieser Broschüre erhalten Sie ein handliches Arbeitsin- strument zum Einsatz im Hochschulalltag. Die Checklisten orientie- ren sich am vierfachen Leistungsauftrag.«
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Die vorliegende Broschüre Genderkompetenzen im Hochschulalltag – Checkliste für Mitarbeitende soll im Hinblick auf die Diversity-Politik, die Lehre an Hochschulen unterstützen. Hierzu wurde in den Bereichen Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, und Dienstleistung und Beratung, eine Checkliste zusammengestellt, die einen sensiblen und reflexiven Umgang »zwischen den Geschlechter« (S.4) verspricht.
In jedem der Bereiche werden 15 Reflexionspunkte aufgelistet. Diese sind in leichter Sprache formuliert, haben entsprechend einen Stichpunktcharakter, es gibt keine Erläuterungen, bzw. konkrete Beispiele, womit vorausgesetzt wird, dass die Leser*innen sich bereits mit dem Thema Genderkompetenz auseinandergesetzt haben.
Die Checkliste kann somit als Gedächtnisstütze oder Reflexionsbrille genutzt werden. Es werden viele Aspekte angesprochen, die zu einem gendersensiblen Umgang animieren. Um die Stichpunkte besser zu verstehen, wird am Ende ein Glossar mit wichtigen Fachbegriffen zusammengestellt. Dennoch bleibt das »Wie« der Lehrperson überlassen, wie sie die Lehre plant und gestaltet.
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass das Verständnis von Gender, hier ein binäres Geschlechterverhältnis meint. Häufig werden »Mann« und »Frau« gegenübergestellt.
Wie in den Punkten:
»Meine Lehrunterlagen sind so aufgebaut, dass darin Frauen und Männer in unterschiedlichen Rollen vorkommen (z.B. als Auto- rinnen/Autoren, Fachpersonen, Betroffene).«(S.6)
oder
»Ich sorge dafür, dass weibliche und männliche Mitglieder meiner Projektteams bei Besprechungen und beim Wissenstransfer in gleichem Masse zum Zuge kommen.« (S.9)
Deutlich wird im Vorwort der Broschüre, welcher Fokus gelegt wird: »Gender steht dabei im Zentrum, denn das Geschlechterverhältnis ist in vielen Hochschulen noch nicht ausgeglichen; Frauen sind in Führungs- positionen untervertreten.« (S.3)
Dies verstärkt meinen Eindruck, dass hier keine intersektionale Perspektive eingenommen wird.
Die Stichpunkte legen allgemein nahe, dass darauf geachtet werden sollte »Frauen« stärker in die Lehre miteinzubeziehen, sodass weitere Kategorien wie die ethnische Zugehörigkeit, Religionszugehörigkeit, Alter, Klasse, etc., nur am Rande thematisiert werden. Bei der Anwendung der Checkliste besteht also die Gefahr weitere strukturellen Benachteiligungen unberücksichtigt zu lassen, bzw. weiße Leerstellen entstehen zu lassen.
Nhu Y/Linda Nguyen
Kommentar von Danja Erni
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Kommentar von Danja Erni
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Zusammenfassung
»Few modern voices have had as profound an impact on the black identity and critical race theory as Frantz Fanon, and Black Skin, White Masks represents some of his most important work. Fanon’s masterwork is now available in a new translation that updates its language for a new generation of readers.
A major influence on civil rights, anti-colonial, and black consciousness movements around the world, Black Skin, White Masks is the unsurpassed study of the black psyche in a white world. Hailed for its scientific analysis and poetic grace when it was first published in 1952, the book remains a vital force today from one of the most important theorists of revolutionary struggle, colonialism, and racial difference in history.«
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Kommentar von Danja Erni
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Kommentar von Danja Erni
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Fereidooni stellt in seiner Dissertation die Ergebnisse seiner qualitative und quantitative Studie zu Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Referendar*innen und Lehrer*innen ‚mit Migrationshintergrund‘ vor.
Er hat in einzelnen Interviews als auch in einem von ihm konzipierten Fragebogen ca. 160 Referendar*innen und Lehrkräfte nach ihren Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen befragt und die Ergebnisse zusammengetragen, um im deutschsprachigen Raum empirische Aussagen über Rassismus aus Lehrendenperspektive im schulischen Kontext zu treffen.
Die Stärke dieser Arbeit liegt in der ausführlichen, differenzierten und strukturierten Durchführung, Darstellung und Erläuterung der Studie. Auch bietet er eine Grundlage zur Verifizierung von Rassismus im Lehrenden-Berufsalltag. Die Studie setzt sich zusammen aus einem qualitativen Teil und einen quantitativen Teil. Die Zusammenführung dieser beiden Methoden, sagt Fereidooni, soll eine Erkenntnissteigerung bewirken, die das Phänomen Rassismus möglichst genau untersucht. Im qualitativen Teil werden einzelne Interviews geführt. Anhand von alltäglichen Erfahrungen des Schulalltags werden unterschiedliche Formen von Rassismus benannt und nochmal spezifiert. Sie werden aus der Subjekt-Perspektive der Betroffenen dargelegt. Ich finde Zitate und Beispiele gut, da sie verdeutlichen, wie alltäglich Menschen Rassismus begegnet.
Innerhalb des deutschsprachigen Raums gab es zuvor keine Studien, die Diskriminierungsgewalt aus Lehrendenperspektive untersuchte. Der quantitative Teil soll dazu dienen eine verallgemeinerte Aussage zu treffen. Rassismus insbesondere im Lehrer*innen-Beruf sind somit keine »Einzelfälle« oder Randphänomen, sondern ein klar benennbare gesellschaftliches Problem.
Ich habe seine Dissertation, die inzwischen auch publiziert wurde, aber auch kostenlos heruntergeladen werden kann, nicht vollständig gelesen. Einzelne Kapitel wurden von mir übersprungen, sodass ich mir nur die Studien angeschaut habe.
Sprachlich und stilistisch richtet sich das Werk meiner Ansicht nach an eine akademisch gebildete Leserschaft.
Nhu Y Linda Nguyen
Kommentar von Danja Erni
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Zusammenfassung
»Du willst Rassismuskritik in deine Bildungsarbeit einbinden? Unsere Publikation gibt Beispiele und zeigt, was es zu beachten gilt. Rassismuskritik bedeutet die umfassende Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen und individuellen Handlungsweisen, die durch Rassismen vermittelt sind und Rassismus verstärken. Besonders im Bildungsbereich ist die Beschäftigung mit rassismuskritischer Arbeit notwendig, da auch dort rassismusrelevante Aushandlungsprozesse bestehen und reproduziert werden. Rassismuskritische Bildung zielt darauf, Rassismuskritik als Professionskompetenz für Lehrer*innen, Peers und Multiplikator*innen in deren fachliche Qualifizierung einzubinden. Schüler*innen sollen dabei Handlungskompetenzen entwickeln, um menschenfeindliche Positionen und Sachverhalte zu erkennen und sich dagegen positionieren zu können. Die Frage: »Was hat Rassismus mit mir zu tun?« dient dabei als Leitfaden zur Reflektion und als Grundlage zur Erlangung einer rassismussensiblen Haltung. Die Publikation von Prof. Dr. Karim Fereidooni gibt einen Überblick über die Notwendigkeit von rassismuskritischer Bildung und liefert praxisnahe Beispiele zu Einbettung in die eigene Arbeit.«
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Kommentar von Danja Erni
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Zusammenfassung
»Die Ausstellung zeigte am Beispiel Berlins, wie aufgrund rassistischer Ordnungen Kinder und Jugendliche und so manche Lehrkräfte an gleichberechtigter schulischer Teilhabe gehindert werden, welche geschichtlichen und rechtlichen Zusammenhänge bestehen und wie die beteiligten Schüler*innen und ihre Eltern, betroffene Lehrer*innen und auch ganze Communities damit umgehen.
Die Ausstellung ist das Ergebnis des kollaborativen Forschungs- und Ausstellungsprojekts “Passkontrolle. Leben ohne Papiere in Geschichte und Gegenwart”. Es wurde in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule Berlin, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, der Stiftung Jüdisches Museum Berlin, dem Verband für interkulturelle Arbeit – VIA-Regionalverband Berlin/Brandenburg e.V./dem RomaniPhen Archiv, dem FHXB-Museum, der IniRromnja, International Women Space und Jugendliche ohne Grenzen durchgeführt und vom Institut für angewandte Forschung finanziert.« (Beschreibung auf fhxb-museum.de)
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Kommentar von Danja Erni
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»Kinder wollen lernen. Dennoch verlieren so viele von ihnen den Mut, ihr Selbstbewusstsein und ihr Interesse, sobald sie in der Schule sind. Lernen kann nur gelingen, wenn Erwachsene eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen – es erfordert einen Raum, in dem Kinder sich wohl fühlen, Respekt und Anregungen bekommen und ihre Persönlichkeit entfalten können. Nur so entsteht Motivation, nur so können sie die Lernangebote auch wirklich nutzen. Dieser Band zeigt in sechs Beiträgen, welche Hilfestellungen notwendig sind, um die zwischenmenschlichen Beziehungen in Kindergarten und Schule zu verbessern, damit Lernen wieder gelingt.«
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Kommentar von Danja Erni
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»Paulo Freire gilt nicht zu Unrecht als bedeutendster Volkspädagoge der Gegenwart. Seine großangelegten Alphabetisierungskampagnen in den Slums und trostlosen Landarbeitersiedlungen Brasiliens haben die Machthaber aufgeschreckt, das Militärregime zögerte nicht, Freire zu verhaften und auszuweisen. Aber Freires pädagogische Praxis und sein Erziehungsprinzip der ‚Bewußtmachung‘ richten sich nicht nur gegen Armut und Ausbeutung, sie fordern genauso die traditionellen Bildungssysteme Europas wie die Revolutionsstrategien der Linken heraus. Seine Erziehung zur Selbstbefreiung will aus dem Lernen an und in der Lebenssituation des einzelnen die Einheit von Denken und Handeln entwickeln. Diese allein bewahrt vor der Entmündigung durch Lehrer, Agitatoren und Unterdrücker. Lehren ist dann Problematisieren, nicht Programmieren mit fremdem Wissen und Beschreiben fremder Wirklichkeit, Lernen ist dann Erkenntnisvorgang und Veränderung des Lebens.«
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Kommentar von Danja Erni
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»Iniva Creative Learning (ICL) reflects the belief that contemporary art can stimulate and challenge our understanding of the world around and within us. We produce art focused learning resources to support teachers, counsellors, therapists, art educators and parents who are interested in new ways of fostering emotional intelligence and developing creative thinking by exploring what makes us who we are and shapes where we are going.« https://iniva.org/learning/
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Emotional Learning Cards von Iniva Creative Learning Beschreibung Was ist das Material? (Kurzzusammenfassung) Bei den englischsprachigen Materialien handelt es sich um Kartensets, auf denen Kunstdrucke auf der einen Seite abgebildet werden und auf der Rückseite therapeutische Fragen und Diskussionsanregungen zu ihrer psychologischen Wirkung in Bezug auf die Motive und ein übergeordnetes Thema des emotionalen Lernens (z.B. How do we live well with others? What do you feel?). Das Material stammt aus dem englischen kunsttherapeutischen Feld. Die Kartensets wollen laut der Webseite, dazu anregen Diskussionen mit Themenfeldern wie Verschiedenheit, Diversität, Outsider/Insider Erfahrungen und anderen zu verbinden, um Stereotype herauszufordern und emotionale Kompetenzen zu stärken (»[…] discussion relating to difference, diversity, outsider / insider experiences, and how past histories (both personal and collective) shape the present.« https://iniva.org/learning/emotional-learning-cards/) Die Sets sollen auch Vorannahmen, darüber wer Kunst macht und wie, herausfordern. Sie sind online für £14.95 bestellbar. An wen richtet sich das Material? Die Karten richten sich vor allem an Kunsttherapeut_innen an Schulen, Therapeut_innen und Workshopmacher_innen allgemein sowie an interessierte Individuen, die im Bereich emotionales Lernen und/oder Psychotherapien oder Kunst(therapie) tätig sind. Die Verwendung des Materials erscheint je nach Kartenset eher im Erwachsenenbereich oder im Kinder-/Jugendbereich oder beidem als möglich. Wer hat das Material gemacht und aus welcher Positionierung/ Perspektive? Die Karten wurden von Iniva Creative Learning entwickelt. Das ist eine Partnerschaft von A Space at Shacklewell Primary School, die kreatives Lernen mit therapeutischen Ansätzen hauptsächlich für Kinder und Jugendliche verbinden, hier in dem Material vor allem von Lyn French in der Konzeption und dem Text, und Iniva, die führende zeitgenössische bildende künstlerische Organisation des United Kingdom. Lyn French hat erst Kunst studiert und dann verschiedene kunsttherapeutische Ausbildungen gemacht, weitere Informationen zum Beispiel zu ihrer Positionierung in sozialen Kontexten oder ihre Einstellung zum Thema Diskriminierungskritik konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Bei Iniva wird die künstlerische Leitung von Sepake Angiama übernommen, sie ist eine Schwarze Kuratorin und Kunstpädagogin, die bereits auf bekannten Shows (z.B. documenta 14) und in bekannten Häusern tätig war (https://www.bakonline.org/person/sepake-angiama/). Insgesamt scheint das Team von Iniva heterogen zu sein: die Namen der Mitarbeitenden (keine Fotos oder eigene Positionierungen auf der Website) und meine weitere Recherchen zu den Personen lassen mich vermuten, dass viele BlPoc bei Iniva tätig sind und ihre Expertise in die unterschiedlichen Unternehmensbereiche einbringen. Vieles lässt sich aus dem Webauftritt der Organisation aber auch nicht erschließen. Wie ist das Material aufgebaut und gestaltet? Die Kartensets kommen in bunten, einfarbigen Boxen und klarem Design, es gibt immer eine Art »kleine Anleitung«, wobei die Nutzung der Karten völlig frei und entsprechend den eigenen Bedürfnissen empfohlen wird, jedoch werden auch Methoden vorgestellt und eine kleine Einführung in den Ansatz des emotionalen Lernens gegeben. Die Karten selbst haben eine Seite, auf der ein Kunstdruck von Künstler_innen of Colour oder Schwarzen Künstler_innen abgebildet ist. Auf der Rückseite finden sich dann Namen und Titel von Künstler_in und Werk, sowie Anregungen und Fragen für das therapeutische/reflektierende Gespräch. Teilweise werden auch Interpretationen der Arbeiten zur Diskussion angeboten. Diese Anreize können, müssen aber nicht genutzt werden. Es wird empfohlen, dass man entweder mehr auf den psychologischen oder künstlerischen Aspekt oder beides eingehen kann. Ist die Darstellung divers? Wer wird wie dargestellt? Wer spricht über wen? Die künstlerischen Arbeiten auf den Karten sind sehr heterogen und bilden Ungegenständliches, Gegenständliches und oft auch unterschiedliche Menschen bzw. Gruppen ab. Positiv fällt mir auf, dass BIPOC hier mindestens genauso häufig repräsentiert sind, wie weiße Personen. Auch habe ich den Eindruck, dass unterschiedliche soziale Milieus repräsentiert werden. In Hinblick auf die Kategorien Gender und sexuelle Orientierung würde ich mir eine ausgeprägtere Diversität bei den Darstellungen der Personen wünschen. Lediglich auf wenigen Karten, lassen sich Darstellungen von Personen finden, die Vorannahmen über die Gender identity bzw. konventionelle Stereotype von Körpermerkmalen in Bezug auf Gender irritieren und Darstellungen von z.B. homosexuellen Paaren kommen in den mir vorliegenden Sets nicht vor. In den mir vorliegenden Kartensets gibt es einige Darstellungen von »Familien« wobei hier öfter konventionelle Familienkonstellationen (weibliche und männliche Person und Kinder, scheinbar alleinerziehende weibliche Person) gezeigt zu werden scheinen. Lediglich eine Familiendarstellung der mir vorliegenden Sets ist in ihrer Darstellung soweit abstrahiert, dass die Frage nach »Mutter«, »Vater« etc. weniger in den Vordergrund rückt oder zumindest eine offene Interpretation bzw. Identifikation erlaubt (Laylah Ali, Untitled 2001 in What do you feel?). Andere Karten, auf denen scheinbar konventionellere Konstellationen dargestellt werden, versuchen Stereotype durch die Impulse auf der Rückseite zu irritieren oder hinterfragen bestimmte Lesearten oder Interpretationen. In der Ansprache ist mir aufgefallen, dass ab und an z.B. von »mother/parents and child« gesprochen wird, oft wird aber auch nur von »parents« gesprochen. Werden Diskriminierungen reproduziert? Gibt es blinde Flecken? Können sich bei der Arbeit Fallstricke ergeben? Im Set »How do we live well with others?« fiel mir die Karte zu Tania Brugueras Arbeit »Tatlin´s Whispers #5« auf, auf deren Rückseite ein Impuls lautet: »There are many ways in which we can choose to protest, such as through demonstrations or social media. In the past, women have mobilized to challenge society´s view of them and to gain the right to vote. People who are gay or lesbian have also brought about significant changes in how we view sexual identity. How have the roles of men and women in our society changed?« Sofern dies auch auf die Stonewall Aufstände bezogen sein sollte, wovon ich ausgehe, sollten hier im Textteil aufgrund der historischen Tatsachen unbedingt Transgender und Personen of Colour miteinbezogen werden. Eine intersektionale Perspektive wäre hier angebracht. Wie bereits weiter oben angedeutet, gibt es auch einige Karten, die bei mir binäre Geschlechterzuordnungen aufrufen durch Formulierungen à la »Männer und/oder Frauen« »Mutter und/oder Vater«. Einige der Karten, die sich auf »Kultur« beziehen, erscheinen mir zumindest in Ansätzen geeignet, um Stereotype zu verfestigen bzw. reproduzieren sie teils durch die Text-/Bildkombinationen problematische »küchenpsychologische« Annahmen über »verschiedene Kulturen«. Zum Beispiel verknüpft eine Karte symbolisch Essen mit Ländern und Kulturen mit denen sich Personen identifizieren und fragt dann nach den Lieblingsgerichten der Teilnehmenden, wo diese herkommen und was diese Gerichte über die Person aussagen. Oder eine andere Karte legt nahe, dass Kleidung der Welt zeigt, wo wir herkommen und versucht dann diese Annahme durch Fragen in Bezug auf den persönlichen Kleidungsstil, und inwiefern er von Gender, Culture oder Religion geprägt sei, wieder zu wenden. Diese Karten erscheinen mir gleichermaßen geeignet, um das erstgenannte Klischee zu irritieren oder zu verfestigen, je nachdem wie die Teilnehmenden die Setzung des ersten Satzes aufnehmen und wie sensibel die Leitung mit dem Material umgeht. Eine andere Karte verbindet im Text Armut mit einem »Einblick in andere Teile der Welt« und einem Bild, das eine Frau mit Kopftuch und ein Kind in einer spartanischen Holzbretter-Hauskonstruktion sowie einem Wellblechunterstand zeigen und legt nahe, dass die abgebildeten Menschen dort wohnen. Eine Karte aus »How do we live well with others?« hat mich besonders irritiert und zu Recherchen veranlasst, hier geht es um »Nelson’s Ship in a Bottle« von Yinka Shonibare MBE. Auf der Karte heißt es: »[…] what may result when two very different cultures come together. History shows us that, time and again, the more powerful culture takes control. In today´s world we aim for a different outcome. We try to learn from each other and in the process create something new, just as this British ship with its African-style sails symbolizes. […]« Hier wird eine sehr positive Auslegung globaler Zusammenhänge angenommen, die weiter in der Gegenwart existierende globale Macht(ungleich)verhältnisse z.B. im globalen Handel ausblendet und eher, wie ich vermute eine Perspektive der Transkulturation einnimmt. Die Karte verweist zwar auch auf Macht und später auf Komplexität in Bezug auf Verbindungen zu anderen Ländern oder Menschen, aber hier sei empfohlen, diverse (online verfügbare!) Quellen zu sichten, die die komplexen Bedeutungsebenen der Arbeit Shonibares abbilden. Diese ist meinen Recherchen nach insbesondere empowernd zu lesen (deshalb positiv gewendet) und wendet sich gegen Victimization, die Darbietung in diesem Material mit diesem Text bietet sich aber meiner Ansicht nach aus weißer Perspektive auch zur Vereinnahmung an. Zudem muss bedacht werden, dass Nelson, die Trafalgar Seeschlacht und die HMS Victory englischen Lesenden hinreichend bekannt sein dürften, Deutschen eher weniger. Ist das Material intersektional ausgerichtet? Das Material bezieht sich in den Impulsen einiger Karten auf Begriffe wie »Gender«, »Culture«, »Religion«, »Race« und »Class«, wobei diese nicht notwendigerweise zusammen genannt werden. Das Material bemüht sich generell um die Beleuchtung unterschiedlicher sozialer Kategorien in der Bildauswahl, als auch den Impulsen/Textteilen. Teils werden auf den Karten jedoch nur eine oder wenige Kategorien angesprochen oder aber eher getrennt voneinander betrachtet, während zum Beispiel das Bildmaterial oder Anregungen in den Texten eine (konsequent) intersektionale Perspektive nahe legen würden. Die Idee von verschiedenen Arten von Diskriminierung sehe ich in dem Material realisiert, auch wird durchaus eine Perspektive auf Mehrfachdiskrminierung, aber eine tiefgehende intersektionale Perspektivierung in Bezug die Verwobenheit und Interdependenz der Diskriminierungsarten angeht, sehe ich aber eher nicht realisiert. Gründe, die für und gegen eine Empfehlung sprechen bzw. Stärken und Schwächen Besonders positiv hervorzuheben ist, dass die künstlerischen Arbeiten alle von BIPOC hergestellt wurden und sich die Positionen auch explizit und aktivistisch mit Themen wie Gender, Race, Culture, Identity, Class etc. auseinander setzten und die vorgestellten Arbeiten sehr komplexe, reichhaltige und vielfältige künstlerische Positionen repräsentieren. Leider finde ich, dass die Texte in Kombination dazu in einigen Fällen problematische Leserichtungen eröffnen. Einige Karten zeigen sich explizit diskriminierungskritisch und thematisieren Macht, Verantwortung und Selbstreflexion oder hinterfragen althergebrachte Normen und Stereotype sowie Verhaltensregeln. Andere Karten wiederholen in meinen Augen gängige, simplifizierende stereotypische Annahmen in Hinblick auf Kulturen und Nationen oder scheinen (über)betont (?) versöhnliche Perspektiven anzubieten, nachdem Motto »kulturelle Vielfalt bereichert so ungemein«. Teilweise fehlt mir, wie bereits erwähnt, vorallem auf visueller Ebene die Sichtbarkeit von einigen marginalisierten Gruppen (z.B. Transgender oder homoxeuelle Paare im Kontext Familie oder be_hinderte Personen). Die Karten sind in jedem Fall ausgezeichnet geeignet, um den eigenen Kanon zu erweitern und motivieren, sich in weitere Recherchen zu stürzen. Hinweise, wie mit dem Material gearbeitet werden sollte und was fehlt, oder es nicht bietet Das Material stammt aus dem United Kingdom und muss meiner Ansicht nach dementsprechend in seinem Entstehungskontext verstanden werden. Bei mir ergaben hinsichtlich der Behandlung von kulturellen Aspekten daher zunächst Irritationen mit dem Material, die ich oben beschrieben habe. Das mag ggf. mit einem spezifisch nationalen Diskurs über »Multiculturalism« in UK zusammen hängen. Das Material ist auch kritisch auf Lesarten, die durch spezifische Diskurse über Kulturen und Nationalitäten in Deutschland entstehen können, zu prüfen und ggf. müssen Anpassungen in der Arbeit mit dem Material vorgenommen werden. Bei mir als weißer Deutscher mit Migrationshintergrund stellten sich in Bezug auf die »Kultur«aspekte auf manchen Karten triggernde Verbindungen zu mir (zu gut) bekannten deutschen Diskursen heraus. Die Person, die mit den Karten arbeitet, sollte sich ihrer eigenen Positionierung bewusst sein und sensibel mit Gesprächssituationen insbesondere in Gruppen umgehen, da es sich hier um teils sehr intime Themen handelt. Christiane Jaspers Ebenfalls vorhanden und grob gesichtet: A-Z of Emotions : 26 Contemporary Art Cards with commentary + creative exploration & build an emotional vocabulary A-Z od Leadership: 26 Contemporary Art Cards identifying the key features of emotionally intelligent leadership with commentary + questions to stimulate creative learning Who are you? Where are you going? Emotional learning Cards. 20 contemporary art cards for stimulating creative exploration What do you feel? Emotional Learning Cards. 20 contemporary art cards for stimulating creative exploration
Kommentar von Danja Erni
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»In embracing the unpredictability of human behavior, he has always sought to provide people with the knowledge and structures to determine their own environment for living and to enhance their independence and self reliance, also in difficult situations like shanty towns.
Among the means devised by Friedman were manuals that illustrate basic skills in the fields of architecture, urban planning and administration for the non-specialist. His many proposals for architectural projects are mainly intended to help and inspire people within the field and out; “to get people to think”.
Friedman’s ideas led him beyond architecture. His sphere of engagement broadened to include sociology, economics, mathematics, information science, planning, visual art and film-making. Although Friedman’s oeuvre would seem to encompass a wide field, all his life he has adhered to principles based on the requirement of individual freedom and responsible use of the environment.
Friedman’s work consists mainly of proposals set out in drawings and models, and ideas and theories formulated and illustrated in publications, speeches and films. Friedman also gained recognition for his artwork.« http://www.yonafriedman.com
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Kommentar von Danja Erni
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»Die Studie beschreibt, wie sich dunkelhäutige Menschen in der Schweiz fühlen und mit welchen Problemen sie im Alltag zu kämpfen haben. Klischees und Vorurteile aus kolonialer Vergangenheit gegenüber Menschen mit afrikanischem Erbe halten sich hartnäckig. Auch wenn viele der dunkelhäutigen Menschen seit langem den Schweizer Pass haben oder gar hier geboren und aufgewachsen sind, empfinden doch die meisten, dass sie wegen ihres anderen Aussehens nie so richtig dazugehören.Die Studie erfasst mit qualitativen Interviews das individuelle Erleben, analysiert mit einem sozialpsychologischen Ansatz die Wahrnehmungen der Betroffenen und beschreibt deren Reaktionsmuster auf erfahrene «
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Kommentar von Danja Erni
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Die Toolbox ist eine von der FU-Berlin erstellte und freizugängliche Internet-Plattform, die Materialien, Informationen sowie weiterführende Links zum Thema Gender- und Diversität in der Lehre bereitstellt. Sie richtet sich nach eigener Aussage hier an Lehrende der FU-Berlin, ist dennoch für alle Interessenten zugänglich.
Auf dem ersten Blick wirkt die Webseite sehr überladen. Ich habe etwas gebraucht, um zu verstehen wie sie aufgebaut ist, da sie viel Textinformation enthält. Über einzelne Schlagworte, tastet man sich dschungelartig von Link zu Link durch und wird dabei tiefer in die Thematik eingeführt. Es werden Begriffe definiert, Kontexte vermittelt, Methoden vorgestellt, Workshopangebote aufgelistet, sowie aktuelle Diskurse rundum Gender- und Diversity an der FU-Berlin aktualisiert und veröffentlicht. Ich bekomme den Eindruck, dass die Toolbox versucht die Leser*innen spielerisch heranzuführen. Es gibt hierzu ein Starter-Kid, ein Einführungsvideo und ein Quiz, das gelerntes Wissen zu der Thematik abfragt. Das Quiz funktioniert jedoch derzeit nicht. Das Einführungsvideo erklärt die Inhalte nachvollziehbar und in einer einfachen Sprache. Ich frage mich diesbezüglich, ob die Bildebene im Video nicht wiederum Stereotype reproduziert. Das Starter-Kid bietet eine Checkliste für gender- und diversitätsbewusste Lehre an, sowie ein FAQ zu Übersichtsfragen. Die Liste besteht aus Impulsfragen, die nach den Dimensionen »Inhalte«, »Lehrende«, »Lernende«, »Methodik« und »Rahmenbedingungen« geordnet sind. Ich finde sie gelungen, da sie kein Patenrezept vorgibt, sondern eher versucht Lehrende zur Reflexion zu motivieren.
Unter der Spalte Lehrmethoden, werden Lehrende Impulse zur Veranstaltungsplanung vorgestellt. Die Methodenbrandbreite, die über externe Links zu entdecken sind, finde ich beachtlich. Wenn man Zeit und Geduld mitbringt, findet man viele Materialien, die lehrreich sind. Alle verfassten Texte, sind wie ich finde in einfacher Sprache verfasst.
Die Komplexität des Themas wird meiner Meinung durch die Vereinfachung der Sprache nicht aufallend reduziert. Es kommt teilweise vor, wie unter der Rubrik »Kompetenzen«, dass Erwartungen an Lernenden schaubildartig/vereinfacht aufgelistet werden, eine Art Prototyp von Lehre entsteht, die es eigentlich nicht gibt. Dies ist aber nicht bei allen Themen der Fall. Viele Themen sind gründlich recherchiert. Hierzu nennt die Toolbox verschiedene Defintionen und Quellen diverser Autor*innen, die widerum in Eigenrecherche weiterverfolgt werden können.
Somit ist die Stärke der Toolbox ganz klar die Bandbreite an Informationen und Materialien, (Ich habe nicht alle Materialien ersichten können), sowie Links zu weiteren pädogischen Materialien. Die Bandbreite bedarf meiner Meinung nach jedoch ein anderes Design und eine übersichtlichere Ordnung. Das Design ist sehr schlicht und die Bilder sind meiner Meinung nach etwas plakativ und reproduzieren zum Teil Klischées, wobei insgesamt die Tendenz besteht, das Design eher »neutral« zu halten. Durch diese Aspekte war es für mich einwenig mühsam gewesen, mich durch die einzelenen Inhalte zu klicken.
Auf dem Smartphone ist das Design wiederum übersichtlicher, da die einzelnen Inhalte nach und nach beim runterscrollen angezeigt werden.
Nhu Y Linda Nguyen
Kommentar von Danja Erni
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»Wir haben die Vision einer geschlechtergerechten und diversitätsreflektierten Kinder- und Jugendhilfe. Mädchen und Jungen sollen sich jenseits stereotyper Bilder und Erwartungen, ungeachtet ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihres Geschlechtes, ihrer körperlichen oder geistigen Verfasstheit, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe entsprechend ihres Alters, ihrer Neigungen und Interessen frei entwickeln können. […] Als landeszentrale Fachstelle der Kinder- und Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen agieren wir an der Nahtstelle zwischen Praxis, Theorie und Politik. « https://www.gender-nrw.de/unsere-vision/# Zugriff 14.03.20 »FUMA e.V. ist ein partei- und verbandsunabhängiger, anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe.« https://www.gender-nrw.de/fuma-e-v/ Zugriff 14.03.20
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FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW
FUMA e.V. ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe. FUMA setzt sich zum Ziel, eine »geschlechtergerechte[n] und diversitätsreflektierte[n] Kinder- und Jugendhilfe« zu fördern. FUMA richtet sich hauptsächlich an Einrichtungen und Träger der Kinder- und Jugendhilfe, sowie pädagogische Fachkräfte im schulischen und außerschulischen Bereich.
Die Fachstelle positioniert sich explizit innerhalb von folgenden theoretischen Perspektiven:
- Gender Mainstreaming
- Diversity Management
- Gender Pädagogik mit den Ansätzen der Mädchen_arbeit und Jungen_arbeit als zentrale Perspektiven
- interkulturellen Pädagogik
- differenzsensiblen bzw. diversitätsbezogene Ansätze
Dazu gehören folgende Tätigkeiten:
- Qualifizierung, Beratung, Begleitung für Einrichtungen und Träger der freien Jugendhilfe zu Gender Mainstreaming und diversitätsreflektierten Perspektiven
- Qualifikation, Beratung, Information für Fachkräfte zu Gender, Interkulturalität und Diversität (z.B. Workshops, Blended Learning, Digitale Selbstlern-Angebote)
- Entwicklung und Bereitstellung von Materialien und Methoden
- Praxisprojekte für Mädchen und Jungen sowie für junge Erwachsene zur fachlichen Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe
Ein Workshop heißt zum Beispiel: »Rassismuskritik &, kritisches Weißsein – Ein Seminar zur Stärkung einer rassismuskritischen pädagogischen Haltung« und richtet sich vorrangig an Weiße Pädagog_innen. Es besteht aus einer theoretischen Einführung, Selbstreflexion und einem praxis- bzw. anwendungsbezogenen Teil. Ein anderer Workshop heißt »Rassismus, Männlichkeiten* und Empowerment – Was uns stärkt und was uns verbindet« und richtet sich an »BPoC Multiplikatoren* der pädagogischen Arbeit, die sich selbst als Männer* definieren«.
Die Webseiten von FUMA finde ich visuell ansprechend gestaltet und übersichtlich. Das Bilderangebot der Webseite vorallem bunte Gegenstände. Stereotypisierende Darstellungen werden so weitestgehend vermieden, es werden aber auch nicht unbedingt diversifizierende Bilderwelten angeboten.
Neben den o.g. theoretischen Perspektiven konnte ich anhand des Themenspektrums und der Workshop-Teamer_innen auch eine deutliche intersektionale sowie eine macht- bzw. herrschaftskritische Positionierung beobachten. Das Team von FUMA scheint divers aufgestellt zu sein und diese Positionierung wieder zu spiegeln.
Besonders hervorzuheben sind die digital zur Verfügung gestellten Angebote, von denen viele kostenlos sind und nur einer Anmeldung bedürfen. Zu den digitalen Angeboten zählt auch die Webseite fumadigital.de auf der eine Mediathek sowie Webinare und Vernetzungsmöglichkeiten angeboten werden. Außerdem gibt es einen Youtube Channel und Erklärvideos.
Ein Methodenkoffer für die praktische Bildungsarbeit kann kostenlos nach erfolgter Teilnahme an einer Anti-Bias-Fortbildung ausgeliehen werden.
Entsprechend der Zielgruppe des Angebotes ist die Seite nicht unbedingt in wissenschaftlich komplexen Sprachduktus, aber eben auch nicht in leichter Sprache formuliert. Die Beiträge sind nur auf Deutsch verfügbar.
Mir fällt außerdem auf, dass die soziale Kategorie »Klassismus« zwar mit dem Begriff »soziale Herkunft« innerhalb der Selbtbeschreibung der FUMA auftaucht, aber im Workshop-Angebot nicht (erkennbar) auftaucht.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»Im Berufsalltag von Kunstvermittler_innen findet eine Auseinandersetzung mit der Repräsentation ihrer Arbeit – also der Vermittlung von Vermittlung – oftmals allein auf pragmatischer Ebene statt, bspw. wenn die Routinen des Museumsbetriebs, Ankündigungen von Veranstaltungen oder die Adressierung von Besucher_innen erfordern. Für eine reflektierte Dokumentation und Präsentation von Vermittlungsarbeit fehlen nach wie vor meist die Ressourcen, aber auch das Bewusstsein für deren Notwendigkeit. Eine weitere Herausforderung für die Arbeit an Darstellungsweisen manifestiert sich dort, wo bspw. mit Vermittlungsformaten und -inhalten experimentiert wird, jedoch die entstehenden Repräsentationen das Aussergewöhnliche dieser Aktionen nicht zu sehen geben. Stattdessen werden häufig bereits bekannte Motive und Lesarten wiederholt (vgl. Gavranić 2012: 181). Mit dem Projekt Kunstvermittlung zeigen (2011-2013) konnte sich gezielt den Fragen nach der Repräsentation von Vermittlungsarbeit angenommen werden; einem Gegenstand, der im Bereich der wissenschaftlichen Forschung bis heute grösstenteils unbearbeitet ist.« (Textauszug)
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Bassam Ghazi ist Theaterpädagoge am Stadttheater Köln und bietet Fortbildungen und Workshops zu folgenden Themen an: Diversität / Inklusion / Migration / Diskriminierung / Rassismus
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Kommentar von Danja Erni
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»In an effort to deny the ongoing effect of colonialism and imperialism on contemporary political life, the death knell for a multicultural society has been sounded from all sides. That’s the provocative argument Paul Gilroy makes in this unorthodox defense of the multiculture. Gilroy’s searing analyses of race, politics, and culture have always remained attentive to the material conditions of black people and the ways in which blacks have defaced the „clean edifice of white supremacy.“ In Postcolonial Melancholia, he continues the conversation he began in the landmark study of race and nation ‚There Ain’t No Black in the Union Jack‘ by once again departing from conventional wisdom to examine — and defend — multiculturalism within the context of the post-9/11 „politics of security.“
This book adapts the concept of melancholia from its Freudian origins and applies it not to individual grief but to the social pathology of neoimperialist politics. The melancholic reactions that have obstructed the process of working through the legacy of colonialism are implicated not only in hostility and violence directed at blacks, immigrants, and aliens but in an inability to value the ordinary, unruly multiculture that has evolved organically and unnoticed in urban centers. Drawing on the seminal discussions of race begun by Frantz Fanon, W. E. B. DuBois, and George Orwell, Gilroy crafts a nuanced argument with far-reaching implications. Ultimately, Postcolonial Melancholia goes beyond the idea of mere tolerance to propose that it is possible to celebrate the multiculture and live with otherness without becoming anxious, fearful, or violent.«
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Kommentar von Danja Erni
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Zusammenfassung
»Wir möchten mit dem eLearning Tool connecting the dots vor allem auch Stimmen einen Platz geben und hörbar machen, die in der hegemonialen Geschichtsschreibung zum Schweigen gebracht wurden. Hier könnt ihr zu folgenden Themen unterschiedliche Perspektiven aus mehr als 500 Jahren Geschichte kennenlernen: zu Kolonialismus, Rassismus in Deutschland, Mensch und Natur, Arbeit, Kapitalismus, Demokratie und Herrschaft, Kultur, Migration und Flucht, Gender und Sexualität sowie Entwicklung.«
Abstract
»In der hegemonialen Geschichtsschreibung gibt es unzählige Leerstellen. Viele Geschichten, die wichtig für die Gestaltung unserer Gegenwart und die Vorstellung möglicher Zukunft sind, wurden noch gar nicht geschrieben.
Um diese Leerstellen ansatzweise zu füllen haben wir in dem eLearning Tool connecting the dots zahlreiche aufschlussreiche Zitate von Menschen aus vielen Epochen, Erdteilen und mit vielfältigen gesellschaftlichen Perspektiven (in Bezug auf Klasse, Geschlecht, Sexualität und Rassifizierung) gesammelt. In der gleichnamigen Broschüre connecting the dots könnt Methoden kennenlernen, um Zeitstrahlzitate anzuwenden und Hintergrundtexte zu einzelnen Zeitstrahlthemen finden.
Diese unterschiedlichen Sichtweisen der Zeitstrahlzitate stellen Ressourcen für uns dar, die wir mit unseren eigenen Erfahrungen, Gedanken und Ideen verbinden können. Einige Perspektiven können uns entmutigen, weil Probleme, die wir noch heute überkommen wollen, vielleicht schon scheinbar erfolglos vor Jahrhunderten von sozialen Bewegungen kritisiert wurden. Einige Perspektiven können uns aber auch ermutigen, weil sie unsere Gegenwart in neuem Licht und veränderbar erscheinen lassen.
Wir möchten mit dem eLearning Tool connecting the dots vor allem auch Stimmen einen Platz geben und hörbar machen, die in der hegemonialen Geschichtsschreibung zum Schweigen gebracht wurden. Hier könnt ihr zu folgenden Themen unterschiedliche Perspektiven aus mehr als 500 Jahren Geschichte kennenlernen: zu Kolonialismus, Rassismus in Deutschland, Mensch und Natur, Arbeit, Kapitalismus, Demokratie und Herrschaft, Kultur, Migration und Flucht, Gender und Sexualität sowie Entwicklung.«
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Projektbeschreibung
»In der hegemonialen Geschichtsschreibung gibt es unzählige Leerstellen. Viele Geschichten, die wichtig für die Gestaltung unserer Gegenwart und die Vorstellung möglicher Zukunft sind, wurden noch gar nicht geschrieben.
Um diese Leerstellen ansatzweise zu füllen haben wir in dem eLearning Tool connecting the dots zahlreiche aufschlussreiche Zitate von Menschen aus vielen Epochen, Erdteilen und mit vielfältigen gesellschaftlichen Perspektiven (in Bezug auf Klasse, Geschlecht, Sexualität und Rassifizierung) gesammelt. In der gleichnamigen Broschüre connecting the dots könnt Methoden kennenlernen, um Zeitstrahlzitate anzuwenden und Hintergrundtexte zu einzelnen Zeitstrahlthemen finden.
Diese unterschiedlichen Sichtweisen der Zeitstrahlzitate stellen Ressourcen für uns dar, die wir mit unseren eigenen Erfahrungen, Gedanken und Ideen verbinden können. Einige Perspektiven können uns entmutigen, weil Probleme, die wir noch heute überkommen wollen, vielleicht schon scheinbar erfolglos vor Jahrhunderten von sozialen Bewegungen kritisiert wurden. Einige Perspektiven können uns aber auch ermutigen, weil sie unsere Gegenwart in neuem Licht und veränderbar erscheinen lassen.
Wir möchten mit dem eLearning Tool connecting the dots vor allem auch Stimmen einen Platz geben und hörbar machen, die in der hegemonialen Geschichtsschreibung zum Schweigen gebracht wurden. Hier könnt ihr zu folgenden Themen unterschiedliche Perspektiven aus mehr als 500 Jahren Geschichte kennenlernen: zu Kolonialismus, Rassismus in Deutschland, Mensch und Natur, Arbeit, Kapitalismus, Demokratie und Herrschaft, Kultur, Migration und Flucht, Gender und Sexualität sowie Entwicklung.«
Rezensionen
Glokal e.V. bietet mit »Connecting the dots. Geschichte(n) von Unterdrückung und Widerstand« ein eLearning Tool im Bereich Geschichtsschreibung aus postkolonialer und intersektionaler Perspektive an. Es richtet sich an Lehrer*innen und Akteur*innen der politischen Bildungsarbeit.
Zusätzlich kann mensch eine Publikation bestellen, die eine Einführung in die Hintergründe von machtkritischem historisch-politischen Lernen aus Perspektive einer dekolonialen Praxis bietet, und näher auf inhaltliche und methodische Aspekte von u.a. pädagogischer Arbeit in diesem Feld legt.
Es geht bei diesem Angebot um die Erweiterung und Dekonstruktion von hegemonialen Wissensbeständen. Dabei bedient sich die »Zeitstrahlmethode« des eLearning-Tools aus sogenannten »alternativen Archiven«. D.h. es werden sowohl Zitate von Menschen aus minorisierter Perspektive als auch Zitate über minorisierte Gruppen gegenüber gestellt, zeitlich eingeordnet und im Kontext der »bekannten Geschichtsschreibung« verortet. Das Tool bietet dann weiterführend Hintergrundinformationen und Lesetipps an, die bei der Einordnung der Zitate helfen. Es gibt bisher jeweils einen Zeitstrahl zu 10 unterschiedlichen Themenfeldern (Arbeit, Entwicklung, Gender und Sexualität, Mensch-Natur-Verhältnisse, Demokratie und Herrschaft, Kapitalismus, Kolonialismus, Kultur, Migration und Flucht sowie Rassismus im deutschen Kontext.)
»Wir haben über Jahre zahlreiche Zitate von Menschen aus vielen Epochen und Erdteilen und mit vielfältigen gesellschaftlichen Perspektiven (in Bezug auf Klasse, Geschlecht, Sexualität und Rassifizierung) gesammelt. Diese Multiperspektivität auf Geschichte soll dazu beitragen, Geschichte(n) umzuschreiben, neu zu lernen, zu verlernen und selbst aktiv zu werden in widerständiger und nicht-hegemonialer Geschichtsschreibung und Gegenwartsgestaltung.« Zitat aus https://www.connecting-the-dots.org/hintergrunde/
Die Arbeit mit dem eLearning-Tool hat mich selbst immer wieder (emotional) überrascht. Zitate, die klingen als könnten sie aus der heutigen Zeit stammen, sind teils noch viel älter als erwartet und andersherum gibt es Zitate, die so antiquiert wirken, dass ihre Aktualität ziemlich stechend wirkt. Es macht Spaß mit dem Tool neue Informationen zu entdecken.
Leider empfand ich das Verschieben der Zitate auf technischer Ebene als mühselig und auch die Hintergrund-Texte sind teilweise in langen Blöcken verfasst. Ich frage mich daher, ob Jugendliche die nötige Geduld mitbringen, um sich intensiv mit den Inhalten des Tools zu beschäftigen. Zudem erlebe ich einen starken Fokus auf Text und Sprache, die ein hohes Sprachniveau voraussetzten. Ich frage mich zudem, ob das Tool ohne meine akademische Vorbildung ebenso intuitiv verständlich wäre.
Sehr aufschlussreich finde ich die intersektionale Ausrichtung, weil auch innerhalb der thematisch getrennten Zeitstrahls intersektionale Bezüge angeboten werden. Positiv finde ich außerdem, dass viele Autor*innen vertreten zu sein scheinen, die nicht aus hegemonialer Perspektive schreiben und sprechen.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»mangoes & bullets ist für alle gedacht, die sich mit Rassismus und anderen Herrschaftsverhältnissen beschäftigen wollen und dabei Inspiration für Widerstand und Alternativen suchen. Hier findet Ihr unter anderem Filme, Lieder und Gedichte, aber auch Informationen über Kampagnen und politischen Aktivismus. Diese Materialien stellen Unrechtsverhältnisse aus verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedliche Weisen infrage.«
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mangoes & bullets ist eine Webseite, die von 7 Mitmenschen des Teams von glokal e.V. iniziiert worden ist. Sie soll eine breite Materialsammlung zu rassismuskritischem und herrschaftskritischem sowie emanzipatorischem Denken und Handeln darstellen und sammelt unterschiedliche mediale Erzeugnisse. In der Selbstbeschreibung von mangoes &, bullets wird auf die gesellschaftliche Positionierung der Mitarbeitenden entlang unterschiedlicher Diskriminierungsarten hingewiesen, so explizit auf Rassismus, Gender und Klassismus.
Die Plattform bietet vielfältige Materialien auf ihrer Webseite oder zum Download an und bietet Verweise auf andere Projekte oder deren Materialien durch Links.
Das Team empfiehlt einen kritischen Umgang mit den Materialien, wenn mensch diese in der Bildungsarbeit nutzen möchte, da diese teilweise Inhalte haben können, die je nach Kontext und Umgang damit problematisch sein können. Hier wird auf eine intersektionale Betrachtung angespielt, diese aber nicht explizit thematisiert. Bsp.:»Vielleicht gibt es ein Lied, das vieler Leute Erfahrungen mit Rassismus sehr gut auf den Punkt bringt, aber dabei neoliberale Prinzipien wie z.B. »jede kann es schaffen, wenn sie sich nur anstrengt« anpreist und somit komplexe Verstrickungen von Rassismus und Kapitalismus/Neoliberalismus ausblendet.« (https://www.mangoes-and-bullets.org/ueber-mangoes-bullets/)
Das Angebot der Webseite erscheint mir sehr reichhaltig und äußerst vielfältig und die Selbstpositionierung der Initiative ist (selbst)kritisch. Mir scheint, das Angebot ist nicht explizit auf Personen in der Bildungsarbeit ausgelegt, sondern für alle Interessierten – daher finde ich die Gestaltung der Webseite (Rubriken, wo welche Materialien zu finden sind) in Ordnung. Ich habe allerdings eine Weile gebraucht, bis ich mich auf der Seite eingefunden hatte. Andererseits verleitet die Seite zum Stöbern und Schmöckern, was ich wiederrum positiv finde. Für die gezielte Arbeit zu bestimmten Themen ist die Organisation der Inhalte meiner Ansicht nach zu unübersichtlich oder zu wenig stringent.
Die Materialsammlung liefert neben Texten auch Zugang zu Videos und Audios was eine willkommene Abwechslung zu geschriebener Sprache darstellt.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»Die Publikation erscheint im Rahmen des Projektes (De-)koloniale Bilderwelten. Sie ist Teil eines 18monatigen Programms, das von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V. und glokal e. V. durchgeführt wurde. Es umfasste Fortbildungen, Kreativworkshops, roundtables mit den verschiedenen Akteur_innen und ein künstlerisches Plakatprojekt im öffentlichen Raum Berlins. Diese elementaren Fragen stehen im Zentrum des Projektes (De-) koloniale Bilderwelten (glokal.org/de-koloniale-bilderwelten). Das heißt: Wir möchten Sprach- und Bildpolitik in der Entwicklungszusammenarbeit unter die Lupe nehmen, kritisieren und auch zum politischen Handeln bewegen. Unser Ziel ist es, alternative Vorstellungswelten zu schaffen. Ausgangspunkt für das Projekt ist die entwicklungspolitische Spendenwerbung, die durch ihre Platzierung im öffentlichen Raum und in den Medien das Bewusstsein der Betrachter_innen prägt.«
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»The On the Edgware Road exhibition included installations, films and performances, both at the Serpentine Gallery and at the Centre for Possible Studies, the project’s home. The exhibition allowed visitors to experience the findings of the artists and local partners involved in the project and highlighted future programmes that unfolded throughout the following year.
The Edgware Road Project links artists with people living and working in this London neighbourhood. The diversity of the local people and their interests are reflected by the varying practices and geographies of the artists invited to take up residency at the Centre for Possible Studies. Their responses have been political, reflexive and revealing. An accompanying publication marked this moment in the project’s development with descriptions and propositions for the future, answering the question: What is a possible study?« (Beschreibung auf serpentinegalleries.org)
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»This article explores how the different forms of youth involvement in underground music scenes tend to develop into do-it-yourself (DIY) careers by triggering acquired expertise resulting from a long immersion in these scenes. It begins with an analysis of the representations of Portuguese punks about DIY and the ways in which they experience and develop networks and skills. Concomitantly, through a recent analysis carried out in Brazil in different underground music scenes, I examine the importance of DIY showing the approximation of two different musical, social, and geographical universes. This focus, besides amplifying the glimpse outside the Anglocentric look into creative cities, serves to understand how underground music scenes are a breath of fresh air when it comes to creative activity beyond mainstream cultural industries.«
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»Vor dreißig Jahre entwickelte die US-amerikanische Rechtswissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw das Konzept der Intersektionalität. Sie kritisierte damals das US-amerikanische Antidiskriminierungsrecht. Mittlerweile ist Intersektionalität ein theoretisches wie politisches Gerechtigkeitskonzept, durch das miteinander verwobene Herrschaftssysteme wie Rassismus, Kapitalismus und Patriarchat sowie ihre verschiedenen Diskriminierungsweisen deutlich gemacht werden.
Mit dem Buch »Reach Everyone on the Planet…« will das Gunda-Werner-Institut Kimberlé Crenshaw würdigen und durch eine Vielzahl von Beiträgen die aktuelle Bedeutung des intersektionalen Ansatzes veranschaulichen.
Das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung setzt mit diesem Buch eine Reihe von Würdigungen feministischer Denkerinnen und Aktivistinnen fort.
»Wenn wir das Problem nicht sehen, können wir es auch nicht lösen.« Kimberlé Crenshaw«
https://www.boell.de/de/2019/04/16/reach-everyone-planet
Kimberlé Crenshaw, Juraprofessorin an der UCLA und an der Columbia Law School, ist eine führende Expertin in den Bereichen Zivilrecht, Schwarze Feministische Rechtstheorie sowie Rasse, Rassismus und Recht. Crenshaws bahnbrechende Arbeit hat die Grundsteine für zwei Studienrichtungen gelegt, die durch von ihr geprägte Begriffe bekannt geworden sind: Critical Race Theory und Intersektionalität. Als Spezialistin für Rasse und Geschlechtergleichheit hat sie Workshops für Menschenrechtsaktivist* innen in Brasilien und Indien und für Verfassungsrichter*innen in Südafrika gegeben. Ihre Arbeit zu Intersektionalität beeinflusste den Entwurf der Gleichbehandlungsklausel in der südafrikanischen Verfassung maßgeblich. Zudem verfasste Crenshaw das Hintergrundpapier zu Geschlechter- und rassistischer Diskriminierung für die Weltkonferenz gegen Rassismus (WCAR), und sie koordinierte die Bestrebungen einer Nichtregierungsorganisation, die Einbeziehung von Gender in der Konferenzdeklaration der WCAR sicherzustellen. Sie ist die Mitgründerin und Geschäftsführerin des AAPF (African American Policy Forum) und Gründerin und Geschäftsführerin des Center for Intersectionality and Social Policy Studies an der Columbia Law School. Außerdem ist sie die Präsidentin des Center for Intersectional Justice (CIJ).
Die Website umfasst verschiedene Zugänge und Medien zu Intersektionalität und erläutert die komplexe Bedeutung des Begriffs mit Beispielen (u.a. dem von Kimberlé Crenshaw gewählten Bild der Strassenkreuzung) und bettet ihn historisch ein – von seiner Entstehung bis zu seiner Relevanz heute (Travelling Concepts). https://www.gwi-boell.de/de/reach-everyone-planet-kimberle-crenshaw-und-die-intersektionalitaet
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Die Frage nach der Wirkung von Kulturvermittlung hat Konjunktur: Umfangreiche Förderprogramme großer Stiftungen sollen die Forschung in diesem Bereich anschieben. Wissenschaftliche Begleitungen von Modellprojekten priorisieren schon seit vielen Jahren die Frage nach den Bildungswirkungen der Künste. Dabei sind diese ein umkämpftes und umstrittenes Feld: an Kulturvermittlung knüpfen sich unterschiedlichste Wirkungserwartungen. Die Spanne reicht von der Vision emanzipierter und widerständiger Subjekte bis zu der von flexiblen und leistungsbereiten Human Resources. Je nach Kontext erwartet man sich bessere Mathematiknoten und erhöhte Konzentration von SchülerInnen oder schlicht etwas mehr Selbstbewusstsein bei als benachteiligt geltenden Jugendlichen und ein bisschen weniger Konflikte im Wohnviertel. Oft soll Kulturvermittlung da einstehen, wo die Politik zu versagen scheint – gleichzeitig gilt die Partizipation am kulturellen Leben als grundgesetzlich verankertes Recht. Der vorliegende Band gibt der kontroversen Debatte um die Wirkungen von Kulturvermittlung Raum: 19 internationale AutorInnen aus Forschung und Praxis nehmen eine reflexive Haltung gegenüber den Wirkungsdiskursen ein, beschreiben ihre Erfahrungen aus der Arbeit als KulturvermittlerInnen, diskutieren die Fallstricke der Forschung und loten neue Perspektiven aus, was Wirkung sein kann.
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»Sowohl die Frauen- und Geschlechterforschung als auch die postkoloniale Forschung beschäftigen sich seit ihren Anfängen kritisch mit dem herrschenden Verständnis von Wissenschaft und ihrer erkenntnistheoretischen Grundlagen. Ein Aspekt ist hierbei die Rolle von Wissenschaftler*innen im Prozess der Wissensproduktion, also z.B. ihr Verhältnis zu ihrem Forschungsgegenstand oder den Forschungsobjekten.
„Wissen vom Standpunkt des Unmarkierten ist wahrhaft phantastisch, verzerrt, und deshalb irrational.“ (Haraway, 1995, S. 87)
Der Anspruch der Neutralität von Forschung, im Sinne einer Unabhängigkeit der Ergebnisse von den forschenden Personen, wurde umfassend in Frage gestellt. So zeigten Frauenforscher*innen auf, dass eine vorgeblich neutrale und universale Perspektive tatsächlich häufig einen Genderbias enthält. Ein solcher Androzentrismus, der Männlichkeit implizit zur Norm macht, führt zum Beispiel dazu, dass bestimmt Genres wie Briefe oder Tagebücher in der Literaturwissenschaft lange gar nicht als Literatur anerkannt wurden. Erst eine Diskussion von Produktionsbedingungen von Schriftsteller*innen und auch Bewertungsmaßstäben führte zu einer neuen Perspektive auf Ein- und Ausschlüsse in den literaturwissenschaftlichen Kanon. In der postkolonialen Forschung wurde herausgearbeitet, dass als universell präsentiertes Wissen nicht neutral, sondern oftmals eurozentristisch geprägt ist. So wird beispielsweise kritisiert, dass in der politikwissenschaftlichen Forschung über nicht-westliche Länder häufig Modelle und Maßstäbe aus europäischen oder nordamerikanischen Ländern unreflektiert übertragen werden. Besonders deutlich wird das bei Themen und Konzepten wie Demokratie, Fortschritt oder Entwicklung.« (https://www.genderdiversitylehre.fu-berlin.de/toolbox/inhalte/forschung/Inhaltselemente/Inhalte/situiert.html)
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»Exploring universal themes of identity, dreams and family, REBELS ON POINTE is the first-ever documentary film celebrating the world famous Les Ballets Trockadero de Monte Carlo. The notorious all-male, drag ballet company was founded over 40 years ago in New York City on the heels of the Stonewall riots, and has a passionate cult following around the world. The film juxtaposes intimate behind-the-scenes access, rich archives and history, engaging character driven stories, and dance performances shot in North America, Europe and Japan. Rebels on Pointe is a creative blend of gender-bending artistic expression, diversity, passion and purpose. A story which ultimately proves that a ballerina is not only a woman dancing—but an act of revolution in a tutu.« (Beschreibung auf icarusfilms.com)
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This essay examines the ubiquitous presence of Venus in the archive of Atlantic slavery and wrestles with the impossibility of discovering anything about her that hasn’t already been stated. As an emblematic figure of the enslaved woman in the Atlantic world, Venus makes plain the convergence of terror and pleasure in the libidinal economy of slavery and, as well, the intimacy of history with the scandal and excess of literature. In writing at the limit of the unspeakable and the unknown, the essay mimes the violence of the archive and attempts to redress it by describing as fully as possible the conditions that determine the appearance of Venus and that dictate her silence.
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Dass Städte politische Räume sind, verrät bereits die Herkunft des Wortes Politik vom griechischen polis. In Städten wird regiert und demonstriert, zuletzt in Kairo oder New York. In Städte wird aber auch investiert, Geld verwandelt sich in Häuser, in Wolkenkratzer und Vorortsiedlungen. Und schließlich ist Stadtplanung spätestens seit dem Umbau von Paris durch Georges-Eugènes Haussmann immer zugleich ein Instrument der politischen Kontrolle. All diesen Themen geht David Harvey in Rebellische Städte nach. Er befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Hochhausboom und Wirtschaftskrise, mit dem rasanten Wachstum chinesischer Städte und erkundet das emanzipatorische Potenzial urbaner Protestbewegungen wie »Occupy Wall Street« und »Recht auf Stadt«.
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»After over 120 years of French colonial rule in Algeria, the growing aspirations for independence culminated in the Algerian Revolution of 1954, which lasted until 1962. In order to combat the uprisings, the French civilian and military authorities reorganised the entire territory of the country, swiftly erected new infrastructures and pursued building policies that were ultimately intended to stabilize French dominance in Algeria. The study describes the architectural responses undertaken in the midst of this protracted and bloody armed conflict. It analyses their origins, evolutions and objectives, identifies the actors involved and reveals the underlying design methods.«
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«Weißer Feminismus: Wachsam bleiben!«
Der Text »Weißer Feminismus: Wachsam bleiben!« wurde auf dem Blog »Louise et Héléne« im Jahr 2019 von der Journalistin Friederike Hintze in der Rubrik »Lifestyle« veröffentlicht. Darin weist die Bloggerin ihre Leser*innen in einem lockeren Plauderton auf die weißen Flecken eines weißen Feminismus hin und führt in aller Kürze das Konzept der »Intersektionalität« ein. Der Artikel wird begleitet von einer fotografischen Nahaufnahme eines Tischs, auf dem ein Kaffeegetränk steht und ein Buch mit leicht vergilbten Seiten liegt.
Die Ausführungen der Autorin in Bezug auf »Weißsein«, »Feminismus« und »Intersektionalität« fallen recht verkürzt und ungenau aus. So löblich der Versuch einer Problematisierung eines weißen Feminismus auf unterhaltungsorientierten Kanälen auch sein mag, so wenig nachvollziehbar wird das, was das Konzept der Intersktionalität versucht begreifbar zu machen. Zudem werden meines Erachtens auch falsche Schlüsse aus der Beschäftigung mit dem Konzept gezogen.
Hintze umschreibt die fehlende intersektionale Perspektivierung im/des weißen Feminismus als »Schlagloch« und »Fehler in der Matrix«. Eines der »Schlaglöcher« das mich beim Lesen des Textes zum Stolpern bringt, ist die Tatsache, dass an keiner Stelle erwähnt wird, dass Kimberley Crenshaw das Konzept der Intersektionalität Ende der 80er Jahre erdacht hat. Das ist deshalb besonders problematisch, weil es sich um eine Schwarze (und damit minorisierte) Position im Diskurs handelt, die somit wiederum unsichtbar gemacht wird und mit ihr all die Leistungen von Schwarzen Theoretiker*innen wie bspw. Angela Davis, bell hooks, Audre Lorde.
Weitere Irritiationen rufen bei mir auch der Gebrauch des Begriffs »Rassengerechtigkeit«, das ausschließliche Schreiben von/über Frauen und Männer sowie die Idee einer Diskriminierung von Männern aufgrund ihres Geschlechts hervor. Es existieren weder »Menschenrassen« – hier braucht es eine präzisere Sprache, durch die die Idee von »Rasse« nicht reproduziert wird – noch gibt es ausschließlich zwei Geschlechter. Zudem erfahren weiße (heterosexuelle) cis-Männer keine Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts – im Gegensatz zu Schwarzen Männern/Männern of Color, die sehr wohl Opfer von Rassismus werden.
Hintzes Beobachtung, dass häufig privilegierte Frauen in erster Reihe der Feminismus-Debatte stehen, ist sicherlich richtig – etwas, das nebenbei gesagt auch schon von vielen Schwarzen Denker*innen vor ihr kritisiert wurde – und die Aufforderung, die eigenen Privilegien anzuschauen, ist folgerichtig und wichtig, dennoch stellt die Art und Weise des Vorgehens der Bloggerin eine Hegemonialisierung des Diskurses Intersektionalität dar: Das Konzept wird hier durch eine weiße Autorin aufgegriffen, Schwarze Positionen werden unsichtbar gemacht und das Konzept als leicht verdauliches »Convenience-Gericht« angeboten.
Was bleibt, ist ein fader Beigeschmack und die Tür, die die Autorin nach eigenen Worten weiter aufdrücken möchte, bleibt letztlich verschlossen.
Stefan Bast
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Das Material »Verletzende Sprache angehen« ist eine Toolbox mit Methoden zu Sprach(sensibilität) und entstand im Rahmen des von Marty Huber geleiteten Projekts »Check the Facts – Mind the Gap« der IG Kultur Österreich. Das Projekt widmete sich verletzender und insbesondere diskriminierender Sprache in politischen Diskursen, sogenannter Hate-Speech/ Hass-Sprache während des EU-Wahlkampfs 2014. Das Projekt setzte sich mit dem Sammeln und Analysieren von Partei-Kampagnen bzw. deren Sprache auseinander, veröffentliche dazu kurze Videos als Gegenrede und veranstaltete Workshops für jugendliche Lehrlinge. Sieben Methoden aus diesen Workshops liegen hier in Form der Toolbox vor. Es handelt sich um einen USB Stick mit einer digitalen Version der Toolbox sowie eine physische Box mit Methodenanleitungen, Materialien wie Bildkarten und Kopiervorlagen sowie einer knappen Einführung und Moderationshinweisen für Workshop-Leitende in die Arbeit mit dem Material. Es richtet sich an Jugendliche und Menschen, die im Kulturbereich mit Jugendlichen zusammen arbeiten.
Das Material soll zum einen anregen, den eigenen Sprachgebrauch kritisch zu reflektieren, und zum anderen einen Empowerment-Prozess in Gang bringen, der zur (respektvollen) Gegenrede ermutigen soll. Theoretisch fußt das Material auf konstruktivistischen Überlegungen, die nahe legen, dass Sprache und ihr Gebrauch soziale und politische Wirklichkeit herstellen und daher Worte wirkmächtig sind und durch (veränderte) Sprache aber eben auch neue Wirklichkeiten geschaffen werden können.
Die vorgestellten Methoden zielen zum einen auf kritische (Selbstreflexion) und das Teilen von Erfahrungen ab, beispielsweise in einem Speed-Dating Format und zum anderen auf im weitesten Sinne künstlerische Interventionen z.B. durch das Erstellen von Memes (Bild-Bildunterschrift-Kombinationen), die Kommentierung und Umgestaltung von Plakaten, das Dichten von empowernden oder Kraftausdrücken queerenden Rap-Songs usw.
Das Material muss meiner Ansicht nach im Kontext von Bildung zur Demokratie bzw. Befähigung zur Teilnahme an demokratischen Debatten gesehen werden, die darauf abzielt Sprache zu erkennen und zu thematisieren, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit befördert. Das Material positioniert sich nicht explizit innerhalb von politischen oder theoretischen Diskursen, es bezeichnet sich auch selbst nicht als diskriminierungskritisch, macht- bzw. hegemoniekritisch oder intersektional und lässt auch nicht indirekt auf eine solche Fundierung schließen. Ebenso wenig bietet es entsprechende Informationen zu diesen Themen oder Hinweise wo sich Teamende schlau machen können. Als Rahmung werden z.B. verletzende Sprache, Ausgrenzung, Agression, die Macht der Wörter, Selbstkritik, Respekt, und das Aufbrechen von (sprachlichen) Normen verwendet. Anhand eines Begleitmaterials zu dem Projekt »Check the Facts – Mind the Gap« das hier als PDF verlinkt wird, kann jedoch eine (queer)-feministische Perspektive vermutet werden und das Material ist so offen gehalten, dass es im Prinzip möglich ist aus intersektionaler Perspektive damit zu arbeiten.
Positiv hervorzuheben ist meiner Ansicht nach, dass das Material in einer ansprechenden Form daherkommt und die Methoden vergnüglich, praxistauglich und leicht umsetzbar wirken. Schwierig finde ich, dass das Material für mich einerseits den Eindruck vermittelt, die teamenden Personen würden nicht oder müssten nicht über Vorkenntnisse verfügen, um mit dem Material zu arbeiten und andererseits betont wird, dass es wichtig ist die Geschichte von Wörtern innerhalb des Workshops zu kontextualisieren, dann aber kein Hinweis erfolgt, wo sich die Teamenden informieren können. Das setzt eine hohe Professionalität und eine diskriminierungskritische und »privilegiensensible« Vorbildung voraus. Zudem wirf das Material für mich Widersprüche zwischen seiner Methodik einerseits und seiner impliziten Nahelegung von so etwas wie einer Verhaltensnorm auf, die es verbietet Menschen zu verletzten. Damit meine ich, dass einerseits Agression und andere Menschen verletzen negativ besetzt werden und z.B. im Speed-Dating Fragen gestellt werden, wie »Hast du schon mal jemanden nieder geredet?« und andererseits eine Jubel-Demo als subversive, humorvolle und irritierende Methode zur Gegenrede vorgeschlagen wird. Wenn ich konsequent Agression negativ besetzten würde, kann ich aber auch eine Jubel-Demo nicht gut finden, denn das laute Übertönen von Redner_innen durch Jubel ist letztlich auch eine Form von »nieder reden« oder jemanden »mundtot« machen und beinhaltet ein agressives Element. Der Knackpunkt liegt hier meines Erachtens darin, dass die Thematisierung und Problematisierung von Hegemonie, Normativität, Machtkonstruktion, das gesellschaftliche Aushandeln sozialer Wahrheiten und die Konstruktion sozialer Gruppen ausgelassen werden. Die Hinweise für die Arbeit mit dem Material deuten zwar an, dass »unterrepräsentierte Gruppen« ernst genommen werden sollen und, dass »Jugendliche oftmals sehr fremdbestimmt und strukturelle benachteiligt sind«, jedoch gibt es in den Methoden (wenige) Momente, die potenziell dazu geeignet sind Situationen herzustellen, die dazu beitragen, dass Menschen mit Diskriminierungserfahrungen, darauf gestoßen werden diese teilen zu sollen (»Wann hast du gemerkt, dass du aufgrund deiner Sprachen Nachteile in der Gesellschaft hast, die andere nicht haben?«). Die anderen Fragen aus dem eben zitierten Speed-Dating beziehen sich mehr auf eine (selbstkritische) Täter_inperspektive. Das Material birgt für mich die Frage, inwiefern hier für Jugendlichen bei der Arbeit mit der Material klar wird, wann warum welche Art von Agression als erlaubt, (un)normal oder verboten gelten soll und wie Jugendliche, die von Diskriminierung betroffen sind und dies erleben. Ich kann mir vorstellen, dass hier auch Widerstände auftreten, wenn das Gefühl entsteht, sich nicht mehr verteidigen zu können und frage mich, ob ein nicht-intendierter Effekt hier ggf. sogar Sprachlosigkeit oder »Wortohnmacht« sein könnte. In einer durchdachten Rahmung durch entsprechend vorgebildete Teamer_innen sollte sich dies jedoch vermeiden lassen und dann hat X eine kleine aber feine Auswahl an Methoden zur Hand.
Christiane Jaspers
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»Die Definitionen sind unsere Arbeitsdefinitionen. Sie sind Ergebnisse von Aushandlungen und können sich wieder verändern. Wir legen großen Wert auf Selbstdefinitionen, die auch nicht immer endgültig sind. Die Begriffe sind nur Orientierungshilfen und haben keinen Universalitätsanspruch. Wir stehen Kategorisierungen nicht unkritisch gegenüber, brauchen jedoch Begriffe, um unterschiedliche (Diskriminierungs-)Erfahrungen benennen zu können.« (Beschreibung auf i-paed-berlin.de)
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Workshops zu Intersektionalität in Bildungskontexten an »Es ist ein Projekt, dass die Anerkennung der Komplexität von Identitäten in der Pädagogik fördern soll. Dabei geht es um die Identitäten von Kindern und Jugendlichen, sowie auch die Identitäten der Lehrer_innen, Erzieher_innen und alle anderen Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten.«
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i-PÄD Initiative intersektionale Pädagogik aus Berlin bietet prozessorientierte Workshops zu intersektionaler Pädagogik an und richtet sich an Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten, wie Erzieher*innen und Lehrer*innen, sowie an Kinder und Jugendliche. So werden auch Workshops an Berliner Schulen angeboten. Außerdem bietet i-Päd auch Schulungen zu Sexualpädagogik, Tanz- und Theaterpädagogik und Team- und Gruppenmediation an. Die Trainer*innen sind »Pädagog_innen, Sozialarbeiter_innen, Psycholog_innen, Genderwissenschaftler_innen, Mediator_innen, Politikwissenschaftler_innen und Choreograf_innen« und die selbst auch von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind (http://www.i-paed-berlin.de/de/%C3%9Cber%20uns/). Das Projekt wird vom Migrationsrat der Stadt Berlin gefördert und die Initiative versteht sich auch als Sprachrohr für Menschen mit (Mehrfach)diskriminierungserfahrungen. Ziele der Arbeit sind Empowerment, Handlungs- und Argumentationsfähigkeit, Arbeit an der Struktur und Begleitung der Individuen.
Auf der übersichtlich gestalteten Website finden sich vorallem Informationen zu den Workshop-Angeboten, aber auch einige Publikationen. So die i-Päd Broschüre und den dazugehörigen Respect-Guide, sowie eine Liste mit intersektionalen Kinderbüchern.
Die Kinderbuchliste ist nach Altersgruppen sortiert und legt einen kritischen Umgang mit den Büchern aus intersektionaler Perspektive nahe. Sehr positiv finde ich, dass die Bücher kommentiert werden und eine Empfehlung zum pädagogischen Umgang mit ihnen gegeben wird.
Die i-Päd Broschüre »Intersektionale Pädagogik. Handreichung für Sozialarbeiter_innen, Erzieher_innen, Lehrkräfte und die, die es noch werden wollen» vereint ein Glossar, pädagogische Methoden, Spielen und Interviews zu Intersektionalität, Homophobie und Sexismus, Transphobie/ Interphobie, Rassismus, Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus, Rassismus gegen RRomn_ja, Klassismus, Ableismus, Ageism, Adultismus und Lookism.
Die Handreichung ist, wie ich finde, in relativ einfacher Sprache verfasst und mit vielen anschaulichen Beispielen ausgestattet. Die Strukturierung ist klar und leicht nachvollziehbar. Die Interviews spiegeln unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen von Menschen, die von Diskriminierungen betroffen sind und von Menschen, die pädagogisch zu Diskriminierung und Intersektionalität arbeiten.
Aus meiner Erfahrung beim Erproben der »Deniz-Methode« in einer abgewandelten Variante kann ich sagen, dass die Handreichung gut für den Einstieg in die praktische intersektionale pädagogische Arbeit geeignet ist, da zu den Methoden und Spielen auch Empfehlungen gegeben werden. Zumindest mit dem Vorgehen der Deniz-Methode konnte ich in der Praxis positive Erfahrungen machen.
Dazu wird der Respect-Guide publiziert, der als eine Art »Benimmempfehlung« oder Sammlung von wiederkehrenden und zu vermeidenden Alltagsdiskriminierungen angelegt ist und insofern sehr hilfreich, dass die Existenz eines solchen Katalogs vermeidet das Betroffene von Diskriminierungen auch noch selbst immer wieder Auskünfte und »Nachhilfe« erteilen müssen. Der Respect-Guide ist auch auf Englisch und Französisch verfügbar.
Alle genannten Materialien stehen online als kostenlose PDF´s zur Verfügung.
Christiane Jaspers
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Contemporary And (C&) is an art magazine and a dynamic space for issues and information on contemporary art from Africa and its Global Diaspora
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Key Words ist ein Künstlerbuch von Evan Ifekoya in Kooperation mit der Tate, das sich an Lehrende in der Kunsterziehung bzw. künstlerischen Bildung richtet. Die Beiträge sind außerdem im Austausch mit dem Collective Creativity entstanden, in dem auch Raisa Kabir, Rudy Loewe und Raju Rage sind und sich als Raum für Queer, Trans*Intersex People of Colour zum Austausch von Erfahrungen und Stimmen versteht. Es enthält kreative Strategien bzw. Methoden, um offene Gespräche über Kunst und wie das machen und erleben von Kunst durch eigene Erfahrungen beeinflusst wird zu führen und Kunst als Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel herauszufordern. Es adressiert die mangelnde Repräsentation von »cultural difference« in Kunsterziehung und Galerien und richtet sich gegen Rassismus im Klassenraum und in Galerien. Grundlage sind Erfahrungen von Evan Ifekoya mit Arbeit im Feld der Kunsterziehung. Die Perspektive ist intersektional und geht von »Race« aus zu Gender, Klasse, Sexualität und Ability. Ausgehend von Sprache und Fragen die zur Reflexion anregen, arbeitet das Buch mit »Keywords«. »Community« zielt auf die Netzwerke und Gemeinschaften innerhalb derer sich Personen befinden und hinterfragt deren Bedeutung. »Experience« zielt auf Kultur, Identität, Privilegien und eigene Erfahrungen und wie sie das Erleben und Machen von und das Sprechen über Kunst beeinflussen. »Map« bezieht sich auf den Kanon und Kunstgeschichte und zielt auf Wissenslücken und Lücken der Repräsentation. »Record« bezieht sich auf die Macht von Archiven, Sammlungen und Dokumentationen und stellt künstlerische Strategien vor, wieder Macht über die eigenen narrative zu bekommen. »Sick« bezieht sich auf die Intersektion von race und ability, gender, class und sexuality und die Anerkennung von Unterschieden. Es fragt auch nach dem Einfluss von Gesundheit auf die eigene (künstlerische) Arbeit. Das Buch ist auf Englisch verfasst. Die Gestaltung ist abwechslungsreich aufgrund von vielen Abbildungen von künstlerischen Arbeiten im Wechsel mit Texten und auch ästhetisch anspruchsvoll. Teilweise lassen sich Ideen auch mit Schüler_innen umsetzten, oft macht es aber den Eindruck, dass sich die Methoden mehr an (zukünftige) Kunstlehrende und Kunststudierende richten, bzw. setzten sie eine künstlerische Praxis voraus. Christiane Jaspers
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Das Softcover-Buch »Surviving Art School: An Artist of Colour Tool Kit« wurde von dem »Queer Trans* Intersex People of Colour« Kunstkollektiv Collective Creativity und dem Nottingham Contemporary herausgegeben. Es entstand während eines Workshops von Collective Creativity und dem Nottingham Contemporary für Studierende der Nottingham Trent University. Im Rahmen des Workshops waren auch Künstler_innen der Black Art Bewegung der 80er Jahre eingeladen.
Das Kollektiv arbeitet aus Betroffenenperspektive gegen institutionellen Rassismus und White Supremacy im Kulturbereich. Sie bearbeiten ihre minorisierten Erfahrungen als nicht-weiße, nicht-hetero/cis und nicht-bürgerliche Personen an Kunsthochschulen und setzten sich u.a. für die Erweiterung des Kanons ein, radikale politische Kunst und Selbstermächtigung ein.
Das Buch richtet sich in erster Linie an Studierende an Kunsthochschulen und enthält eine Reihe von Erfahrungsberichten, Briefen an das jüngere Selbst der Autor_innen, Listen von Künstler_innen of Colour, Literaturempfehlungen, Abbildungen künstlerischer Arbeiten und ein Transkript von einem Diskussionsformat während des Workshops. Insgesamt liest sich die Publikation ein bisschen wie ein Tagebuch oder ein Briefwechsel mit Brieffreund_innen. Gerade, da viele Inhalte als Foto von handschriftlichen Notizen oder Listen gezeigt werden, entsteht ein sehr intimer und authentischer Eindruck und ich fühle mich persönlich angesprochen (soweit ich das aufgrund meiner Erfahrungen, als Person, die meist als weiß und bürgerlich gelesen wird, kann). Ich finde es hat eine gewisse Verwandtschaft mit Materialien für Studienanfänger_innen, die Fachschaften manchmal zur Verfügung stellen, nur spezifischer. Insofern ließe sich das Material sicher auch um weitere »Überlebensstrategien« erweitern. Besonders angesprochen hat mich auch die Thematisierung der Schwierigkeiten eine politische künstlerische Praxis zu entwickeln, in einem weitestgehend de-politisiertem Umfeld.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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Die Vielfalt-Mediathek ist ein Projekt des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA) e. V. Sie ist ein Informationsportal für Multiplikator_innen der außerschulischen und schulischen Bildungsarbeit sowie für engagierte Bürger_innen, die Informationen und Material suchen zu u. a. folgenden Themen: Prävention und Intervention bei Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus sowie Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit Interkulturelles Lernen in Organisationen, auf dem Arbeitsmarkt, in der Verwaltung, Schule etc. Rassismuskritik Diversitätskonzepte Demokratiepädagogik Migration und Migrationsgeschichte Flucht/Asyl Religiöser Fundamentalismus Die Bandbreite der registrierten Print- und audiovisuellen Medien in der Vielfalt-Mediathek ist groß, aktuell sind über 2500 Publikationen (digitalisierte wie nicht-digitalisierte) enthalten. Der Bestand umfasst Berichte von Veranstaltungen, (Projekt-)Dokumentationen, Unterrichtsmaterialien, Trainingsordner, Kurz- und Dokumentarfilme, Websites, Plakatsammlungen und vieles mehr. Die Publikationen beruhen, wie die Vielfalt-Mediathek selbst, auf der Förderung durch das Bundesprogramm »Demokratie leben!« oder die entsprechenden Vorgängerprogramme des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: »TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN« (2011-2014) »Initiative Demokratie stärken« (2011-2014) XENOS-Programme des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (2007-2013) »Integration und Vielfalt« »Arbeitsmarktrechtliche Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge« »Ausstieg zum Einstieg« »VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie« (2007-2010) »kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus« (2007-2010) »Jugend für Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus« (2001-2006) ENTIMON CIVITAS XENOS
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Der Verein »Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V.« wurde von demokratischen Jugendverbänden in der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Der Verein hat 29 Mitgliedsvereine bzw -verbände, darunter u.a. Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bundesjugendrings, des Rings politischer Jugend, die Deutsche Sportjugend. Der Verein wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das IDA sammelt Informationen zum den Themen „Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Migrationsgesellschaft, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung und Diversität« (https://www.idaev.de/wir-ueber-uns/aufgaben/) und stellt diese Interessierten zur Verfügung. Informationen werden gesammelt in Zeitungs-, Zeitschriften- und Organisationsarchiven sowie in der Fachbibliothek und der Vielfalt-Mediathekt, die durch das Bundesprogramm »Demokratie leben!« oder eines seiner Vorgängerprogramme gefördert wurden. Das IDA stellt einen Info-Mailing-Dienst zur Verfügung und publiziert eine Flyer-Reihe, die verschiedene Begriffe/ Konzepte einführt z.B. »Was heißt eigentlich… Widerspruchstoleranz? Toleranz? Anerkennung?«. Außerdem wird ein »zielgruppenspezifische Reader zu aktuellen [oben genannten (Anm. der Verf.*in)] Themen und Diskussionen mit Analysen und Arbeitsmaterialien für die Jugend- und Bildungsarbeit« publiziert. Besonders hervorzuheben sind auch verschiedene Recherchetools, die in die Website eingebettet sind. So gibt es ein reich gefülltes Filmverzeichnis, ein Glossar sowie folgende Verzeichnisse:
- Verzeichnis von Projekten und Aktivitäten zur Interkulturellen Öffnung
- Verzeichnis von Organisationen und Vereinen junger Menschen mit »Migrationshintergrund«
- Trainer*innenverzeichnis
Die Themenschwerpunkte sind deutlich im Feld von rassismuskritischer Arbeit gesetzt und ich finde keine Angebote/ Publikationen bezüglich anderer sozialer Kategorien, wobei zumindest das Glossar eine breite intersektionale theroretische Fundierung vermuten lässt und auch in verschiedenen (insbesondere neueren) Readern vom IDA Bezug auf Intersektionalität und machtkritische Perspektiven genommen wird. Auch die »Vielfalt-Mediathek« bezieht sich zumindest auf die sozialen Kategorien »Race« und »Gender«. Als sehr positiv empfinde ich, dass an vielen Readern auch von Autor*innen mit Migrationshintergrund mitgearbeitet wurde und fast alle Materialien online als kostenlose PDF-Dokumente zur Verfügung stehen, wenn auch ihre Gestaltung teils etwas unmodern wirkt. Das Filmverzeichnis ist ziemlich groß und vielfältig in dem Themenschwerpunkt bestückt, jedoch sind die Filme in der Regel nicht kommentiert. Die Arbeit mit dieser Ressource erfordert also eine kritische Hinterfragung der gelisteten Materialien, die nicht unbedingt von allen Multiplikator*innen leistbar ist, an die sich das IDA richten möchte. Ähnliches gilt für die Sammlung von Bildungsmedien in der Vielfalt-Mediathek. Hier ist die Gestaltung der Materialien und ihre Anwender*innenfreundlichkeit sehr unterschiedlich, da es sich um eine ausführliche und vielfältige Sammlung von Materialien verschiedenster Träger*innen und Projekte handelt. Aufgrund der Fülle der gesammelten Publikationen und der übersichtlichen Gestaltung der Webseiten kann eine Empfehlung für Anwender*innen oder eine kritische Kommentierung der Materialien in Hinblick auf kritische Theorien aber wahrscheinlich nicht geleistet werden. Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»Dienstleistungszentrum, das in den Themenfeldern Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Antisemitismus, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung, Diversität, Diskriminierungskritik und Migrationsgesellschaft informiert, dokumentiert, berät und qualifiziert.« (Quelle: https://www.idaev.de/startseite/ Zugriff 15.01.20)
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Der Verein »Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V.« wurde von demokratischen Jugendverbänden in der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Der Verein hat 29 Mitgliedsvereine bzw -verbände, darunter u.a. Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bundesjugendrings, des Rings politischer Jugend, die Deutsche Sportjugend. Der Verein wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das IDA sammelt Informationen zum den Themen »Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Migrationsgesellschaft, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung und Diversität« (https://www.idaev.de/wir-ueber-uns/aufgaben/) und stellt diese Interessierten zur Verfügung. Informationen werden gesammelt in Zeitungs-, Zeitschriften- und Organisationsarchiven sowie in der Fachbibliothek und der Vielfalt-Mediathekt, die durch das Bundesprogramm »Demokratie leben!« oder eines seiner Vorgängerprogramme gefördert wurden. Das IDA stellt einen Info-Mailing-Dienst zur Verfügung und publiziert eine Flyer-Reihe, die verschiedene Begriffe/ Konzepte einführt z.B. »Was heißt eigentlich… Widerspruchstoleranz? Toleranz? Anerkennung?«. Außerdem wird ein zielgruppenspezifische Reader zu aktuellen [oben genannten (Anm. der Verf.*in)] Themen und Diskussionen mit Analysen und Arbeitsmaterialien für die Jugend- und Bildungsarbeit« publiziert. Besonders hervorzuheben sind auch verschiedene Recherchetools, die in die Website eingebettet sind. So gibt es ein reich gefülltes Filmverzeichnis, ein Glossar sowie folgende Verzeichnisse:
- Verzeichnis von Projekten und Aktivitäten zur Interkulturellen Öffnung
- Verzeichnis von Organisationen und Vereinen junger Menschen mit »Migrationshintergrund«
- Trainer*innenverzeichnis
Die Themenschwerpunkte sind deutlich im Feld von rassismuskritischer Arbeit gesetzt und ich finde keine Angebote/ Publikationen bezüglich anderer sozialer Kategorien, wobei zumindest das Glossar eine breite intersektionale theroretische Fundierung vermuten lässt und auch in verschiedenen (insbesondere neueren) Readern vom IDA Bezug auf Intersektionalität und machtkritische Perspektiven genommen wird. Auch die »Vielfalt-Mediathek« bezieht sich zumindest auf die sozialen Kategorien »Race« und »Gender«. Als sehr positiv empfinde ich, dass an vielen Readern auch von Autor*innen mit Migrationshintergrund mitgearbeitet wurde und fast alle Materialien online als kostenlose PDF-Dokumente zur Verfügung stehen, wenn auch ihre Gestaltung teils etwas unmodern wirkt. Das Filmverzeichnis ist ziemlich groß und vielfältig in dem Themenschwerpunkt bestückt, jedoch sind die Filme in der Regel nicht kommentiert. Die Arbeit mit dieser Ressource erfordert also eine kritische Hinterfragung der gelisteten Materialien, die nicht unbedingt von allen Multiplikator*innen leistbar ist, an die sich das IDA richten möchte. Ähnliches gilt für die Sammlung von Bildungsmedien in der Vielfalt-Mediathek. Hier ist die Gestaltung der Materialien und ihre Anwender*innenfreundlichkeit sehr unterschiedlich, da es sich um eine ausführliche und vielfältige Sammlung von Materialien verschiedenster Träger*innen und Projekte handelt. Aufgrund der Fülle der gesammelten Publikationen und der übersichtlichen Gestaltung der Webseiten kann eine Empfehlung für Anwender*innen oder eine kritische Kommentierung der Materialien in Hinblick auf kritische Theorien aber wahrscheinlich nicht geleistet werden. Christiane Jaspers
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»Aktionsforschung; Illustrationen zu Machttheorien von Jugendlichen für Jugendliche
Ein Versuch Lehr- und Lerninhalte auf gymnasialer Stufe zu aktualisieren
Wie wird Wissen legitimiert und Bestandteil des Lehrplans? Auf welche Legitimation beziehe ich mich als Lehrerin, wenn ich Machttheorien im Unterricht behandeln möchte, ohne dass sie im Lehrplan vertreten sind?
Von kritischer und poststrukturalistischer Theorie informierte Ansätze, Gesellschaft neu zu denken, werden hauptsächlich in der akademischen Lehre und Forschung verhandelt. Für eine differenzierte und reflektierte politische Meinungsbildung ist es in der Perspektive des hier beschriebenen Vorhabens notwendig, Machttheorien ebenfalls für die gymnasiale Stufe zugänglich zu machen.
Wie lassen sich akademische Machttheorien ausserhalb der universitären Lehre und Forschung zugänglich und verhandelbar machen? Dieser Thematik ging ich im Rahmen einer Aktionsforschung in einem sehr klar begrenzten pädagogischen Format mit Fokus auf einzelne Aspekte nach. Dabei handelt es sich um einen Versuch, eine Aktualisierung von Lehr- und Lerninhalten auf gymnasialer Stufe «
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Law Shifters ist zugleich Kunstprojekt und Workshop. Es informiert über bestehende Aufenthalts- und Asylgesetze und lädt dazu ein, diese zu diskutieren. Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit, eigene Gesetze zu entwerfen und zu schreiben. Dieses Buch animiert zu einer intensiven Auseinandersetzung mit bestehenden und geplanten Gesetzen zu Migration und Flucht. Politisches Denken kann durch Poster, Schilder, Vorlesungen und Abstimmungsprozesse in künstlerische Form überführt und mit anderen geteilt werden. Law Shifters ist für Schulen und Institutionen gedacht, die ein Interesse daran haben, sich mit Aufenthalts- und Asylgesetzen zu beschäftigen. Es enthält einen Text mit Fragen, die als Grundlage zu einer Gesetzesdiskussion über Migration dienen können. Dieses Buch enthält keine Aufgaben. Das Lesen des Textes und das Schreiben von eigenen Gesetzen sollen auf Basis der Freiwilligkeit geschehen.
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Reader zu Rassismuskritik, kritischem Weiß-Sein, politischem Antirassismus. Anlässlich der Ausstellung »Gastarbeiterij« der Initiative Minderheiten, 22.1. bis 11.4.2011 im Wien Museum und in der Hauptbücherei Wien.
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»All Included« war ein fünfjähriges Modellprojekt des Jugend Museums. Bei All Included geht es um Geschlechterrollen, Identitäten und ganz praktische Fragen wie: Was bedeutet »gender«? Warum tragen Mädchen rosa? Können homosexuelle Paare richtig heiraten? Gab es schon früher Trans*menschen? Wie leben Regenbogenfamilien? Was ist mit queer gemeint? Nach einer Reihe von Workshops 2015 und einer interaktiven Werkschau mit Begleitprogramm 2016, stand 2017 die Erarbeitung eines neuen Formats für Schulen im Mittelpunkt: All Included mobil und ein besonderes Veranstaltungsprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. 2018 starteten wir mit einem Toolkit für Lehrkräfte, das zur Weiterarbeit im Unterricht einlädt. Ende Januar 2019 wurde dann die neue Ausstellung Welcome to diversCity – Queer in Schöneberg und anderswo im Rahmen von ALL INCLUDED! eröffnet. Neben regelmäßigen Kurator*innen-Führungen wurden eine Reihe von Workshops und Veranstaltungen für junge Besucher_innen sowie für Erwachsene angeboten. Das angehängte Begleitheft enthält ein Glossar.
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Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus (2020) von Lamya Kaddor, Henriette Fischer und Nicolle Pfaff
Herausgegeben von Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW)
Was ist das Material?
Bei der Publikation handelt es sich um ein Material für die politische Bildung zur Prävention von und Intervention gegen antimuslimischem Rassismus und Islamfeindlichkeit im Jugendalter. Sie stellt ein modulares System vor, den sogenannte »Präventionszirkel«, zusammengesetzt aus verschiedenen relevanten Lernbereichen, die aus der Studie »Islamfeindlichkeit im Jugendalter« von 2020 abgeleitet wurden. Das Material soll bei der Konzeption von Bildungsangeboten im schulischen und außerschulischen Bereich dienen, bietet grundlegende Rahmenüberlegungen für die benutzenden Pädagog_innen sowie Materialempfehlungen für die konkrete Planung von Lehreinheiten zu den jeweiligen Lernbereichen.
An wen richtet sich das Material?
Das Material richtet sich an Akteur_innen der schulischen und außerschulischen Bildung.
Im Sinne der Selbstreflexion der Pädagog_innen bietet es sich an, den beschriebenen Präventionszirkel selbst zu durchlaufen 😉 Ein bisschen Erfahrung im Konzipieren und Durchführen diskriminierungskritischer Angebote wäre meiner Meinung nach auch nicht schlecht.
Die Publikation dürfte für Lehrer_innen aller Fächer und die Ausbildung von Lehramtstudierenden interessant sein, da es sich auf den Referenzrahmen des Globalen Lernens bezieht und Materialien und Arbeitsansätze anbietet, die Bezüge zu unterschiedlichen Fächern erlauben.
Insbesondere wird es für Lehrer_innen der Gesellschaftswissenschaften interessant sein, da es gute Anknüpfungspunkte an Bildungsstandards wie z.B. der Deutschen Gesellschaft für Geographie bietet, aber auch für bspw. Lehrer_innen der Sprachen oder musischen Fächer, da hier interessante Quellen (für Materialien bzw Unterrichtsgegenstände) für verschiedene Altersstufen genannt werden.
Wer hat das Material gemacht und aus welcher Positionierung/ Perspektive?
Die Publikation stammt unter anderem von den beiden Leiter_innen der vorangegangenen Studie. Lamya Kaddor ist Islamwissenschaftlerin, Lehrerin für Islamische Religion am Gymnasium, Autorin und Kolumnistin of Colour. Sie ist auch eine der Mitgründerinnen des Liberal-Islamischen Bund e.V. und hat mehrere wichtige Bücher wie z.B. »Muslimisch-weiblich-deutsch! Mein Weg zu einem zeitgemäßen Islam« geschrieben. Nicolle Pfaff ist Professorin und unterrichtet an der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Duisburg. Ich lese sie als weiß. Sie arbeitet unter anderem zu Bildungsbezogener Ungleichheit, Bildung in der Migrationsgesellschaft und Jugend, Jugendkultur und Politik. Zu ihren Lehrgebieten zählt u.a. Rassismuskritik. Beide forschen derzeit auch zu den Einstellungen von Jugendlichen zum Judentum. Außerdem ist noch Henriette Fischer im Autorenteam gewesen.
Wie ist das Material aufgebaut und gestaltet?
Das Material ist auf visueller Ebene ziemlich sachlich und orientiert an wissenschaftlichen Berichten gestaltet und mit ein paar Bildern und einigen moderat bunten Tabellen durchzogen. Es ist geprägt von langen, deutschen Fließtexten und in einem (einfacheren) akademischen Stil geschrieben. Es wird gendersensible Sprache verwendet.
Die verwendeten Fotos stellen nur in einem Fall erkennbare Einzelpersonen dar, die daher sogleich Charaktere verkörpern. Hier werden eine modisch gekleidete Hijabi und eine blonde, hellhäutige, schlicht gekleidete Frau im Gespräch über ein Handy gebeugt, an einem Caféhaustisch sitzend, dargestellt. Weder diverser noch stereotypischer sind die anderen Bebilderungen. Ich fände es schön, wenn in den Bilderwelten die Diversität von Muslim_innen und muslimischem Leben, die im Text beschrieben wird, stärker aufgegriffen würde.
Leider erschließt sich mir vor allem die zu Anfang vorgestellte Grafik zur vorab durchgeführten Studie nicht, da hier mit von Diagrammen bekannten Darstellungskonventionen gearbeitet wird, die gemeinhin prozentuale Werte andeuten könnten, es wird aber keine Legende oder Erläuterung angeboten.
Wer spricht über wen? Wer wird wie angerufen?
Das Material spricht über die Diversität von Muslim_innen in Deutschland und deren Lebenswelten. Basierend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Studie, scheint es als Lernende in den Schulen vor allem weiße und nicht-muslimische Kinder und Jugendliche zu entwerfen, die Muslime othern und in einen Reflexionsprozess und Begegnung gebracht werden sollen. Implizit lese ich auch eine Adressierung an vornehmlich weiße und vor allem nicht-muslimische Lehrer_innen bzw. Pädagog_innen, da bereits in der Beschreibung der Module sehr viel Wert auf die Dekonstruktion von Mechanismen und Diskursen gelegt wird und hier nicht davon ausgegangen wird, dass eigene Rassismuserfahrungen bestehen. Insofern würde ich hier von einer implizit machtkritischen Perspektivierung sprechen, da vorrangig Mehrheitsangehörige weiterbildet werden sollen.
Ist das Material intersektional ausgerichtet?
Die Publikation bezieht sich vor allem auf antimuslimischen Rassismus und Islamfeindlichkeit. Innerhalb der Erörterungen werden aber weitere Merkmale wie z.B. Gender angesprochen. Hier liegt aber nicht der Fokus.
Kommentar
Ich finde das Material empfehlenswert, da es eng entlang der vorangegangenen Studie konzeptioniert wurde, in den Rahmen von Globalem Lernen eingebettet werden kann und Islamfeindlichkeit auf einer individuellen Ebene angeht, aber eben auch antimuslimischen Rassismus auf struktureller Ebene und als gesellschaftliches System betrachtet und einen ganzheitlichen Lernansatz entwickelt, der mir zur Prävention gut geeignet erscheint. Zudem wird auf wichtige Fallstricke in der pädagogischen Arbeit verwiesen und weder eine »Opferisierung« noch eine »Nutzbarmachung« der muslimischen Teilnehmenden in irgendeiner Form angestoßen. Die genannten Materialien bzw. Quellen für die eigenständige Seminargestaltung habe ich nur auszugsweise geprüft, finde sie aber empfehlenswert. Hier würde meiner Ansicht nach eine Einschätzung der Autor_innen nicht schaden, ob diese genannten Quellen Fallstricke bieten. Das Material verzichtet auch gänzlich auf die häufigen, aus dem gesellschaftlichen Diskurs bekannten und hysterisch anmutenden Denkfiguren zu islamischem Extremismus und gleitet nicht in kulturalisierende Beschreibungen oder »Erziehungstipps« für die Ge_anderten ab.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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Kena and Ziki are two very different girls living in Nairobi housing estate. When they fall in love and must choose between love and safety against a backdrop of insular gossip, local politics and burgeoning maturity. The film was based on »Jambula Tree« an award winning short story by Monica Arac de Nyeko.
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Kommentar von Danja Erni
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»In dieser Handreichung werden Ergebnisse einer qualitativen Studie zum »Pädagogischen Können in der Schule der Migrationsgesellschaft« vorgestellt – sowie sich daraus ergebende Empfehlungen für eine zeitgemäße Lehrerbildung in der Migrationsgesellschaft. Die Studie wurde in Kooperation zwischen der Universität Bremen (Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu) und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Prof. Dr. Paul Mecheril) erstellt. Sie möchte Impulse für eine Stärkung und, wo erforderlich, Neuausrichtung der Lehrerbildung geben.«
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Bei dem Material handelt es sich um eine Kurzzusammenfassung einer Studie von Karakaşoğlu, Wojciechowicz, Mecheril und Shure, die von der Mercator-Stiftung bereitgestellt wird. Die Studie beschäftigte sich mit der Frage »Inwiefern schafft die Lehrerbildung Voraussetzungen dafür, dass Lehren und Lernen in der Schule der Migrationsgesellschaft gelingt?« Die Thesen der Studie, wie auch Handlungsempfehlungen für die Lehrer_innenausbildung in der Migrationsgesellschaft stehen im Mittelpunkt der Publikation. Die Publikation richtet sich in erster Linie an Verantwortliche in der Lehrer_innenausbildung sowohl an Universitäten, Schulen als auch in den Ministerien. Sie ist auch für (angehende) Lehrer_innen interessant. Dementsprechend ist die Publikation von ihrem Sprachgebrauch eher an eine akademisch ausgebildete Leser_innenschaft gerichtet, »aus Gründen der besseren Lesbarkeit« wird immer nur die männliche Form im Text verwendet und ge_anderte sollen sich mitgemeint fühlen. Positiv aufgefallen sind mit Formulierungen wie »[…] den sogenannten Schülern »mit Migrationshintergrund« […]«, die durchgehend in Anführungszeichen gesetzt sind, dies wird aber leider beim Begriff »Migranten« nicht konsequent umgesetzt und fortgeführt. Auch folgt hier keine Klärung des Begriffs. Intersektional ist das Material schon allein aufgrund der Fragestellung nicht, und im Text werden auch keine anderen Diskriminierungsformen mitgedacht. Layout und Design sind wie bei wissenschaftlichen Publikation in Bezug auf das Layout und Design zurückhaltend gestaltet und beziehen sich auf die konventionelle Sehgewohnheit »seriöser Veröffentlichungen«. Die Farbgestaltung wird durch hellblau und türkis dominiert und durch einige pinke Blickpunkte aufgelockert. Verantwortlich für die vorliegende Publikation sind die Kommunikationsmanagerin für Presse, Cathrin Sengpiehl, und der Projektleiterin im Bereich Integration, Ina Bömelburg. Ich verstehe die Publikation so, dass sich hier weiße Mehrheitsangehörige an weiße Mehrheitsangehörige richten. BIPoC bzw. migratisierte Menschen dürften die Erkenntnisse aufgrund eigener Erfahrungen kaum verwundern, wenn hier auch eine Argumentationshilfe gefunden werden kann. Positiv ist, dass die Studie selbst von einem diversen Team durchgeführt wurde und sich z.B. die Problematisierung von Othering in der Zusammenfassung niederschlägt. Es scheint, als ob in das Studiendesign keine rassistischen oder anderweitigen Vorannahmen eingeflossen sind, wobei sich dies nicht nachprüfen lässt, da ich die Studie leider nicht online finden konnte. Hier fehlt mir zudem in der Publikation zumindest ein Einblick in das tiefergehende Studiendesign, ich erfahre nur, dass mit Texten wie »Vorgaben, Empfehlungen, Informationstexte, Konzepte« etc. in Bezug auf die Lehrer_innenausbildung gearbeitet wurde, jedoch z.B. nicht mit welchem methodischen Unterbau. Werden Diskriminierungen reproduziert, gibt es blinde Flecken? Die konsequente Verwendung des generischen Maskulinums und die Bitte, dass sich alle hier ge_anderten Personen mitgemeint fühlen möchten, erscheint mir vor dem Hintergrund explizit gegenteiliger, und auch an Universitäten mittlerweile geläufiger wissenschaftlicher Erkenntnisse fragwürdig. Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»The myth of Western classical music as an international language has elevated its false claims to universality. This music has been troped through the past 200 years as the cultural doxa (Kingsbury 1988, Nettl 1996, Nooshin 2013) in spite or because of its hidden and deeply embedded histories of cultural imperialism and racial oppression. By this we refer to deeper structural oppressions brought about by imperialist campaigns and colonisations via pianos, not only guns, which came as the final ratification of their hegemony. Among the traces of this history are everyday examples of casual and institutional racism found in, for example, the micro-aggressive exclusion of and casual racism towards non-white staff and non-white students at UK and European music institutions – university music departments, conservatoires, competitions, and orchestras (membership, boards and management). […]« (Beschreibung auf https://www.worldmusicforum.nl/event/cultural-imperialism-and-the-new-yellow-peril-in-western-classical-music/)
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»Mit unserer interaktiven Ausstellung verfolgen wir das Ziel, durch die Sichtbarmachung (Aufdecken) der gewalttätigen und diskriminierenden Gesellschaftsstrukturen den Alltagsrassismus (besonders im Kolonialwarenhandel) zunächst offenzulegen, aber auch Strategien zu entwickeln, mit den eigenen Rassismen und Sexismen und den eigenen Rassismus- und Sexismuserfahrungen umzugehen. Konkret bedeutet dies, dass wir Besucher_innen unterstützen wollen, sich über ihre eigene Verantwortung im Kontext von Rassismus und Sexismus bewusst(er) zu werden – eine Verantwortung, die nicht nur Menschen tragen, die Diskriminierung erleben. Gleichzeitig üben wir direkte Kritik an der mangelhaften Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte, v.a. im Kontext des kolonialen Warenhandels, aus. Dadurch wollen wir bei den Besucher_innen eine Bewusstwerdung (Bemächtigen) über Widerstandsgeschichten und -möglichkeiten als auch über die eigene Position in dieser von anhaltender Kolonialität geprägten Gesellschaft anregen. Schließlich ist es unser Ziel, den bestehenden Umgang mit alltäglichen Rassismen und Sexismen nachhaltig zum Positiven zu verändern, indem wir Besucher_innen ermutigen, gegen Kolonialität, Unterdrückung, Rassismen und Sexismen im Alltag zu intervenieren (Handeln).« (Beschreibung auf edewa.info)
Die Website enthält neben dem Konzept und Dokumentationsfotos auch zahlreiche Textmaterialien, Videos sowie Informationen über das pädagogische Angebot
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»›Bin ich etwa keine Frau*? Sehen Sie mich an! Sehen Sie sich meinen Arm an! Ich habe gepflügt, gepflanzt und die Ernte eingebracht, und kein Mann hat mir gesagt, was zu tun war! Bin ich etwa keine Frau*?‹ – Sojourner Truth, 1851
Als Sojourner Truth während ihrer Rede auf einem Frauenkongress in Akron, Ohio, die Frage stellte, ob sie denn keine Frau* sei, brachte sie eine Debatte ins Rollen, deren Ausmaß nicht abzusehen war. Sie hatte nämlich gleichermaßen weiße Frauen* für den Rassismus und Schwarze Männer für den Sexismus kritisiert, den sie Schwarzen Frauen* jeweils entgegenbrachten. Erst Ende des 20. Jahrhunderts, also fast 150 Jahre später, erhielt diese spezifische Form der Mehrfachdiskriminierung einen Namen. Es war Kimberlé Crenshaw, die 1989 den Begriff der ›Intersektionalität‹ prägte, der seitdem aus feministischen Diskursen nicht mehr wegzudenken ist.
Doch wie verliefen die Schwarzen feministischen Debatten bis dahin? Vor welchen Herausforderungen standen Schwarze Frauen*im Globalen Norden? Und was können wir heute von ihnen lernen? Der vorliegende Band dokumentiert die Kontinuität dieser feministischen intellektuellen Tradition anhand ausgewählter Texte von Sojourner Truth, Angela Davis, The Combahee River Collective, bell hooks, Audre Lorde, Barbara Smith, Kimberlé Crenshaw und Patricia Hill Collins. Sie erscheinen erstmals in deutscher Sprache und werden so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.«
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»Wahrnehmung verstehen wir als zentralen Teil einer diskriminierungskritischen Bildungsarbeit. Sie ist die Voraussetzung für eine klare Haltung. Erst aus der Haltung kann ein diskriminierungs- kritisches Bildungshandeln hervorgehen. Die Dreiheit von Wahrnehmung – Haltung – Handlung wird in der pädagogischen Praxis aber häufig auf den Kopf gestellt. Zuerst wirdgehandelt. Nach der Haltung, die das Handeln ausmacht, wird oftmals nicht gefragt, und die Wahrnehmung selbst ist oftmals angstbesetzt, weil sie sich auf einen Bereich unseres Seins bezieht, der als nicht formal-objektiv bewertet wird.
Genau hier möchte die vorliegende Broschüre ansetzen. Sie ist entstanden aus unseren Schulungen, Weiterbildungen, Seminarleitungen und Workshops, aber auch aus der Konzipierung und Realisierung von unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten im Themenfeld Diskriminierungskritik und Diversitätsorientierung in gegenwärtigen wie historischen Kontexten. Unser Arbeiten, Denken und Wirken ist tief verwurzelt in der Schwarzen queeren feministischen Bewegung Deutschlands, in der wir seit über dreißig Jahren zusammenarbeiten. Unsere intersektionalen Rassismuserfahrungen – also das Erleben von Mehrfachdiskriminierung – haben un- sere praktischen wie theoretischen Perspektiven auf das Thema geformt. Rassismuserfahrung zielt auf alle unsere lebensbestimmenden Anteile als Schwarze, queere, gender-nichtkonformierende Trainerinnen*. Genau dieses intersektionale Zusammenwirken wird oft vernachlässigt, ist aber im Gestalten von machtkritischen (Lern)Räumen für uns zentral.
Wir möchten mit der Broschüre insbesondere Schwarze Menschen und People of Color ansprechen und unterstützen, weil auch sie Bildungsgestaltende sind und Reflexion in ihrem Bildungshandeln brauchen. Dies vor allem deshalb, weil uns immer wieder das zweifelhafte Angebot gemacht wird, politische Bildungsarbeit sei ›neutral‹ und könne von einer ›Außenposition‹ aus betrieben werden. Tatsächlich jedoch sind wir alle Teil eines wirkmächtigen Systems, dessen Effekte sich für rassismuserfahrene Menschen existenzieller darstellen. Daher ist es umso wich- tiger zu verstehen, wie Herrschaft in uns eingeschrieben ist.« (Auszug aus der Broschüre)
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Ein erst kürzlich veröffentlichtes Material der RAA beschäftigt sich ebenfalls mit einer Kritik an Bildern, tut dies jedoch weniger ausgehend von einer analytischen Repräsentationskritik, sondern fragt eher nach dem Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Haltung und Handlung. Die Verschiebung, die die Autor*innen anstreben, beschreiben sie als eine »Verschiebung hin zu einer geschärften Wahrnehmung, die sich erst einmal als Verstörung bemerkbar macht. […] Um unsere Perspektiven und Wahrnehmungen kritisch reflektieren zu können und andere Menschen in unserem Arbeitsfeld dazu anzuregen, in der Verstörung zu bleiben, hilft uns das Verständnis, wie Rassismus funktioniert und jeweils in uns eingeschrieben ist.«
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Eine zu Vermittlungszwecken («pädagogische Hilfestellung für Schulen«) veröffentlichte Sammlung von losen Kunstkarten und Texten im Format DinA 4 mit dem Schwerpunkt Queer und Trans; entstanden anlässlich der Arbeit »Schwule Sau« von Jakob Lena Knebl am Morzinplatz, Wien.
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»Irgendwie klappt es nie. In Communitys zu kommunizieren. Und zwischen unterschiedlichen Gruppen schon mal gar nicht. Und selbst in langjährigen nahen Kontakten gibt es ständig Missverständnisse. Dann doch lieber ganz aufhören zu kommunizieren…? Und in dem Versuchen, mit anderen Verbindungen herzustellen, ist vielleicht die Leitung zu sich selbst abgebrochen. In »Kommunizieren Wagen« finden sich innere und äußere Dialoge, Schreibübungen und Ambivalenzen, Anregungen für Gespräche und Wut, Inspirationen für Wortungen und hadern mit Diskriminierungen, Gedichte, Hosentaschencollagen und Empowerment. Alles dazu, wie kommunizieren versucht und verändert werden kann. Und das in und trotz und mit unterschiedlichen Machtverhältnissen und sozialen Positionierungen. Mit allem Zweifeln und Mutigsein, allen abgebrochenen Satzanfängen und dem Wagnis, Kommunizieren immer wieder neu zu gestalten. Kollektief Umkrempeln ist ein Zusammenschluss von Aktivis*tinnen, die Lust haben, sich übers Kommunizieren auszutauschen. Und ihre Gedanken, Annäherungen und Ideen dazu zu teilen. Die Personen des Kollektivs sind in Bezug auf Rassismus und BeHinderung privilegiert und handeln gender-nicht-konform.«
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»Ein virtueller Spielplatz für Körper aller Altersgruppen.
Wir wollen eine Pause von akademischen, wortgesteuerten Lernpraktiken bieten und uns durch Care und Spiel mit unseren Körpern verbinden.« (Beschreibung auf ksfestival.lineupr.com)
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»Das erkenntnisleitende Ziel von Wie Rassismus aus Wörtern spricht besteht darin, herauszuarbeiten, wie weiße Europäer*innen kolonialistisches und rassistisches Denken erschaffen und es in Wissensarchiven und ihren Begriffen konserviert haben, durch welche es bis heute wirkmächtig ist. Folgerichtig werden hier Kernbegriffe des weißen westlichen Wissenssystems diskutiert, um das Zusammenwirken von Rassismus, Wissen und Macht aufzuarbeiten.
Diese Ausführungen werden grundiert durch theoretische Erörterungen zu Kolonialismus und Rassismus und ergänzt durch alternative widerständige Benennungswege.
Es geht dabei nicht um eine administrativ betriebene oder geforderte staatliche Sprachpolitik, sondern um die analytische Offenlegung dessen, was ›unsere‹ Sprache an Tradierungen enthält, was sie beinhaltet und somit reproduziert – und dabei durch Verleugnungsstrategien schützt. Die gesellschaftspolitische Hoffnung besteht darin, durch die sprachliche Bewusstmachung auch Bewusstsein und dann die Sprachpraxis zu ändern.« (Klappentext des Nachschlagewerks)
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Das Kulturbüro Sachsen e.V. berät »Vereine, Jugendinitiativen, Kirchgemeinden, Netzwerke, Firmen sowie Kommunalpolitik und -verwaltung in Sachsen mit dem Ziel, rechtsextremistischen Strukturen eine aktive demokratische Zivilgesellschaft entgegenzusetzen«. Sie entwickelt mit den Akteur_innen Projekte und Methoden, die bürgerliches Engagement und politische Bildung fördern.
Erklärtes Ziel des Vereins ist es, Büger_innen zum empowern und ihnen »Hilfe zur Selbsthilfe« bei der »Zurückdrängung rechtsextremer Hegemonien« in Form von Beratung, Begleitung und Moderation anzubieten. Dazu stehen eine Geschäftstelle, Mobile Beratung in Regionalbüros, eine Fachstelle für Jugendhilfe, Projekte für Empowering und Gemeinwesen und eine Fachstelle für Bildungsangebote (bietet auch Fortbildungen, Workshops und Fachtage an) zur Verfügung.
Die Themen, die das Kulturbüro adressiert sind vor allem Rassismus, Neonazismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit in Deutschland, (Alltags-)Diskrminierung, Empowerment und zivilgesellschaftliches Engagement. Die Angebote sind nicht erkennbar intersektional ausgerichtet und man erfährt auf der Webseite auch nichts über die Mitarbeitenden (möglicherweise eine Schutzmaßnahme?). Die Publikationen, die auf der Webseite zum Download angeboten werden, setzten sich zumeist zusammen aus Projektdokumentationen, Ratgebern und Handlungsleitfäden für verschiedene Zielgruppen. Soweit ich das feststellen konnte, werden zum Beispiel keine Methoden zur Verfügung gestellt.
Eine Stärke des Angebotes, scheint eine intesive persönliche Beratung und Expertisen aus unterschiedlichsten Berufsfeldern zu sein. Außerdem ist der empowernde Ansatz, der sich an den Ressourcen der Akteur_innen orientiert hervorzuheben.
Die Texte auf der Webseite sind zum Teil sehr lang, es gibt kaum Bilder oder Visualisierungen – davon abweichend gibt es einen Imagefilm auf der Startseite. Der Imagefilm leistet auf der Ebene der Visualität jedoch keine diverse Darstellung. Die gezeigten Personen sind ausschließlich weiß und bieten Identifikationsangebote für ältere, sowie jüngere Menschen. Der Clip deutet visuell das Infragestellen von Cis-Normativität bzw. Handlungs- und Verhaltensanforderungen in Bezug auf Geschlechterrollen an und kommentiert das mit einer Textsequenz zu »Respekt« und »Toleranz«. Es wird mit normativen bzw. stereotypen Bildern im Kopf des Betrachters gespielt und ich habe den Eindruck, dass auch versucht wird damit Vielfalt und eine tolerante Haltung zu symbolisieren. Das Themenfeld »Gender« scheint aber nicht zum aktiv bearbeitetenThemenspektrum des Kulturbüros zu gehören.
Aufgrund der Gestaltung der Webseite, und der Adressierung der Angebote gehe ich davon aus, dass das Angebot des Kulturbüros vermehrt (akademisch?) gebildete und oder privilegierte Akteur_innen aus Politik und Zivilgesellschaft anspricht. Ich kann zum Beispiel nicht erkennen, dass die Webseite ein ernsthaftes (Identifikations)angebot für gesellschaftlich deprivilegierte Menschen macht z.B. anhand der Visualität oder den Workshop-Angeboten. Die Frage ist hier vielleicht auch, welche Gruppen mehrheitlich an Angeboten zu Rechtsextremismusprävention teilnehmen.
Christiane Jaspers
Kommentar von Danja Erni
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»In verschiedenen Zusammenhängen hat sich gezeigt, dass kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote, initiiert und betreut von Erwachsenen – von Szeneprofis, Intendanten, Kulturmanagern, Künstlern und Museumspädagogen, geplant für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – nicht »ankommen« im wahrsten Sinne: Sie zielen zuweilen weit hinaus in einen vermuteten Kosmos, und nur selten verirrt sich das gewünschte »Zielpublikum« in die würdigen Hallen der Hoch- und Wenigerhochkultureinrichtungen. Das Zielpublikum will zumeist keines sein, denn es hat eigene Fragen, eigene Wünsche und einen eigenen Geschmack, selten jedoch Raum genug, analoge Räume mit Wänden, Fenstern und Türen, um eigene Ideen unkompliziert verwirklichen zu können. Was also brauchen und wünschen sich Kinder, insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene hinsichtlich einer künftigen Ausrichtung, Profilund Programmentwicklung auf den Spielfeldern der öffentlich geförderten Kunst- und Kulturstätten? «
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Kommentar von Danja Erni
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»Der vorliegende Leitfaden gibt konkrete Beispiele für die geschlechtergerechte Verwendung von Sprache und Bild und kann auch zum Prüfen von Texten genutzt werden.« (Auszug aus dem Leitfaden)
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Der Leitfaden »Geschlechtergerecht in Sprache und Bild« der Zentralen Frauenbeauftragten der FU Berlin stellt in knapper Form konkrete Handlungsweisen für einen geschlechtergerechten Umgang mit Sprache und einen sensiblen Umgang mit Darstellungen der Geschlechter in Bildern zur Verfügung. Nach einer Einleitung und der Darlegung der rechtlichen Grundlagen (hier mit Fokus auf das Land Berlin) folgen die zwei großen Kapitel »geschlechtergerecht in Schrift und Sprache« und »Geschlechtersensibel in Bildern«. Die Publikation schließt mit einer Checkliste und der Angabe der verwendeten Materialien.
Nach der Sichtung des Leitfadens möchte ich positiv hervorhgeben, dass sehr konkret Möglichkeiten aufgezeigt wird, wie in Schrift und Sprache gegendert werden kann. Die knappen Ausführungen ermöglichen es, diese schnell zu erfassen und auf die eigene Praxis anwenden zu können. Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist die Tatsache, dass auch auf einen geschlechtersensiblen Umgang mit Bildern aufmerksam gemacht wird. Viele Broschüren sparen diese Dimension aus – aber Bilder prägen unsere Vorstellung von Welt sicher in gleichem Maße wie Sprache. Leider ist das Kapitel zu den Bildern im Vergleich zu den weiteren Ausführungen besonders kurz – hier wäre sicherlich eine noch ausführlichere Darstellung wünschenswert. Zudem werden auf den Bildern ausschließlich Menschen gezeigt, die ich als weiß lese. Hier wäre ein intersektionale Perspektive, die auch Rassialisierung, Disability etc. auf Ebene der Visualität berücksichtigt, angebracht.
Ein weiterer problematischer Punkt ist zudem, dass der Eindruck entsteht, eine binäre Schreibweise (Männer/Frauen, Er/Sie, Professor/Professorin) würde priorisiert werden. Zwar existiert auch ein kurzer Abschnitt zum Schreiben mit Gender-Gap (*, _), dennoch wird am Ende in der Checkliste (erkennbar in den Formulierungen) vermehrt auf Männer und Frauen (ohne Sternchen) verwiesen. Hier braucht es meiner Meinung nach eine Überarbeitung.
Stefan Bast
Kommentar von Danja Erni
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Als die NSDAP 1933 an die Macht kam, waren noch weite Teile der Welt durch den europäischen Kolonialismus geprägt. Zwar besaß Deutschland seit seiner Niederlage im Ersten Weltkrieg keine Kolonien mehr, doch wirkten auch hier kolonialrassistische Denkmuster fort. Verbunden mit antisemitischen Stereotypen und nationalsozialistischen Formen von Rassismus beeinflussten sie, wie die Deutschen sich und andere wahrnahmen. Dies schlug sich auch auf das staatliche Handeln nieder. Die Bildungsmaterialien nehmen anhand ausgewählter Biografien von People of Color Verflechtungen zwischen kolonialem und rassistischem Denken und Handeln im Nationalsozialismus in den Blick. Sie setzen damit Impulse für verflechtungsgeschichtliche Ansätze in der Bildungsarbeit und wollen zu einer rassismuskritischen sowie multiperspektivischen und inklusiven Erinnerungskultur anregen.
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Kommentar von Danja Erni
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Kommentar von Danja Erni
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In dem Beitrag »Silences as Weapons: Challenges of a Black Professor Teaching White Students« beschreibt Gloria Ladson-Billings, eine afro-amerikanische Erziehungswissenschaftlerin, aus ihrer Position als Lehrende das Phänomen Stille/Schweigen in weiß-dominierten Klassenräumen.
Geschildert werden Seminarsituationen mit Lehramtsstudent*innen, die sich mit Rassismus auseinandersetzen. Ausgangspunkt ihrer Untersuchung ist die Feststellung, dass weiße Studierende sich in der Diskussion mit einer Schwarzen Lehrperson in Schweigen hüllen: »Their reticence made me reflect on the many classes I have taught to White students. I realized that if these men, who have some status and power, would not come out with their thoughts and feelings, surely many of my students have withheld thoughts and feelings that would have contributed to our un- derstanding of each other and our understanding of systems of oppression such as racism, sexism, and classism. (S.79)«
Sie beschreibt Lehrsituationen, in denen sie dachte, dass die Grundannahmen und Selbstbilder der Student*innen herausgefordert wurden. Aufgrund der eben benannten Beobachtung reflektiert sie aber, dass ihre eigene Machtposition im Klassenraum unreflektiert geblieben ist. Sie hat selbst als Schwarze Lehrperson das Schweigen der Student*innen ignoriert. In anderen Situationen stellte sie fest, dass Student*innen of Colour eher schwiegen, weil sie nicht weiße Student*innen aufklären/belehren wollten. Als pädagogische Methode wählte sie unter anderem Karteikarten, auf denen anonyme Fragen gestellt werden konnten sowie Kleingruppenarbeit. Ziel war Interaktion und Austausch zu fördern.
Die Problematik im Lehrraum mit Lehrperson of Colour und weißen Student*innen besteht für sie in dem Schweigen der weißen Student*innen, die zwar privilegiert sind, aber dieses Schweigen als Widerstand gegen die Lehrperson anwenden: »For many of my students at my former university, I was the first Black teacher they had ever en- countered. Some came to my classroom with fear and concern about my ability to be »fair.« Some came feeling that their ignorance about Blacks and Black culture would disadvantage them. (S. 82)« Das Schweigen der Student*innen könnte als Zustimmung misinterpretiert werden. Ihre Methode bestand in sogenannten Tagebucheinträgen, in denen die Student*innen ihre subjektiven Eindrücke zum Unterricht wiedergaben.
Gloria Ladson-Billings schreibt den Text als einen Bericht aus der Ich-Perspektive und lädt damit zur Selbstreflexion ein. Sie spricht mit dem Text außerdem die Problematiken Teacher of Colour sowie Schweigen im Unterricht an. Sie benennt jedoch nicht nur Probleme, sondern bietet auch pädagogische Lösungsansätze und Methoden an. Die Stärke liegt für mich in der Ehrlichkeit ihres Reflexionsprozesses sowie den verschiedenen thematischen Fäden, die sie in ihrer Schilderung aufnimmt. Der Text ist recht kurz und einfach lesbar, jedoch auf englisch. Ich denke der Text ist besonders für angehende Teacher of Colour geeignet, um die eigene Position im Lehrraum zu reflektieren.
Nhu Y Linda Nguyen
Kommentar von Danja Erni
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Mykki Blanco, queerer Künstler* of color, besucht queere Menschen of color in Südafrika und spricht mit Ihnen über ihr Leben und ihre künstlerische Arbeit.
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In der Dokumentation »Out of this world« wird Mykki Blanco, ein queerer afro-amerikanischer Künstler of color, bei einer Reise nach Südafrika von einem Kamerateam begleitet. Blanco trifft dort Künstler*innen, Aktivist*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen und Designer*innen und spricht mit Ihnen über Ihre Arbeit und Erfahrungen als queere Menschen (of color) in Südafrika.
In den Gesprächen mit Bradley Kgotlelelo (Tänzer), Umlilo (Performance-Künstler*in), Genevieve Louw (Program Consultant GALA), Luke van der Burg (Trans* Model), Rick Mnisi (Mode-Designer), Glow (Vlogger*in, Trans* Aktivist*in), FAKA (Fela Gucci, Musiker*in, Perfor-mance-Künstler*in und Desire Marea, Autor*in, Musiker*in und Performance-Künstler*in) und Laura Skollie (Künstlerin) werden u.a. Themen wie Identitätspolitiken, Outing und Sichtbarkeit, Diskriminierung und Hassgewalt, Transition, aber auch empowernde, solidarische Momente und Strategien (Femewalk) besprochen.
Eine große Stärke der Dokumentation ist es, queeren Schwarzen Menschen/ Menschen of color in Südafrika zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. Relevant ist hierbei, dass Mykki Blanco als nonbinary of color (der hier sicherlich auch seine Bekanntheit nutzt) selbst aus einer monorisierten Position spricht und aber auch seinen Interview-Partner*innen Raum gibt, sich selbst zu artikulieren und ihre eigenen Geschichten zu erzählen – die Dokumentation wird somit auch einem machtkritischen, intersektionalen Anspruch gerecht.
Ich habe den Film insofern als bereichernd empfunden, als dass er mir als weiße, queere cis-Person einen Einblick in die Herausforderungen und Hoffnungen, mit denen Queers des globalen Südens (die im künstlerischen/kulturellen Feld arbeiten) konfontiert sind, gegeben hat. Das Material stellt somit eher eine Art Informationsmaterial dar und ist für die Arbeit in verschiedenen Lernkontexten nicht didaktisch aufbereitet. Nach der Rezeption des Films habe ich begonnen, vermehrt explizit nach queeren Künstler*innen of color zu recherchieren – der Film, das ließe sich als eine weitere Qualität herausstellen – kann also als dazu beitragen, den eigenen »Kanon« machtkritisch und intersektional zu befragen und aktiv nach Schwarzen, queeren Positionen im künstlerischen und kulturellen Feld zu recherchieren.
Stefan Bast
Kommentar von Danja Erni
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Erklärfilm zum Themengebiet geschlechtliche und sexuelle Vielfalt
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Das Video vermittelt informativ und in Form eines Trickfilms Informationen zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Dabei werden in kurzen Kapitel die Themen Körpergeschlecht, Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck und sexuelle Orientierung vermittelt. Eine Qualität des Videos ist es, dass die Sachverhalte sprachsensibel und machtkritisch vermittelt werden. So erklärt die*der Sprecher*in im Video, dass die Geschlechtsidentität mit dem in der Geburtsurkunde fixierten Geschlechtseintrag übereinstimmen kann (nicht aber muss). Dadurch wird der normativen Vorstellung, dass Geschlechtsidentitäten immer den in Geburtsurkunden fixierten Einträgen entsprechen müssten, etwas zugunsten einer queeren Perspektive entgegengesetzt. Eine weitere Stärke des Videos besteht darin, dass auf Ebene der Visualität auf eine diverse Darstellung geachtet wurde, die auch Aspekte von Rassialisierung, Disability etc. nicht außen vor lässt. Die Bildsprache des Videos ist somit queer und arbeitet damit bewusst gegen eine hegemoniale normative Erzählung von Körpern im Kontext geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Stefan Bast
Kommentar von Danja Erni
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»This is the first part of a longer conversation between Nicola Lauré al-Samarai and Peggy Piesche. By discussing Black Studies in Germany and the US, the consumption of Blackness and the reproduction of exclusionary settings, they aim at opening up a critical transnational debate on forging strategies to create im-pertinent epistemologies and inter/personal politics of doing, both inside and beyond academia.« (Auszug auf https://transversal.at/blog/Exclusionary-Acts-1)
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In dieser Broschüre finden Sie Gedanken und Überlegungen, die Sie darin unterstützen können, Handlungsstrategien für sich selbst im Umgang mit Gewalt und Diskriminierung zu entwickeln. Ziel der Broschüre ist es, betroffene Personen und ihr soziales Umfeld zu stärken. Es geht darum, Möglichkeiten von Unterstützung anzubieten und Sie darin zu ermutigen, Unterstützung zu erlernen. In den meisten Fällen wenden sich Menschen, die Gewalt erfahren haben, zunächst an ihr persönliches Umfeld. Sie suchen das Gespräch und die Unterstützung von Freund_innen1 und Angehörigen oder auch Kolleg_innen, Nachbar_innen und anderen Bekannten. Nur selten wenden sich Personen sofort an eine Beratungsstelle oder ein anderes professionelles Angebot. Deswegen ist es wichtig, dass mehr Menschen in der Lage sind, Personen, die Gewalt erfahren haben, zu unterstützen. Diese Broschüre soll ein Angebot in diese Richtung sein.
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»In 2009, Paul Hamlyn Foundation commissioned Dr. Bernadette Lynch1 to work with a study group of 12 museums and their community partners across the UK, to gauge the real nature and effectiveness of the engagement practices of museums and galleries. We are delighted to publish this report by Dr. Lynch, summarising her work with the study group. We acknowledge the work undertaken by these institutions and their partners, and thank them for the openness and trust they demonstrated during the research process, which revealed many fundamental issues that are not often discussed within the museums sector.
The outcomes of this research will help the Foundation, and other funding bodies, to direct future support to the area of deepening participation and meaningful engagement in our museums and galleries. We hope you will find this report an interesting and useful read, and that it will fuel debate about issues which we believe are vitally important.«
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Kommentar von Danja Erni
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»Rechte Gewalt entspringt einem rassistischen und menschenverachtenden Weltbild. Sie kann Menschen in ihrer Identität erschüttern und wirkt nicht selten traumatisierend. Neben der individuellen Wirkung auf die Betroffenen und deren Umfeld, hat rechte Gewalt auch immer einen symbolischen Charakter. Sie stellt einen Angriff auf ein offenes und menschenfreundliches Gemeinwesen dar.
Unter Gewalt verstehen wir neben dem körperlichen Angriff (Körperverletzung) auch Bedrohung, Beleidigung und Beschimpfung, Diskriminierung sowie Sachbeschädigung. Also alles was Sie als gewalttätig empfinden.
Entscheidend ist Ihre persönliche Wahrnehmung.
Wir unterstützen Sie
- indem wir Ihnen einen sicheren Raum bieten, in dem Sie sich über das Erlebte austauschen können
- indem wir Sie gerne persönlich vor Ort aufsuchen
- indem wir Sie zu Terminen bei der Polizei und vor Gericht begleiten
- indem wir Ihnen bei der Suche nach psychologischer Unterstützung, Anwält*innen und Dolmetscher*innen behilflich sind
- indem wir Sie bei der Beantragung von Leistungen beraten
- indem wir Ihnen im Vorfeld und während einer Gerichtsverhandlung begleitend zur Seite stehen
- indem wir uns für Sie – auf Wunsch – für öffentliche Solidarisierung einsetzen« (Beschreibung auf https://www.mpower-rlp.de)
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Kommentar von Danja Erni
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»Unreflektierter Umgang mit der eigenen Kolonialgeschichte reproduziert Rassismus. Das koloniale Gedankengut wird durch die Institution Schule in die Gesellschaft getragen. Anhand von Schulbuchanalysen wird belegt, dass dort ein Afrikabild erzeugt wird, welches rassistische Ideologie fortleben lässt.Wie kommt Rassismus ins Schulbuch? Wo haben sich rassistische Botschaften in Afrikabildern versteckt? Wie wirkt sich Rassismus gegen Schwarze Menschen in Deutschland aus? Beantwortet werden diese Fragen zunächst durch einen Exkurs in die Geschichte. Die kolonialen Afrikabilder stecken bis heute noch in den Büchern und somit in den Köpfen. Durch Schulbücher wird Rassismus im Bildungssystem reproduziert und manifestiert sich in unserer Gesellschaft. Schulbuchanalysen und Interviews mit betroffenen Jugendlichen und ihren Lehrkräften zeigen auf, wie kolonialer Rassismus gegenwärtig funktioniert. Dieser Band liefert Strategien und Konzepte um Rassismus im Bildungssystem zu erkennen und dagegen vorzugehen.«